zeigt sich, ein Leistengerüst von sehr verwickeltem Verlauf (Taf. X V I I I , F ig lg Sw e lc h e s einerseits
die Stirnlappen, anderseits den Gaumen der Mundhöhle und die Basis der Antennen stützt.
Nahe der Basis der ersten Antennen sitzt an beiden Seiten die g ro ß e S p in n d rü s e ftie -
runden Zellen der Spinndrüsen sind zwar im V e rh ä ltn i^ g iö ß , die innere Höhle indessen
dennoch auffallend groß.
Die »Struktur der Augen, die Situation und Gliederung des Darmkanals zeigt-keinerlei
auffälligeren Veränderungen oder Eigentümlichkeiten»' D ie Hepatopankreas-Drüse und die
Genitalorgane liegen in der Körperhöhle,
Im Innern des Körpers befindet, sich außer dem bei der Schilderung der Extremitäten
und d e r .;Stirnhöhleiä|ereits erwähnten heistengerüst, auch an der Bauchseite des
Rumpfes ein Leistengerüst. Sehr eigentümlich äst das Gerüst der unteren Lippe, w e lä h iS
aus quer- und. län gjgehen den Stäbchen und aus den diesen verbindenden Ausläufern besteht
(Taf. X V I I I , F ig . 9). Am Ania»|».de||funteren Mundbodens erheben sich in einem
Bo gen kleine Zähne und. fast in der ganzen Län ge ragen von zwei Kämmchen feine,, (Steife
Bonstdn- auf. Mit dem inneren Gerüst der unteren Lippe steht durch die V « i f t e l u n g eines
Stäbchen in unmittelbarer Verbindung das eigentliche Rumpfgerüst,. dessen -Zentralteil durch
eine lange, dolchförmige Leiste gebildet wird. Vom vorderen l in d e d S r Y g g f ß e n Leiste
«elien aus einem Mittelpunkte feine Fäden aus und umschließen, nach vorn und seitwärts
verlaufend, ein elliptischesg-Gebiet. Eb enda aber entspringt auch je ein nach der p-Seite
und nach hinten verlaufendes Stäbchen, welches .sodann mit dem Seitenteil des Rümpfgerüsf J a
in Verbindung tritt. Der Seiten- bezw. Querteil des Rumpfgj®justes besteht aus: zwei Hälften,
die sich in der Mittellinie mit den. Inneren Endenfffetühren,: B e i|jg Querteile haben eine
ziemlich verwickelte Struktur, wie aus T a f , X V I I I , Fig. 9 ersichtlich ist;
Die Furcaianhär.ge Ä e n auf g roßen Hügeln, die sich unter der Analöffnung an
beiden Körperseiten erheben (Täf. X V I I , Fig. 22;). Beide Furcalanhänge sind |jläelförmig g e krümmte
Lamellen, an deren Spitze eine g r ö ß e r e und^Üine kleinere krallenartige Borste
aufragt.
Ober der Analöffnung entspringt ein relativ langer,, spitze* Fortsatz, vor dessen Basis
am Rücken mehrere Querreihen feiner kürzer Borsten:, stehen.
A n beiden Seiten des weiblichen Körpers ragt ober und unter der V u lv a je ein fingen
förmiger Fortsatz auf, deren unten«* der längere ist (Taf. X V I I , Fig. 2ß\> .¡«
Die E ie r g e lan g en , wie erwähnt, in die Lruthöhlei- D ie Vulv a zeigt s ich in Form
einer bögigen Erhöhung und schließt drei, strahlenartige Kutikularleisten in sich .(Taf. X V I I
F ig . 22): :
Am männlichen Genitalorgan fehlt der Ductus ejaculatormss das Kopulationsorgan aber
ist sehr gut entwickelt und von verwickelter Struktur.: Im ganzen ist: es .schinkenförmig, aber
in eine obere: größere;, und eine untere kleinere Partie geteilt, welch letzteres kahnförmig mit
ersterein zusammenhängt, ln der größeren Partie befinden sich Kutikularleisten zum A n heften
der Muskeln und außerdem hängen vom unteren Teile zwei geißelförmige Anhänge
herab (Taf. X V I I I , Fig.
DighKörperlänge des Weftephens beträgt mm,-die grö ß te Breite: ,j mm, die
Höhe .q ä — g>;S mm; die Körperlängepfes. Männchens 1,2— 1,5 mm, die größte Breite 0,85 mm,
die Höhe 0,55 mm.
Fundorte: V i l l a Sana_, Inundationen des Baches Paso Ita; C u r u z u - c h i c a , toter
Arm des Paraguayflusses; E s t i a P o s t i l l o n , Lagune und deren Ergüsse; A r e g u a , Inundationen
des Baches, welcher den W e g zu der Lagune Ipacarai kreuzt; A s u n c io n , Lagune
(Pasitoj;Inundationen des Paraguayflusses; T e b i c u a y , ständiger Tümpel. E s lagen mir
zahlreiche Männchen und Weibchen, namentlich von den ersteren zwei Fundorten vor.
Ich habe diese A r t zu Ehren meines lieben Freundes, Hof rat Dr. L u d w i g v. I lo s v a y ,
Professor am Polytechnikum zu Budapest, benannt.
Betrachtet man nunmehr die oben beschriebenen Ostracoda-Arten hinsichtlich ihrer
geographischen Verbreitung und ihres Vorkommens in Südamerika, so zeigt es sich, daß
dieselben in drei Gruppen zerfallen, und zwar in solche: 1) welche außer Südamerika auch
aus anderen Weltteilen bekannt, sind; 2) welche aus Südamerika schon früher nachgewiesen
waren; 3) welche aus Südamerika bisher unbekannt waren. Gruppiert man die Arten in
dieser Weise, so erhält man nachstehendes B i ld :
1. Außer Südamerika auch aus anderen Weltteilen bekannte Arten.
Eucypris bennelong (King). Cypridopsis vidua (O .F . M.).
Cypridopsis yallahensis (Baird). Cypria ophthalmica (Jur.).
Hiernach ist somit der verschwindend kleinere Teil der in Südamerika vorkommenden
Arten auch aus anderen Weltteilen bekannt.
2. Aus Südamerika früher bekannte Arten.
Eucypris bicuspis (Claus). Eucypris limbata (Wierz.).
Eucypris mutica (Sars) Eucypris mucronata (Sars).
Eucypris nobilis (Sars). Cypridopsis flavescens Sars.
Eucypris variegata (Sars). Cypridopsis obscura Sars.
5 Eucypris Iheringi (Sars). 10. Cypria pellucida Sars.
Somit war fast die Hälfte der in Paraguay beobachteten Arten schon früher von anderen
südamerikanischen Fundorten bekannt.
3. Bisher boß aus Paraguay bekannte Arten.
Eucypris areguensis n. sp. 5- Candonopsis Anisitsi n. sp.
Eucypris Anisitsi n. sp. Candona parva n. sp.
Eucypris tenuis n. sp. Eucandona cyproides n. sp.
Cypria denticulata n. sp. 8. Cytheridella Ilosvayi n. sp.
Laut diesem Verzeichnis ist nahezu die Hälfte der durch mich aus der Fauna von
Paraguay nachgewiesenen Arten bisher aus anderen Gebieten Südamerikas nicht bekannt.
Um eine vollständige Übersicht zu bieten einerseits über die aus Südamerika bisher