Hinterrand, gleichmäßig stumpf gerundet und geht merklicher in den Bauchrand als in den
Rückenrand über (Taf. X V , Fig. u ) . D e r Rückenrand ist breit und stumpf b o g ig und
sinkt abschüssig zum Hinterrand hinab. Der Hinterrand ist kaum bemerkbar gerundet, fast
gerade und geht unmerklich in den Rücken- und Bauchrand über. Der Bauchrand ist in
der Mitte breit, aber seicht vertieft (Taf. X V , F ig. u ) . Ein durchsichtiger Kutikularsaum oder
ein Porenkanalgürtel ist an keinem der Schalenränder vorhanden, dagegen erheben sich am
Vorder-, Plinter- und Bauchrand ziemlich lange Borsten.
Von oben oder unten gesehen sind die Schalen schmal kahnförmig, am vorderen und
hinteren Ende fast gleich spitz, in der Mitte am breitesten (Taf. X V , F ig. 12).
Die Schalenwandung erscheint strukturlos, ist aber ziemlich dicht beborstet. Muskeleindrücke
sind sechs vorhanden, deren Anordnung keinerlei auffälligere Abweichung aufweist.
Das Ruderborstenbündel des zweiten Antennenpaares überragt die Endkrallen. Die
einzelnen Antennen sind ziemlich dünn.
A n der Spitze des ersten Maxillar-Kaufortsatzes erheben sich zwischen den Borsten
auch zwei glatte Krallen; der Tastfortsatz, sowie auch die Kau f ortsätze sind ziemlich lang
und dünn.
D ie Kiemenlamelle des Maxillarfußes ist mit sechs Fiederborsten bewehrt, der T a s tfortsatz
trägt an der Spitze drei Borsten.
Am ersten Fußpa ar ist der apicale T e il aus vier Gliedern zusammengesetzt, an der
hinteren E ck e der Glieder ra gt je eine Borste auf. Die Endkralle ist sichelförmig, etwas
länger als die voranstehenden drei Glieder zusammen.
Das zweite Fußpa ar ist dem der übrigen Arten der Gattung durchaus gleich.
Der Furcalanhang ist fast in der ganzen Länge gleich breit, die Ränder sind nicht
ganz gerade (Taf. X V , Fig. 13). Der Plinter- bezw. Oberrand ist in der ganzen Länge glatt,
die hintere Randborste der hinteren Kralle nahegerückt, im Verhältnis kurz und kräftig. Die
hintere Kralle ist sichelförmig, viel kürzer als die Endkralle. Die Endkralle ist kaum bemerkbar
gebogen, halb so lang als die Furcalanhänge. Die Endborste ist sehr kurz, nur
wenig länger als 1/4 der Endkralle.
Die Länge der Schalen beträgt 1,2 mm, die größte Höhe 0,5 mm. Die Färbung der
in Formol konservierten Exemplare ist unbestimmt.
Fundort: Zwischen A r e g u a und dem Y u g u a r i f l u ß , Inundationen eines Baches.
E s liegen mir bloß einige Weibchen vor.
Die Art, welche ich nach dem Fundort Aregua benannt habe, würde vermöge der
Größenverhältnisse in die S a r s s c h e Stenocypris- oder die K a u f m a n nsche E o le r ocypris-
Gruppe gehören, wogegen die Struktur der Furcalanhänge sie mehr mit anderen Gruppen
der Gattung in verwandtschaftliche Beziehung stellt. In der Form der Schalen und der
Struktur der Furcalanhänge gleicht diese A r t übrigens der nachfolgenden E u c y p r is A n is it s i.
292. E u c y p ris A n is itsi n. sp.
(Taf. X V , Fig. 14— 22.)
