Ruderborstenbündel trägt und die Furealanhänge gut entwickelt sind. Dies Genus umfaßt
außer den schon früher in dem Genus Herpetocypris vereinigten Arten alle jene, welche in
dem Rahmen der Gattungen Scottia Br. No., Candonocypris Sars, lliodromus Sars, Prionö-
cypris Br. No. und Microcypris Kauf, beschrieben worden sind. Die Arten der eigentlichen
Gattung Herpetocypris und der Gattung Prionocypris unterscheiden sich nämlich
nach den Diagnosen von A. K a u fm a n n außer der Struktur der Schale nur darin, daß bei
ersterer die kräftigen Dornen der Maxillen gezähnt, bei letzterer hingegen glatt sind. Die
Arten der Gattungen Candonocypris und lliodromus weichen von jenen der übrigen Gattungen
rein nur durch die Form und Behaarung des letzten Gliedes des Maxillartasters ab,
außerdem ist bei den lliodromus-Arten die Randborste der Furcalanhänge zu einer Kralle
erstarkt. Schließlich herrscht zwischen der Gattung Microcypris Kauf, und der eigentlichen
Gattung Herpetocypris nach der Diagnose von A. K a u fm a n n nur der Unterschied, daß
bei ersterer das Stammglied des ersten Fußpaares bloß eine Borste trägt.
Zu dem Genus Eucypris ziehe ich all jene Arten, an deren erstem Fußpaar das dritte
und vierte Glied voneinander gesondert sind, das zweite Antennenpaar ein langes Ruderborstenbündel
trägt und die Furcalanhänge gut entwickelt sind. Über die hierhergehörigen
Arten bietet nachstehendes Synonymen-Verzeichnis Aufsch luß ; ich hielt die Zusammenstellung
desselben für angezeigt teils wegen der Mannigfaltigkeit desselben, teils aber, weil
die von mir beobachteten Arten insgesamt Repräsentanten dieser Gattung sind.
Gen. Eucypris (Vävra) Dad.
Cypris Auct. pro parte.
Chlamydotheca S a u s su r e , H. v., 27..
Cyprinotus B r a d y , St. G., u a , p. 301.
Strandesia S tu h lm an n , F., 28, p. 1255— 1269.
Stenocypris S a r s , G. O., 22, p. 27.
Heterocypris G la u s , C., 7, p. 198.
Pachycypris C la u s , C., 7, p. 201.
Acanthocypris C la u s , C., 7, p. 196.
Acocypris V ä v ra , W., 30, p. 17.
Eucypris D a d a y , E. v., 8, p. 132.
Cypris K au fm an n , A., p. 264.
Dolerocypris K a u fm an n , A., 13, p. 277.
Amphicypris S a r s , G. O., 25, p. 16.
Neocypris S a r s , G. O., 25, p. 19.
Cypris Sars., G. O., 25, p. 20 pro parte.
Hemicypris Sa rs ', G. O., 26, p. 24.
Leptocypris Sars, G. O., 26, p. 28.
A us der Fauna von Südamerika ist dies Genus schon sehr lange bekannt, weil es anzunehmen
ist, daß die von H. N i c o l e t , W . B a i r d , J. D. D a n a und J. L u b b o c k in der
ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts unter dem Gattungsnamen Cypris beschriebenen
Arten hierher gehören. A u ch R. M o n ie z und A. W i e r z e j s k i haben die von ihnen g e fundenen
Arten als Repräsentanten der Gattung Cypris beschrieben. C. C l a u s führt 1892
die hierhergehörigen Arten schon als Repräsentanten der Gattungen Acanthocypris und
Pachycypris vor. W. V ä v r a ta&sshreibt licgp e in e von ihm gefundene A r t im Bereich des
Subgenus Chlamydotheca im Ger.-.isi Cyprl'is-r wogegen G. (.)•! S a r s die hierher gehörigen
Arten in die Gattungen Amphicypris Sun, Cypris Qi F. M. und Neocypris Sars gruppierte.
