bezw. erinnert dieselbe an zwei kurze, breite, mit der Basis aneinandergefügte Keg e l (Taf. I,
F ig. 18. 21). Bauch und Rücken, sowie die vordere und hintere Spitze, sind ziemlich verschieden
voneinander. Der Bauch ist nämlich etwas ab geflacht, in der Mitte , bezw. bei
der Mundöffnung gebuchtet (Tafj j , Fig. 19. 20), während der Rücken gleichmäßig gebogen
ist (Taf. I, F ig. 19. 20). D ie vordere Spitze ist etwas schief geschnitten und zwar von links
nach rechts, erscheint demzufolge abgestutzt (Taf. I, Fig. 18. 21); dageg en ist die hintere
Spitze in der Mitte eingeschnitten, sonach in zwei kleine scharfe Spitzen geteilt und stets
spitziger als die vordere (Taf. I, F ig. 18. 21). Die Verschiedenheit der beiden Spitzen ist jedoch
weit auffälliger, wenn man das Tierchen nicht vom Rücken oder Bauch, sondern
von rechts oder links betrachtet. In diesem Falle erscheint nämlich das vordere
En d e zugespitzt, das hintere Ende dagegen breit b o g ig , und zwar zeigen sich bei
günstiger Stellung zwei, miteinander parallel laufende Bogen, die auf dem Rücken in g e wisser
Entfernung sich vereinigen, auf dem Bauch dagegen in eine parallele Linie übergehen
(Taf. I, F ig. 22). Der Querschnitt dieser beiden Kreisbogen stellt die von oben oder unten
gesehenen zwei kleinen Spitzen des hinteren Endes dar und lehrt, daß diese Kreisbogen nichts
anderes sind, als die hier vorspringenden Kammlamellen der Schale, die durch eine groß e
Vertiefung voneinander getrennt sind. Diese Vertiefung beginnt übrigens am Bauch, in der
hinteren Körperhälfte und reicht von der Mundöffnung bis zur Mitte des Rückens; sie ist im
ganzen genommen, nichts anderes als die Längsfurche und deren Fortsetzung auf dem
Rücken.
Die Längsfurche ist in der Nähe der Mundöffnung weit breiter, als anderwärts, bezw.
g egen das hintere Ende stark v e ren g t; im mittleren Te ile zeigt sich beiderseits bloß eine
scharfe Linie, während von da an gegen das Ende sich an beiden Seiten ein Kamm erhebt
(Taf. I, Fig. 21).
D ie Querfurche ist typisch entwickelt und reicht, einem Ringe gleich, um den ganzen
Körper; der obere und untere Rand erscheint gezackt, außerdem ist dieselbe im ganzen V e r laufe
mit einer, aus dünner Membran bestehenden Krempe umgeben, die indessen nur sichtb
a r wird, wenn man das Tierchen von einem der Enden aus betrachtet (Taf. I, F ig. 19. 20).
Sowohl die Krempe, als auch die Wandung der Querfurche erscheint fein gefasert.
Die Mundöffnung liegt am Anfänge der Querfurche und daneben befindet sich eine
kleine Mundlamelle, welche mit der gerundeten Spitze gegen das vordere Ende blickt. Zu
beiden Seiten der Mundlamelle erhebt sich ein scharfer Kamm, an der gerundeten Spitze
aber fehlt der Kamm und zeigt sich hier bloß eine scharfe, aber dünne Linie (Taf. I,
F ig . 20. 21).
D ie Wandung der Hülle zeigt, abgesehen von der Mundlamelle, keine Spur einer
Gliederung in Lamellen und solche vermochte ich selbst an der Hülle in Kalilauge mazerierter
oder zerdrückter Tie re nicht wahrzunehmen. Sehr charakteristisch aber ist die Struktur der
Hüllenoberfläche, inwiefern sich darauf vom Rand der Querfurche ausgehende und gegen
die Enden in der Reg e l konvergierende Kämme erheben, deren Anwesenheit zur Benennung
der A r t A n la ß bot. (’Xöcpog = Kamm und noXtig = viel).
