allerdings nur in relativ mitunter sind sie nur sehr klein und sie können auch, wenig Fällen,
fehlen.
Merkwürdig ist der Umstand, daß diese doch so auffallenden Falten bisher n u r V )
wenig Beachtung gefunden haben. Gras,s,i e rw äh n t,sie meines Wissens mit keinem Wort,
und O u d em a n s (p. 157) sagt davon nur: „man sieht bei L ep ism a zwischen den Einpflanzungen
jedes der drei Beinpaare, einen dreieckigen Lappen, die freie Spitze nach hinten gewendet."
Nur S h a r p (94) macht besonders darauf aufmerksam, ohne in d e s än eine eingehendere
Beschreibung zu geben. E r vergleicht unter anderem die fraglichen Falten mit
den breiten Lamellen an den Hinterhüften der H a lip lid en p to e h gehen diese von den Coxen
selbst aus, während in unserem Fall die Falten Sternalanhänge darstellen. — Eine, gute und
zutreffende A bbildung der Stemalfalten findet sich bei S a v i g n y , Descript. de l'E g ypt. T ^ l l lS
pl. 1. F ig. 8.
e. Die abdominalen Coxalorgane.
Um die Coxalorgane der Lepismatiden richtig zu verstehen, müssen wir eine kleine
Abschweifung zu M a ch ilis machen. W ir finden dort auf den Co xen de r ||litte l- und Hintefe
beine außen je einen durch Muskeln beweglichen eingliedrigen griffelähnlichen Fortsatz (Fig.T
st>'p' welcher als „ S t y lu s " bezeichnet wird. Genau dieselben Fortsätze kommen nun auch
auf den Ventralplatten der meisten Abdöminalsegmente vor und zwar iH j e ^ P a a r . * Legte
Fig. 1. Hüfte, Trochanter u. Stylus
von Machilis sp. mst = Stylus-
muskel. (Nach V e r h o e f f .)
Fig. 2. Sternit (V), Hüftstück (co) nebst Coxal-
organen von einem der mittleren Abdominalsegmente
von Machilis sp. (Nach V e r h o e f f fw
schon die äußere Übereinstimmung jener Coxenfortsätze mit den letzteren die Vermutung
nahe,, daß die beiden homodyname Gilde darstellten, So wurde d i | | ’ durch den Bau d t j
Ventralplatten vollkommen bestätigt. Letztere sind nämlich bei M a ch ilis deutlich aus $ Teilen
zusammengesetzt: einem unpaaren medianen Abschnitt von meist dreieckiger Gestalt (F ig .2 v p
und zwei paarigen- Teilen, welche in der distalen Hälfte des Segmentes, in der Medianlinie
sich berühren und auf welchen die fraglichen Fortsätze sitzen (F ig S T c o | ‘ i g H a a s e (89)
und sodann V e r h o e f f ;(p3) haben nun nachgewiesen, daß nur der unpaare mittlere Abschnitt
dem Sternuin dp- Thoraxsegmerite entspricht, w ä h r e n d , in d e n p a a r i g e n l a t e r a l e n A b s
c h n i t t e n a b g e p l a t t e t e H ü f t e n zu erblicken sind. Darnach haben w i r j l s o auch in den
a b d o m in a l e n S t v l i e c h t e H ü f t a n h ä n g e vor uns, welche vollkommen den thorakalen
Styli entsprechen und denselben homodynam sind.
D ie paarigen Abschnitte der Ventralplatten (d. h. die abdominalen Hüften) von Machilis
besitzen aber noch andere Anhänge, n äm h < jg § b lä s c h e n fö rm ig e -o d e r.s a c k a r t i g e A u sis
t ü lp u n g e n , welche innerhalb der Styli gelegen sind und entweder in einem oder in zwei
Paaren pro Segment vorhanden sind (Fig. 2 coa i.). Auch diese sind mit je einem Muskel ver-.
