W ie oben gesagt, stellen die Telopoditen, des^gä egmentes beim g. in,«ter Rege l lange
stabartige Anhänge, die die Coxen um ein vielfaches überragen, dar; doch kommen sie, wenn
auch m relativ wenig Fällen, auch in einer anderen Gestalt vor. So j§|id sie in der Gattung
A te lu ra viel breiter und kürzer, ¡schalenförmig (Taf. IV F ig. ^ bei Bra u n s ie lla dreieckig
geformt und bei L ep ism in a kurz stabförmig, und an der: Spitze mit Zähnen besetzt.
Im m ä n n l i c h e n G e s c b l ig p h t sind die Telopödite desrfSegmentes IX in der Regdtl
¡nicht so .gu t ausgebildet wie bei den b e s te n , finden wir s ie bei den Nico letiina e
erhalten: sie stellen da cylindrische oder keulenförmige, ziemlich lange A nhänge dar, welche
entweder am Ende in ungefähr gleicher Höhe mit dem Stylusgelenk mit den Co xa artikulieren
oder an dem Innenrande etwa in der Mitte derselben (Taf, IV F ig. 45)1 Sie werden
von der Hüfte aus von einem kräftigen Musk|l| versorgt.
B e i;d en Lep ism a tin a e haben diegg'elopoditeh (gder P a r am e r e n ) eine merkliche M c f
difikatipn und R ü c k b S u n g e rfah ren : sie inserieren hier, wo sie überhaupt. Vorkommen, nicht
am Rand, «sondern etwa#fibgerückt von diesem an der Innenfläche der Hüfte, .und bilden
auch kein deutliches Gelenk mehr (Taf. IV F ig. 43 und 44), ICs sin d meistens relativ kurze
finger- oder kegelförmige Anhänge, welche reichlich Drüsen- und Sinneszellen zu
scheinen.
• E ine e c h t e G l i e d e r u n g ist bei d e n P a r a m e r e n e b e n s o w ’e n i g V o r h a n d e n ,
wie bei den -wifiblichen Telopoditen. V e r h o e f f ||J is fflb ild e t allerdings,«dis P a ram e^ .von
L e p . saecharina als deutlich zweigliedrig ab und ‘Schreibt sogar jedem der « M e n Glieder
einen .(eigenen Muskel zu ; doch konnte ich, diese A n g ab e bei keiner der: von mir untersuchten
Lepismen bestätigt finden,gSmdern i t f ^ r a l l e rw i e s e n | t § c h d ie P a r a m e r e n ä lH u n g e -
g l i e d e r t . Zudem konnte ich in allen Fällen stets' nur e in e n Muskel mit: Sicherheit nach-
weisen. (Übrigens möchtpüch darauf hinweisen, daß; die von V e r h o e f f (1 d .F i g fH abge«
bildete Päramere sicherlich n i c h t der L e p . saecharina angehört, denn bei dieser A r t sind
die Paramer.en, wie ein Blick, auf Taf. IV F ig. 43 lehrt, viel größer und auch ganz anders
geformt; es muß also hieU entschieden ein Bestimmungsfehler vorhe^ÖKs.'
Auch eine f a l s c h e o d e r «shjkundäre G l i e d e r u n g , wie wir sie an den ,p ein lichen
Telopoditen regelmäßig äntreffen, kommt bei den P a r a m e r e n n i c h t vpjg:ü In manchen
Fällen kann event. eine Zweigliedrigkeit dadurch vorgetäusftht werden, daß die terminale
Hälfte sich plötzlich etwas« verjüngt, wodurch in d d Mitte der Paramere e in Absatz entsteht/ ■
doch hat dieser mit einer Gliederung g a r nichts zu- tum
Der Grad der Ausbildung der Parameren kann innerhalb der Subfamilie der L e p is matinae
ein Sehr verschiedener s e in : dfevgrößten Parameren kommen hier djtfj L e p . saccha-
rin a zu, b e i der sie weit über die Gonocoxite hervorragen und s fc% jn der Mitte beinahe berühren;/'
auch b g |X e j) . aurea und anderen sind hie;, noch gut entwickelt und leicht sichtbar
(Taf. IV Fig. 44); bei anderen Lepismen abefc^ibd sie recht kümmerlich und ragen nur noch
mit der äußersten Spitze über die (Gonocoxiten hinaus, so daß sie;.leicht übersehen werden
können, — Sie können endlich »fOgar a u c h g ä n z l i c h f e h l e n , was z. B. bei vielen C t e n i f i
lepismen der F a ll ist.