Die Kämme der Hüllenwandung in beiden Körperhälften, sowie auch auf dem Rücken
und Bauch, sind hinsichtlich ihres Verlaufs, ihrer Struktur und Anzahl verschieden. Am
Rücken der vorderen Hüllenhälfte erheben sich stets zwei zentrale gerade, parallel laufende
Kämme, deren Ende an der Querfurche meist,' aber nicht immer, zweigeteilt ist. Diese
Kämme sind eigentlich als Hauptkämme zu betrachten, denn die übrigen stehen mit denselben
in Verbindung, und zwar beiderseits je zwei Seitenkämme, deren Ende an der Querfurche
gewöhnlich zweiästig ist. A u f der Hülle der meisten Exemplare erheben sich am
Rücken der vorderen Körperhälfte insgesamt 6 Kämme, somit ist dies als herrschende Zahl
zu betrachten (Taf. I, Fig. 18), allein mit der Zunahme der Verzweigung kann auch die A n zahl
der Kämme um 1— 2 zunehmen; Die beiden Hauptkämme berühren am vorderen Ende
die zwei Hauptkämme des Bauches.
In der hinteren Körperhälfte erheben sich, in der Mitte des Rückens 1 oder 2 gerade
Hauptkämme. In ersterem Falle ist der zentrale Hauptkamm zweigeteilt und laufen beide
Äste etwas divergent gegen das hintere En d e ; im anderen Falle dagegen ziehen beide
Hauptkämme parallel, bezw. etwas divergent zum hinteren Ende und gehen hier auf . den
Bauch über (Taf. I, F ig. 18). Zu beiden Seiten des einfachen oder doppelten Hauptkammes
erheben sich je 3 Seitenkämme, die konvergent verlaufend, sich mit dem entsprechenden
Hauptkamm vereinigen, aber ihr Ende an der Querfurche ist nicht geteilt (Taf. I, F ig. 18. 19).
Am Bauch der vorderen Körperhälfte ist Zahl, Anordnung und Verlauf der Kämme
nahezu identisch mit der des Rückens (Taf. I, F ig. 20. 21), allein auf dem von den zentralen
oder Hauptkämmen begrenzten Gebiet b efinden. sich noch zwei kurze Kämme, welche die
beiden Seiten der Mundlamelle begrenzen. Die Hauptkämme sind von jenen des Rückens
durch einen kleinen Querkamm getrennt.
Am Bauche der hinteren Körperhälfte sind keine eigentlichen Hauptkämme vorhanden,
denn die hier sich erhebenden sechs Kämme haben alle einen gleichen Verlauf, d. i.
sie ziehen zu dritt konvergent gegen das hintere Ende-. A u ße r diesen vollständigen Kämmen
ist indessen am Bauch, an der Basis der Querfurche zu beiden Seiten je ein kurzes Stück
eines Kammes vorhanden, das wohl als letzter Rest der beiden Hauptkämme zu betrachten
ist: (Taf. I, F ig . 20. 2 i ) i ;
Die Struktur der Kämme ist sehr verschieden; zuweilen sind sie gerade, ziemlich
schmal, oder ihr Lauf ist wellig und sie sind im Verhältnis dick, an einzelnen Punkten, besonders
an der Verzweigung derselben, verknotet, ihre Wandung ist stets fein quer gefasert.
Ihre Anzahl schwankt in engen Grenzen.
Die Hüllenwandung ist übrigens ganz gleichmäßig, urigranuliert und erscheint überall
gleich dick:
: Über die Struktur und Färbung des Zellkörpers und der Chromatophoren kann ich
keine sicheren Daten bieten.
D ie Länge des Tierchens betrug 0,07— 0,085 mm, der größte Durchmesser 0,063
0,067 mm.
Fundort: E s t i a P o s t i l l o n , Lagune. E s lagen mir zahlreiche Exemplare vor.
Diese A r t unterscheidet sich von den übrigen der Gattung durch die Struktur der
Hülle in dem M ä ß e , daß sie füglich als Repräsentant einer neuen Gattung betrachtet
werden könnte.
Zoologlca. l ie f t 44. 4