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Ovipositor sehr lang und schlank, die einzelnen Klappen fast stabförmig (an Lepisma
erinnernd) und kaum bauchig erweitert; Styli von Ventr. V I sehr klein, rudimentär,
kürzer als die danebenliegenden großen Ventralsäckchen; Tho rax deutlich länger als
breit, und dabei etwa um i/s kürzer als das Abdomen 9. anommatis n. sp.
Ovipositor kürzer und breit, von ovaler Form, die Klappen bauchig erweitert; Styli V I
nicht auffallend klein und stets länger als die Ventralsäckchen, letztere meist klein und
undeutlich ............................................................................................................................. q
Thorax schmal, viel länger als breit, und mindestens so lang als das Abdomen;
letzteres vom Thorax nicht abgesetzt; Körperform länglich oval
7. pallens Eschrch.
Tho rax nicht länger als breit, und merklich kürzer als das Abdomen; letzteres deutlich
vom Thorax abgesetzt; Körperform dreieckig, vorne verbreitert, nach hinten viel
schmäler werdend 8. d ila ta ta Eschrch.
Die letzten 3— 4 Fühlerglieder langgestreckt, 2— 3mal so lan g als dick; Dorsalsetae
sehr lang, haarförmig, schräg abstehend; Körperlänge circa 3 mm
10. termitobia Silv.
Die letzten 3— 4 Fühlerglieder kurz eiförmig, kaum länger als breit; Behaarung des
Körpers kurz; Körperlänge circa 1,6 mm n . synoiketa Silv.
1. G r u p p e : G ym n o n o t i .
1. A. fo rm ica r ia Heyd.
(Fig. 49; und T a f. IV F ig. 46.)
1855. A. f., Heyden in: Stett. ent. Zeit. v. 16 p. 368.
1873. Lepismina■ f., Lubbock in: Monogr. Collemb. and Thysan p. 235.
1890. Lepismina polypoda, Grassi in: Natur. Sicil. v. 9 p. 60.
Grundfarbe und Schuppen gelb und weißlichgelb. Körperform länglich eiförmig, hinten
etwas verschmälert, oben flachgewölbt. Kopf schmäler als das Halsschild, in dieses eingesenkt,
vorn gerundet. Tho rax länger als breit, Seitenränder nur schwach gerundet. Abdomen
länger als der Thorax, von diesem kaum abgesetzt, nach hinten allmählich schmäler werdend;
Terg . X an der Spitze ziemlich tief ausgeschnitten. R ü c k e n b e b o r s t u n g (Dorsalsetae) fehlt
ganz; nur T e rg . X an den beiden Hinterecken mit je 1 langen und kräftigen Borste. S e i t e n -
r a n d b e b o r s t u n g sowohl bei den Thorakal- wie bei den Abdominalsegmenten normal ausgebildet:
bei den ersten aus einem dichten Haarsaum, bei den letzteren aus je 1 kräftigen
Borste bestehend. — Ko p f mit aufwärts gekrümmten Borsten dicht besetzt (wenigstens vorne).
— F ü h l e r kaum so lan g als der Thorax, aus circa 17 Gliedern bestehend, beim cf das
2. Glied mit einem kräftigen Fortsatz! Cerci etwa 2— 2y2mal so lang als T e rg . X , Terminal-
filum etwa 2mal so lang als die Cerci. Styli an Segm. I I— IX, also in 8 Paaren vorhanden.
— Die Parameren der cf cylindrisch; Ovipositor des 9 kräftig, das dorsale Klappenpaar
etwas länger als das ventrale.
L ä n g e : 4— 6 mm.
G e o g r . V e r b r e i t u n g : A . fo rm ica ria ist über ganz Mitteleuropa verbreitet; wie weit
sie nach Süden dringt, läßt sich nach den spärlichen Berichten schwer sagen. A ls südlichster
Fundort ist von G r a s s i und R o v e l l i die Lombardei angegeben; aus südlicheren
Gegenden finde ich unsere A r t weder in der Literatur aufgeführt noch auch unter dem
reichen mir vorliegenden Material. E s scheint, daß A . fo rm ica ria im Süden von der ihr so
nahestehenden pseudolepisma vertreten wird.
E t h o l o g i e : A . fo rp iica r ia lebt stets in Gesellschaft von Ameisen, und zwar als „indifferent
geduldeter Gast“ . Über die näheren Beziehungen desselben zu den Ameisen stellte
J a n e t (97) einige Beobachtungen an, worüber oben schon berichtet wurde (pag. 29). B e züglich
der Wirtsameisen ist unsere Atelura nicht wählerisch: W a s m a n n (94) fand sie in
Böhmen bei Camponotus ligniperdus, F o rm ica sanguinea, L a s iu s niger, L a s iu s alienus,
Fig. 49. Atelura formicaria Heyd.
T e tramo rium caespitum und Lep to th o ra x tuberum; v. H e y d e n entdeckte sie im Schwarzwald
bei Te tramo rium ca e sp itum ; D a l l a T o r r e gibt für Tirol dieselbe Wirtsameise
an, und ich fand sie mehrfach bei L a s iu s niger und M y rm ica laevinodis. W ir dürfen also
wohl mit Recht die fo rm ica r ia als „ p a n m y rm e c o p h i l “ bezeichnen.
K r i t i s c h e B e m e r k u n g e n : Wie schon oben bemerkt, unterliegt es keinem
Zweifel, daß fo rm ica r ia identisch ist mit polypoda Gr. Denn bis jetzt ist überhaupt nur
e in e e in z i g e myrmecophile Lepismide in Mitteleuropa gefunden worden, auf welche die
G r a s s i sehe Beschreibung sehr gut paßt. Auch für die v. H e y d e n s c h e Beschreibung trifft
•dies größtenteils zu, nur in zwei Punkten weicht sie etwas ab, nämlich erstens spricht v. H e y d
e n nicht von einem vollständigen Fehlen der Augen, sondern er gibt nur an: „A u g en undeutlich
und nur bei einem größeren Exemplar als dunkle Fleckchen sichtbar.“ A ber darin
liegt doch ausgedrückt, daß bei den meisten Exemplaren die Augen in der T a t vollständig
fehlten; und was die „dunklen Fleckchen“ bei dem einzigen Exemplar betrifft, so dürften
diese eher auf einer etwas dunkleren Färbung der Seiten des Kopfes als auf dem V o r handensein
von Augen beruht haben. Denn alle Exemplare, die ich von Freiburg, wo
v. H e y d e n die obigen Stücke sammelte, erhielt, waren vollkommen augenlos.
Der zweite Punkt, in welchem die H e y d e n s c h e Beschreibung zu berichtigen ist, betrifft
die Fühlergliederzahl, welche nämlich auf 11 angegeben wird. In Wirklichkeit besitzt