Um nun nochmals auf die. G o n o x o x i t e oder - b a ^ ^ i l X selbst zurückzukommen,
so ist noch einiges; über das verschiedene Verhalten derselben bei den L episma tin a e und
Nico letiin a e zu erwähnen. Bei den ersteren sind die Hüften stark ¡¡äbgeflacht und stellen
breite Platten dar, welche stets die Basis der zu ihnen gehörigen Telopodite schützend bedecken
und welche sich in der Medianlinie einander ziemlich weit (mitunter sogar bis zur
Be rührun g!). nähern. Vom letzten Drittel an divergieren sie allerdings mehr oder weniger voneinander,
indem sie an ihren inneren Hinterecken zu je einem längeren, etwas nach auswärts
gerichteten F öÄt^ äb z jgg jgSBg en s in d R f j i e . diff'''ye&chied|hah Textfiguren, sowie T a f. IV
-Fig. 4 3 /4 4
1 Dieser „G o n o c o x i t - F o A s - ä t z " 1 ilp n ic h t nur bei den v®chiedenen Arten, sondern
h äu fig ' auch in den beiden : iS p B 18ih te rn andef-#';geform1f|sichelförmig,: gerade etc.) und auch
von. verschiedener Länge. A ls R e g e l gilt jedoch, daß er kürzer ist als der nebenstehende
Sty lus ; nur eine einzige Ausnahme von dieser Reg e l ist mir bis jetzt bekannt geworden, näm-
lich das Weibchen von Ac.rotclsa proU^/lp, m.Mbei Welchem der mediane Fortsatz so ungemein
lang aus'gejpgmi ist, daß er dei: :n:ri(-rh;n ziemlich lange® Stylf/p noch um ein gutes
Stück überragt und auch den Telopoditen fast bis an sein Ende begleitet (Taf. IV Fig. 48).
A u f df^|Iniiemfetfe;’rinnenförmig w s g e h ö h i^ ^ S b i l d e n j f jB ä f e 'be. i dif*r s o i t i v o n F o r t -
A r t S c h e id e um d ie T e l o p ö d i t e , refep*; d e n O v i p o s i t or^*(cfr. Textfigur).
h-W.iii den N ico le tiin a e -'sind tliimionocoxcti IX \u:sF3tl:ch fäi'ders ge fo rn a: sie. haben
hier ihren Hüftcharakt t ^ rhebr bewahrt äM« bei den Lepisma tinae ; indem sie '— nicht so
stark abgeflacht wie dort — mehr e in e n h o h l k ö r p e r a r t i g e n B a u zeigen. Hand in Hand
damit sind H e natürlich auch bei weitem nicht so stärk verbreitert wie- dort, so daß sie hier
n i c h t 111 e h r a l s S c h u t z d e c k e l d e r T e l o p o d i t e dienen können, sondern eben lediglich
als Trä g e r derselben funktionieren. A u ch der Gonocoxiten-Fortsatz erreicht hier niemals die
Gzöigß wie -bei der 1, Subfamiliepfeondetn ist Stets sehr kürz, ■ woraus« ‘sich auch eine oberflächliche
Lage- dekuStylus Gelenke^&rgib^^^H
Gehen wir nun zum Pr«ä:J|gen 1 vpfs ergme n t (Abd V n i f f überpso treffen wir hier im
w |» b lIg h o .n G e s c h l e c h t we'ienthcSÖdieselben Verbältniss’e''Vui wie. beim Genitalsegment.
A u ch dieses ist in zwei Hälften geteilt, d. h. es besteht lediglich a u s d e n b e id e n C o x i t e n ,
w ä h r e n d d a s e i g e n t l i c h e S t e r n i t v e r k ü m m e r t is t . Allerdings scheint letzteres’ nicht
überall der F a ll zu sein; denn bei de.:i meisten NtctwUinae (Nico le tiu , Atelura etc.) findet
sich außer den gipxih'r: noch e in e m e d ia n e u n p a a r e l ’ la t t c ‘ v o n i l r e i^uk i g e r F o rm ,
welche die Hüften und die Basis der Telopoditen zum Teil bedeckt (Taf. IV Fig. 47 und 50
ster. V III). Es unterliegt wohl, wie oben schon erwähnt, keinem Zweifel, daß wir in dieser
m e d ia n e n u n p a a r e n l ’ l a t t e d*äs3'vS'ternit des ‘H-.'-Segmer.tCsfnior uns haben.
A u ch G - ra s s i (Sq), welcher die fragliche Platte erwähnt und als „ l a n g u e t t e “ bezeichnet,
kommt zu derselben Deutung, indem er sie mit dem unpaaren vorderen Mittelstück
der .1/uc/ifKs Bauchiichjene- «(ijgloich!. — Die L a S ufisflllpMittelplatfei'entsprigit übrigens
nicht vollkomm® der eines «Sternitsj indem sie schutzdeckelartig über den Coxen sich aus«
breitet. W ir werden dadurch'vielmehr an die oben ,^ ^ 4piebe:u-.n S t e r h a l f a l t e n des
Tho rax crinnefi-e/'
Wa s nun die Gonl||>xite ¡¡JIII beirifft, 'so sind dieselben irr. allgemeinen ganz ähnlich
gfebaut wie die Gonocoxite I X : bei den Lep ism a tin a e breit und abgeflacht, b e i den Nicole-
t-iinae schmäler und hohlkörperartig; auch sie besitzen ferner stets zwei Anhänge, d. h. je
1 Es sei hierbei daran erinnert, daß V e r h o e f f (03 a) den Gonocoxitfortsatz mit „gewissen äußeren Teilen am
Legesäbel der Locustodea“ in Verbindung bringen möchte.
Zoologica. Heft. 43. 4