sehen, durch welchen die Bläschen eingestülpt werden können. A n den thorakalen Hüften von
Machilis fehlen diese Hüftsäcke, dagegen treffen wir solche wieder an, wenn wir im Stammbaum
der Tracheaten etwas tiefer gehen, nämlich bei den Diplopoden, wo sie als „ C o x a l o
r g a n e “ bezeichnet werden. V e r h o e f f steht nun nicht an, die A b d o m in a l s ä c k c h e n
v o n M a c h i l i s a u f d i e s e D i p l o p o d e m C o x a l o r g a n e zu b e z i e h e n u n d in ih n e n
h o m o lo g e G e b i l d e zu sehen. Und es lä ß t sich auch meiner Ansicht nach kein Einwand
gegen diese Homologisierung erheben. —
V e r h o e f f bezeichnet demnach die abdominalen Hüftsäcke von M a ch ilis kurzweg als
C o x a l o r g a n e und zwar als „ in n e r e “ , im Gegensatz zu den S t y l i , die als „ ä u ß e r e
C o x a l o r g a n e “ benannt werden. -—
Gehen wir nun zu den Lepismatiden über, so finden wir, daß bei diesen die „C o x a lorgane“
bei weitem nicht die allgemeine Verbreitung und Bedeutung wie bei den Ma ch iliden
besitzen. A n den thorakalen Hüften fehlen sie überhaupt gänzlich und an den abdominalen
Hüften sind sie ebenfalls zum größten T e il verloren gegangen. Nur bei einigen Gattungen
der Nico letiin ae haben sie sich noch relativ gut erhalten, indem hier sowohl „äußere“ wie
„innere Coxalorgane“ an einer größeren Anzahl Abdominalsegmente Vorkommen können
(Taf. IV Fig. 535$;so finden sich bei Lepido sp ora und N ico letia die ersteren (Styli) an Segment
II— IX und die letzteren (Ventralsäckchen) an Segment II— V I I I in je einem Paar.
Bei anderen Gattungen der Nico letiin a e aber macht sich schon eine beträchtliche Reduktion
bemerkbar, und zwar betrifft d i e s e lb e im m e r in v i e l h ö h e r e m M a ß e d i e
„ in n e r e n C o x a l o r g a n e “ a l s d i e ^ ä u ß e r e n “ , d. h. die ersteren sind stets in viel ge 1
ringerer Zahl als die letzteren vorhanden, oder die ersteren können auch ganz fehlen, während
die Styli noch in zahlreichen Paaren bestehen bleiben. Einen solchen Fall bietet uns A te lu ra
fo rm ica ria dar, bei welcher 8 Paar Styli (an Segment .11- -IX), aber ga r keine Ventralsäckchen
mehr vorhanden sind. A u f der anderen Seite gibt es auch Ate luren, welche weniger
Styli und dabei i oder 2 Paare Ventralsäckchen besitzen: so hat A . b ifid a 6 Paar Styli
(Segm. IV— IX) und 1 Paar Ventralsäckchen (am Abd. VI), und A . pallens hat nur 4 Paar
Styli (Abd. V I— IX) und dabei 2 Paare Ventralsäckchen (Abd. V I und V I I) ; ebenso verhält
sich auch A t . d ilata ta und anommatis. Am schwächsten sind die Coxalorgane bei A te lu ra
termitobia und synoike ta ausgebildet, indem hier nur 3 Paar Styli (Abd. V I I—-IX) und gar
keine Ventralsäckchen bestehen. W ir haben also in der einzigen Gattung A te lu ra alle möglichen
Kombinationen und Übergänge bezüglich des Vorkommens der Coxalorgane.
Weit mehr fixiert als bei den Nicoletiinen ist das Verhalten der Coxalorgane bei den
Lepisma tin ae . H i e r s in d e r s t e n s d ie V e n t r a l s ä c k c h e n v o l l s t ä n d i g v e r l o r e n g e g
a n g e n u n d z w e i t e n s a u c h d i e S t y l i in d e r R e g e l a u f d ie l e t z t e n 2 o d e r 3 A b d
o m in a l s e g m e n t e , a l s o a u f 2 o d e r 3 P a a r e b e s c h r ä n k t . Nur in ganz seltenen A usnahmen
wird diese Zahl überschritten, so z. B. bei der größten bis jetzt bekannten” A rt, Acro-
telsa gigantea, bei der plötzlich 7 Paare Styli (Abd. I I I— IX) auftreten. Andererseits sind aber
die Fälle mit wenigen Styli nicht selten,. so besitzen die meisten Lepismina-Arten nur am
Segment IX (also nur 1 Paar) Styli. Nicht selten verhält sich die Zahl der Styli in beiden
Geschlechtern verschieden, indem beim <~f 1 Paar weniger vorhanden ist als beim 9 -