Exemplaren aus Neu-Guinea, denn bei letzteren ist derselbe in sechs Hügelehen geteilt und
die Bucht in der Mittellinie ist. sehr seicht und breiter.
Die zwei hinteren Panzerecken gehen in je einen auffallend langen, allmählich verengten,
cylindrischen, säbelförmigen Fortsatz aus, welcher nach hinten und oben gerichtet
ist. Die Richtung dieser Fortsätze ist übrigens bloß bei der Seitenlage des Tieres deutlich
sichtbar (Taf. V I I , Fig. io), während dieselben bei dem am Rücken oder Bauch liegenden
Tiere als gerade nach hinten gerichtet erscheinen (Taf. V I I , F ig. 9). Allein auch am Bauch
entspringen zwei Dornfortsätze, deren Basis die F ußöffnung umgibt. Diese Dornfortsätze
sind gleichfalls cylindrisch, gegen Ende allmählich verengt, säbelförmig gekrümmt, sowie
nach hinten und unten gerichtet, was nur an dem seitlich liegenden Tiere deutlich zu ersehen
ist (Taf. V I I , F ig. 10), wogegen sie bei dem am Rücken oder Bauch liegenden nach
außen und hinten blicken (Taf. V I I , F ig. 9^ Hinter der F ußöffnung erheben sich indessen
noch zwei kleine Dornfortsätze (Taf. V I I, F ig . 10),; deren E . v. D a d a y bei Exemplaren aus
Neu-Guinea nicht gedenkt.
Die inneren Organe vermöchte ich an dem zufolge der Konservierung stark zurückgezogenen
Tiere nicht deutlich wahrzunehmen. Insofern ich es erkennen konnte, hat die
Hepatopankreas-Drüse die Form einer Pfeife und enthält zwei Kerne.
Von dem vollständig zurückgezogenen F u ß e war b loß das aus der Fußöffnung etwas
vorragende hintere Ende zu bemerken; die Zehen sind blattförmig, typische Brachionus-
Zehem (Taf. V I I , F ig . 9).
Von der Seite gesehen gleicht das T ie r einem eigentümlich geformten Schlauche, an
dessen beiden Seiten eine scharfe Linie hinzieht, welche gleichsam in die hinteren Dornfortsätze
des Rückens übergeht (Taf. V I I , F ig. 10).;,
Die Länge des Rumpfes beträgt, zwischen der Basis der hinteren und vorderen Dornfortsätze
des Rückens gemessen, 0,16— 0,19 nim, die größte Breite 0,17 mm, die Länge des
hinteren Rückenfortsatzes 0,14— 0,17 mm, die Län ge des hinteren Bauchfortsatzes 0,08 bis
0,09 mm, die Län ge .des mittleren Stirnfortsatzes 0,05 mm.
Der nächste Verwandte dieser interessanten und auffälligen A r t ist Brachionus pala
Ehrb. und besonders Brachionus Bakeri Ehrb., insbesondere aber die Varietäten der letzteren
mit langen Dornfortsätzen,
187. B ra ch io n u s m iru s n. sp.
(Taf. V I I , F ig. 14. 15')r;.':'xj
Der Körper gleicht einem gezogeneft Viereck, vorn und hinten gleich breit, an beiden
Seiten schwach b o g ig (Taf. V I I , Fig. 14).
Die. Panzeroberfläche ist sehr fein granuliert, aus dem vorderen und hinteren Winkel
beider Seiten g e hM e ein relativ sehr langer Dornfortsatz aus; die vorderen Dornfortsätze
sind gerade, etwas dünner und kürzer als die hinteren, schief nach außen und vorn g e richtet
(Taf. V I I , Fig. 14); die hinteren Dornfortsätze etwas länger und dicker als die vorderen,
schwach gekrümmt, nach außen und hinten gerichtet.