Die Schalen sind über doppelt so lang als hoch, die rechte und linke aber etwas
ycrgchjeden.. Die rechte Schale ist, von der Seite gesehen, einigermaßen nierenförmig, der
Vorderrand stark gerundet, ohne Porenkanalgürtel; der Rückenrand ist gleichmäßig stumpf-
b o g ig und senkt sich gegen den Vorder- und Plinterrand gleich abschüssig hinab; der Hinterrand
ist etwas gespitzter als der Vorderrand; der Bauchrand in der Mitte etwas erhaben
(Taf. X V , Fig. 14). Der Vorderrand ist dicht, der Hinterrand spärlich behaart.
Die linke Schale (Taf. X V , Fig. 15) erinnert im ganzen an die rechte, der Vorderrand
trägt aber einen breiten Porenkanalgürtel und ist demzufolge länger, der Bauchrand hingegen
erscheint in der Mitte schwach ausgebuchtet.
Die Schalen haben, von oben gesehen, die Form eines schmalen Eies (Taf. X V ,
F ig. 16), sind vorn spitz, hinten ziemlich stumpf gerundet. Die Schalenoberfläche ist ziemlich
dicht behaart.
Von den sechs Muskeleindrücken sind die zwei oberen einander so sehr genähert, daß
sie nahezu verschmelzen; die übrigen vier erscheinen rings um ein Zentrum gruppiert, die
zwei unteren sind annähernd bimförmig (Taf. X V , Fig. 21).
Das Ruderborstenbündel des zweiten Antennenpaares überragt die Endkrallen; die
einzelnen Antennen sind ziemlich dünn.
Das vorletzte Glied des Palpus mandibularis trägt an der distalen vorderen bezw.
unteren Spitze ein aus fünf Borsten bestehendes Bündel, außerdem erheben sich an der Seite
in einer bogigen Linie feine Borsten; das letzte Glied ist dünn, im Verhältnis lang, an der
Spitze mit fünf verschieden langen krallenförmigen Borsten bewehrt (Taf. X V , Fig. 17).
Der Maxillar-Tastfortsatz ist am distalen Glied mit drei kräftigen, krallenförmigen und
zwischen denselben sitzenden dünneren Borsten bewehrt (Taf. X V , F ig. 19). A n der Spitze
des ersten Kaufortsatzes erheben sich zwei kräftige, glatte Krallen.
Der Kiemenanhang der Maxillarfüße trägt sechs Fiederborsten; an der Spitze des
Tastfortsatzes sind die zwei äußeren Borsten viel kürzer als die inneren (Taf. X V , F ig. 18).
Am ersten Fußpaar trägt das erste Glied des apicalen Teiles an der Oberfläche ein
Borstenbündel und an der Spitze eine kräftige Endborste; am Vorderrand des zweiten Gliedes
sitzen drei Borstenbündel; die sichelförmige Endkralle ist so lang, wie die vorhergehenden
drei Glieder zusammen (Taf. X V , Fig. 22)^
D as zweite Fußpa ar ist in jeder Plinsicht dem anderer Arten der Gattung gleich.
Die Furcalanhänge sind fast im ganzen Verlauf gleich breit, der Plinter- bezw. Oberrand
ist glatt; die hintere Randborste ist der hinteren Kralle nahe gerückt und zu einer
kurzen, kräftigen, sichelförmigen Kralle gewandelt (Taf. X V , F ig. 2b); die hintere und die
Endkralle sind kräftig, sichelförmig, letzte nicht ganz halb so lang wie die Furcalanhänge;
die Endborste ist sehr kurz, nicht viel länger als V6 der Endkralle.
Die Länge der Schalen beträgt i-^ i,2 mm, die Flöhe 0,5— 0,6 mm, die Dicke 0,4 bis
0,5 mm. Die Färbung ist braungelb.
Fundorte: C a e a r a p a , ständiger Tümpel; V i í l a E n c a r n a c i ó n , Alto Parana, Sumpf.
E s lagen mir mehrere Weibchen vor.
Diese Art, die ich zu Ehren des Prof. J. D. A n i s i t k benenne, steht der E u cy p r is
areguensis n. sp. sehr nahe, unterscheidet sich jedoch von derselben hauptsächlich durch die
Struktur der linken Schäle, bezw. durch den breiten Porenkanalgürtel.