meinen Untersuchungen habe ich in dem Mate'rial aus einer Pfütze an der Eisenbahn bei
A r e g u a Repräsentanten der var. insuläm Mon. vorgefunden.
Die mir vorliegenden Exemplare stimmen hinsichtlich des Habitus,, sowie der Situierung
und Länge des:JDornfortsatzes .der Schale vollständig überein mit dem Exemplar, welches
J. R i c h a r d p. 26S, Fig. 3 abgebildet h a t f t in ig e r .Unterschied zeigt «¿oh bloß darin, daß
zwischen Kopf und Rumpf keine Vertiefung.vorhanden und die Stirn etwas breiter gerundet
ist (Taf. X I I I , F ig. 29).
Das Pöstabdomen ist keilförmig, gegen das distale En de stark v e ren g t, am Analrand
mit J r r ,9 sichelförmigen Dornen versehen, die nach oben allmählich kürzer werden,, der .Oberrand
ist fein behaart; am Rand und an beiden-Seiten des supraanalen T e ile ä iftz en in Querreihen
und in zerstreuten Bündeln kleine Borsten (Taf. X I I I , F ig 28) Die Endkralle trägt
zwei Kamme^deren proximal j fe u ^ fe in e r e n und kürzeren Borsten besteht (Taf. X I I I , Fig.j|§f./
Die vier Abdominalfortsätze sind gut entwickelt, die beiden vorderen an der Basis
verwachsen, fingerförmig, das Ende gespitzt; der zweite ist an der Ob erflä che behaart; der
dritte Fortsatz bildet einen ziemlich hohen Hügefl mit gerundeter Spitze und ist an der ganzen
Oberfläche behaart; der vierte,-Fortsatz hat die Form eines breiten, niedrigen, gerundeten
Möckers, a n welchem zwei •Querreihen kleiner Borsten aufragen (Taf. X I I I , Fig. 2-8).
Trib. C t e n o p o d a .
Fam. Sididae.
Eine kosmopolitische Familie, deren erster, in Südamerika vorkommender S ü ß w ^ j i -
Reprasentant, Latonopsis australis Sars, 1,897 von J. R i c h a r d aus B r a s i lie g n a c h g lp ,
wiesen wurde (23 p 2 7 7 g Ein Genus, und zwar Sida, hatte übrigens bereits H ? | . i f t r i M i
18.9,1 von einemibrasilianisjshen Fundort erwähnt, ohne aber die betreffende A r t zu bezeichnen '
(12.)., D e r z e it lgn d aus; Südamerika nebst der neu a u fg g e llt e n , b l o ß M g G a t t u n g e n bekannt,
ungerechnet der zweifelhaften Gattung Sida.
Gen. Diaphanosoma Fisch.
Von den Gattungen der Familie ist derzeit bloß diese als kosmopolitisch zu betrachten,
aus Südamerika aber wurden Arten derselben.'erst 1901 von G. O. S a r s beschrieben B l
p .io ) , sodann brachte E . .v. D a d a y 1902 die Beschreibung einer neuen A rt, Diaphanosoma
cmlense (5. p. 446).- Bei! meinen derzeitigen Untersuchungen habe ich nachstehende drei
Arten gefunden, so: daß die A n z ah l'd e r aus Südamerika bisher bekannten Arten bereits auf
vier gestiegen ist.
280. D ia p h an o som a b r a c h y u rum (Li6v.).
Diaphanosoma brachyurum Richard, J., 20, p. 354, Taf. XVI, Fig. 3, 6, 14, 18, 19.
Diese A r t hat eine sehr g ro ß e geographische Verbreitung, sie ist nämlich sowohl aus
Europa, jils auch aus Asien, A fr ika und Nordamerika bekannt. Aus- ¡Südamerika hatte | i | .
bisher -hoch niemand nachgewiesen und auch ich fand bloß- einige'iExemplare an einem einzigen
Fundort, und zwar L a g u n e ,ä ttp a c a ra i, Oberfläche,
281. D iap h an o som a b re v irem e Sars.
Diaphanosoma brevireme Sars, G. O., 27, p. 13, Taf. II, Fig. 11— 16.
Bisher ist diese A r t bloß aus Südamerika bekannt) G. O. S a r s hat sie nämlich 19.01
aus Brasilien beschrieben. Bei meinen Untersuchungen habe ich sie in dem Material von
folgenden Fundorten angetroffen: C o r u m b a , Matto Grosso, Inundationstümpel des Paraguayflusses;
S a p u c a y , mit Limnanthemum bewachsene Pfützen.
282. D iap h an o som a S a rs i Rieh.
Diaphanosoma Sarsi Sars, G. D., 27, p. 10, Taf. II, Fig. 1—10.
J. R i c h a r d hat diese A r t 1894 von der Insel Sumatra beschrieben (17. p. 4. Fig. 4. 5),
sodann verzeichnete sie E . v. D a d a y aus Neu-Guinea (3,); G. O. S a r s 1901 aber von brasilianischen
Fundorten. A u f Grund der bisherigen Daten über ihre geographische Verbreitung
ist diese A r t als Bewohner der südlichen Kontinente zu befrachten.
In der Fauna von Paraguay ist sie als gemein zu bezeichnen; ich fand sie nämlich
in dem Material von folgenden Fundorten: A r e g u a , Pfütze an der Eisenbahn; zwischen
A r e g u a und L u g u a , Inundationen des Yuguariflusses und Tümpel an der Eisenbahn;
A s u n c i o n , Campo Grande, Calle de la Cañada, von Quellen gebildete Tümpel und Gräben;
Tümpel auf der Insel (Bañco) im Paraguayflusse; V illa Morra, Calle Laureles, Straßengraben;
Lagune (Pasito), Inundationen des Paraguayflusses; C a e a r a p a , ständiger Tümpel; C u r u z u -
11 ü , Teich beim Hause des Marcos Romeros; E s t i a P o s t i l l o n , Lagune und deren E r güsse;
G o u r a l e s , ständiger Tümpel; L u g u a , Pfütze bei der Eisenbahnstation; P a s o
B a r r e t o , Lagune am Ufer des Rio Aquidaban; V i l l a E n c a r n a c i ó n , Alto Parana,
Sumpf; V i l l a R i c a , Graben am Eisenbahndamm; V i l l a S a n a , Inundationen des Baches
Paso Ita.
Die mir vorliegenden Exemplare stimmen größtenteils vollständig überein mit den
von G. O. S a r s beschriebenen, bei einzelnen aber ist der Bauchrand des Kopfes vor der
Basis der ersten Antennen stärker vertieft, was ich übrigens geneigt bin, einfach der Konservierung
zuzuschreiben.
Gen. Latonopsis Sars.
Ein dem aus Europa längst bekannten Genus Latona O. F. M. nahestehende Gattung,
die G. O. S a r s 1888 beim Studium der australischen A r t Latonopsis australis aufgestellt
hat (24 ); Später, 1892, hat A. B i r g e aus Südamerika die zweite hierhergehörige
Art, Latonopsis occidentalis, beschrieben (ia ). Aus Südamerika wurde die Gattung zuerst
von J. R i c h a r d 1897 mit der A r t Latonopsis australis Sars verzeichnet (23. p. 277), welche
G. O. S a r s mit der durch ihn 1901 beschriebenen Latonopsis serricauda für identisch hält
(27. p. 8): Somit war aus Südamerika bisher bloß eine A r t bekannt, mir ist es indessen g e lungen,
noch nachstehende zwei Arten zu entdecken.