Am vorderen Rückenrand des Panzers liegen zwei Stümpfe Hügel und in der Mittellinie
zwei zugespitzte Erhöhungen,-^zwischen denselben ist ein tiefer Einschnitt sichtbar. Der
vordere Bauchrand ist in der Mittellinie eingeschnitten, an beiden Seiten des Einschnitts
erhebt sich je ein stumpf abgerundeter Hügel (Taf. V I I, Fig. 14). Am hinteren Panzerrand
zeigt sich in der Mitte, bezw. an beiden Seiten der Fußöffnung je ein kleiner Dornfortsatz,
deren Spitzen Sich gegeneinanderkehren, zwischen ihnen entsteht dadurch eine ziemlich große
kreisförmige Bucht.
Von den inneren Organen vermochte ich bloß die Hepatopankreas-Drüsen gut wahrzunehmen;
dieselben sind nierenförmig, enthalten je einen Kern und ihre Ausleitung geht von
der Mitte aus.
Die Län ge des Fußes ließ sich nicht feststellen, weil sämtlich| Exemplare mehr oder
minder zusammengezogen waren, indessen konnte ich sehr genau unterscheiden, daß am F u ß ende
zwei lanzen- oder blattförmige Zehen sitzen, ebenso wie bei den übrigen Arten der
Gattung (Taf. V I I , Fig. 15).
Die Länge des Rumpfpanzers beträgt ohne die Fortsätze o,i§^|<p,i3 mm, samt den
Fortsätzen 0,24— 0,26 mm, die größte Breite 0,085— °>°9 mm> die Länge der vorderen Seitenfortsätze
0,07 mm, die der hinteren Seitenfortsätze 0,08— 0,09 mm, die der vorderen Randfortsätze
0,01 mm, die der hinteren Rand- oder Fußöffnungs-Fortsätze 0,014 mm.
F u n d or t: P a s o B a r r e t o , Lagune am U fe r , des Rio Aquidaban, wo ich einige
Exemplare fand.
V on den übrigen A r te n ' der Gattung steht diese A r t am nächsten zu Brachionus
angularis,'erinnert aber durch die Struktur der Schale so sehr an Schizocerca diversicornis
var. homoceros, daß man sie mit derselben fast verwechseln könnte, wenn die Struktur des
Fußes die generische Verschiedenheit nicht alsbald zeigte.
188. B ra ch io n u s a n g u la ris Gosse.
Brachionus angularis Hudson et G o s s e , 19, II, p. 120, Taf. XXVII, Fig. 4.
Bisher war diese A r t aus Europa, Asien und Afrika bekannt. Ich habe sie nur in
dem an der Oberfläche der Lagune I p a c a r a i gesammelten Material gefunden, allein auch
da war sie nicht häufig.
189. B ra ch io n u s u rc e o la ris Ehrb. I rjff Brachionus urceolaris H u -ö n i 19» Ült* Taf. XXVII,
E ine der am weitesten verbreiteten Arten d n s ä Gattung, welche abeiffius Südamerika
bisher unbekannt war. Bei mdigten U n tÖ i tÄ S n g e n fand B f e t sie bloß; an einem einzigen
Fundort, und zwar b e H A s t in e i jn . Calle san Miguel, Pfützen, wo sie in Gemcmschafi mit
Daphnia pulex ziemlich häufig war.
Die mir vorliegenden Exemplarli^eicheniieinigermaßen von den europäischen, besonders
von der von I! u d s o r , und feö:s®%bgebildeten Stammform ab. Die beiden inneren
Fortsätze am Stirnrand des Rückenpahzers sind weit länger als die übrigen, der Einschnitt
zwischen ihnen-ist tief' ünd ziemlichiifchmal, ihre Basis ist vön derjenigen der m ittig en durch
einen spitzen Einschnitt getrennt (Fig. iW D ie mittleren Fortsätze; gehen von einer breiten
Basis aus, gleichen spitzen Kegeln und sind von den äußeren durch eine breite Bucht g e trennt.
D g l äußeren Fortsätze ragen nicht hoch empor, wie die mittleren und sind viel