^ H r n das in Obigem zusammengSs'tellte*;%nonymen-Verzeichnis entsprechend zu moti-
vieren, möchte ich kurz nur folgendes bemerken:
1. Die Überflüssigkeit der Gattungen bezw. Untergattungen Cyprinotus Brady, Hetero-
cypris Gis.. Amphicypris A r s und Hemicypris Sars wird meiner Ansicht nach genügend
dargetan dadurch, daß die Arten derselben sich nur in' der Struktur der Schale, bezw. in
der zweigeschlech|j|hen Fortpflanzung von einem großen T e il der. Arten des Genus Eucypris
zu u n te rÄ e id e n höSednen. DaßhdieseiaUnterschied jedoch durchaus nicht hinreichend ist
zur JJn tjgch e idun g der Gatstuigen, dashwira erwiesen einerseitiTiHädurch, daß sich auch
andere Ärteny- bez#,, wenn. ie® M beliebt, Gattungen finden, bei welchen die rechte Schale
einen Rückenkamm trägt ; anderseits dadurch, daß bereits mehrere tropische Arten bekannt
& d , die sich zweig^phfephtlieh vermehren, ja s% a r , daß, wie R. M o n ie z und E . v. D a d a y
n a ch g ew j| |* j haben, auch bei den parthenogenetisch ||th vermehrenden Arten der g e mäßigten;
Zone die Zweigeschlechtlichkeit auftreten kann (8. 17). Die. Zusammengehörigkeit
der G4^ sm ,V y p r in o t u s B r a d j^ ln d Heterocypris « 1s, hat übrigens jjfchon W. V ä v r a
erkannt, ¡ f l f l k r ifij.6 die beiden in dem Subgenus Cyprinotus vereinigte; In demselben
Sinne .äußerte sich auch A . K a u fm a n n ., als er das Genus Cyprinotus für ungenügend charakterisiert
erklärt und die von manchen unter dem Namen Cyprinotus incongruens erwähnte
A r t .^ M h e m Genus Cypris zieht gi;i. p. 265)0 Iüfev-ollstämhge Übereinstimmung der
Gi O; S a raschen Gattung Hemicypris mit den Gauungen Cyprinotus und Heterocypris
eingehend zu m o t iv fien , halte ich für ganz j ib e r f lü ^ M Allein ebenso erheischt Ses keine
weitläufig&jäl'rörterung, daß d ie |§ a ttu n g Amphicypris mit ?ter vorherigen vollständig über-
eijjätimme, denn abgesehen :vbn der Form und Struktur deplSchalen herrscht bei denselben
k e in g r g generische Verschiedenheit.
2. Die Identität der Gattungen Strandesia Stuhl., Acanthocypris Cls. und Neocypris
Sars kann, mit Rücksicht auf den Rückenkamm der1 rechten S c h a le :'(Neocypris gladiator
Sars) und den Lippenanhang der linken ijjbhale, wohl kaum in Zweifel gezogen werden und
der eingehenden Motivierung ehtbehren^Jeichwip in < S H Hinsicht die innige Verwandtschaft
derselben mit der Gattung Cyprinotus nicht in Abrede gestellt werden kann.
3. D ie Gattungen bezw. Untergattungen Stenocypris § 0 ^ Acocypris Vävr., Dolerocypris
Kaufm. und Leptocypris Sars könnten vermöge der auffallenden Länge ihrer Schalen
und im Gegensatz dazu deren Riesigkeit, eine einigermaßen gut umgrenzte Gruppe-;, bilden,
wenn man bei den Arten der übrigen Gattungen und Untergattungen keifte Übergange fände.
Allein die Forscher legten B ß e r d em g rö ß fi-G ew ich t auf die Entwickelung, d iK L a g e und
den Mangel der Randborste Furcalanhänge, denn z. B.. sind bei Stenocypris die Furcalanhänge
verschieden, die Randborste fehlt; bei Acocyprisfmnd die Furcalanhänge gleich,
ohne Randborste, bei Dolerocypris und Leptocypris sind die Furcalanhänge gleich und die
Randborste ist gut entwickelt, in die Nähe der hinteren Kralle g e r ü c k lS H sie bilden somit
in dieser Hinsicht eine Serie, können indessen nicht nur zusammengefaßt, sondern auch der
Reihe von Arten, oder Wenn/Os . beliebt, der Reihe von Gattungen und Untergattungen einverleibt
werden. So kann ich, um nur ein Beispiel zu erwähnen, zwischen Amphicypris Sars
Zoologiea. Heft 44. g j