
308. E u c a n d o n a c y p ro ld e s n. sp.
(Taf. XVII,, F ig . S _ i 4j .* r
Die beiden Schalen sind von gleicher Struktur, von der Seite gesehen gewissermaßen
nierenförmig (Taf. X V I I , F ig. 8). Der vordere Schalenrand ist wenig niedriger als êéjvMntere,
zugleich spitziger gerundet und gegen den Rückenrand abschüssig. Der Rückenrand ist
kaum bemerkbar bogig, nach hinten etwas ansteigend und geht unmerklicji in den Hinterrand
über. Der Hinterrand ist höher als der Vorderrand, gleichmäßig bogig, und, geht g le icS
abschüssig in den Rücken- und Bauchrand über. Der Bauchrand ist kaum .bemerkbar bogig,
im vorderen Drittel etwas vertief!,, vor der Vertiefung erhebt sich ein schwacher Hügel-
(Taf. X V I I , Fig, 8). A n keinem der Ränder ist ein Kutikularsaum zu sehen,-
Von oben oder unten gesehen gleichen die Schafen einem gestreckte^,,schmalen Ei,
dessen vorderes Ende spitziger, das hintere stumpfer, die Seiten aber kaum bemerkbar h p g ig
sind.
Die Schalenwandung erscheint durch unregelmäßige polygonale Felderehen gegittert und
spärlich b e b o r s te t.I jn tlan g des hinteren Schalenrandes ragen spärliche, sehr lange Borsten auf.
Am zweiten Antennenpaar bildet das Exopodit -einen kleinen Höcker, arc- l^ s en Spitze
verschieden lange Borsten Jfatehen. Das Endopodit ist dreigliederig, am distalen (R a n d s
dés proximalen Gliedes - stehen keine Ruderborsten, bloß an der unteren Spitze zeigt'' ,sich
eine längere Borste. Däs zweite Glied ist länger als das erste, aber dünnfef, am :c jj| r ran d
mit Borstenbündeln versehen Ä a f ; X V I I , Fig. i i l Das letzte. G lied ist kurz, nur h a lb j i Î | | ic k
als das z w e i t S Die ¡äjndkrallen sind im Verhältnf§jlang und d ü n n j|ÿ
Das letzte Glied des Palpus mandibularis ist nur wenig kürzer -als das voranstehende,
aber nur halb/So dick, und trägt an der Spitze drei lange Borsten.
Am Palpus mäxilläriS trägt das basale Glied, des Tasters an der vorderen Spitze ein
Bündel von fünf Borsten; däs apicale -Glied ist gegen das distale Ende etwäsc'verbreitert,
am Endrand in ÿ g c h e r Entfernung voneinander mit drei kräftigen Krallen bewehrt, -deren
je eine an den beiden Enden, tune aber in'ijjfer Mitte: auf ra gt; zwischen der mittleren und
deft beiden jê iten k ra llen sitzt jj» eine Borste (Taf. X V I lS iF ig . iofl? A n der Spitze Md's- ersten
Kaufortsatzes erheben sich unter den Borsten zwei- kräftige, glatte Krallen.
Am Maxillarfußpaar wird, so weit ces mir gelungen festzus-plflen, der ('Kiemenfortsatz
durch zwei Borsten repräsentiert; der Tasterfortsatz äst eingliederig.
Am ersten Fußpa ar besteht der apicale T e il aus v ier Gliedern; däs proximale Glied
ist am Vorder- und Hint|iprand beborstet, die nachfolgenden zwei nur am Vorderrand. Die
Endkralle ist dünn, sichelförmig, so lang, wie die voranstehenden drei Glieder zusammen
(Taf. X V I I , Fig. 14).
Am zweiten Fußpaar ist der apicale T e il viergliederig, das proximale Glied mit Borstenbündeln
besetzt; das distale Glied trägt zwei gleich lange, dünne Krallen und eine E n dborste,
die etwas länger ist, als die letzten drei Fußglieder zusammen (Taf. X V I I , F ig. 12).
Die Furcalanhänge sind etwas - sichelförmig, gegen das distale Ende schwach verschmälert.
Die hintere Randborste ist der hinteren Kralle nahe gerückt und mehr dorn-
firtig. Die hintere Kralle sitzt zwischen der Endkralle und der hinteren Randborste in der
Mitte, ist fast % so lang, wie die Endkralle und am Hinterrand fein beborstet. Die E n dkralle
ist kräftig, sichelförmig, fein beborstet, fast halb so lang als die Furcalanhänge. Die
Eridborste ist kurz und fein (Taf. X V I I , Fig. 13).;
Das Ovarium ist in der Mitte stark aufgedunsen, im ganzen gleich dem der übrigen
Arten dieser Gattung.
Die Länge der Schalen beträgt 1,3 mm, die größte Höhe 0,8 mm.
Fundor t:*Zwischen L u g u a und A r e g u a , Tümpel an der Eisenbahn. Es lagen mir
bloß einige Weibchen vor.
Von den übrigen Arten der Gattung unterscheidet sich diese neue A r t durch die
Struktur des zweiten Antennenpaares, der Mandibeln und der Furcalanhänge, und zwar derart,
daß man sie füglich für den Repräsentanten einer neuen Gattung halten könnte. A n fänglich
hielt ich sie selber für die Art einer selbständigen Gattung, die ich Pseudocandona
benannt hatte, allein später habe ich sie, um die Anzahl der Gattungen nicht zu vermehren,
einfach zum Genus Eucandon a gezogen.
Farn. C ythe rida e.
Aus den Gebieten südlich des Äquators war bisher kein einziger Süßwasser-Repräsen-
tant dieser Familie bekannt, wogegen in den Weltteilen nördlich des Äquators, namentlich
in Europa, die Arten mehrerer Gattungen Vorkommen. Bei meinen Untersuchungen habe
ich südamerikanische Repräsentanten der nachstehenden zwei Gattungen gefunden.
Gen. Limnicythere Brady.
Vermutlich ein kosmopolitisches Genus, dessen Arten indessen bisher bloß aus Europa,
Asien und Nordamerika bekannt sind. Bei meinen Untersuchungen habe ich bloß bei einer
Gelegenheit Exemplare desselben gesehen.
309. L im n icy th e re sp. ?
Fundort: V i l l a R i c a , Eisenbahngraben. E s lagen mir bloß einige Exemplare vor,
allein auch diese waren in Formol nicht in dem Zustande konserviert, um die A r t sicher bestimmen
zu können. Das größte Hindernis war es übrigens, daß die Schalen im Formo|
ihre äußere Form verloren hatten.
Cytheridella n. gen.
Die Schalen sind unbedornt, im ersten Drittel an beiden Seiten eingeschnürt, am
Vorderrande mit einem breiten Gürtel von Porenkanälen versehen, die Oberfläche ist rauh,
ziemlich dicht beborstet. Muskeleindrücke sind |||oß vier vorhanden, die in einer perpendi-
culären Reihe ängeordnet sind.
Die Stirn ist in einen oberen größeren und einen unteren kleineren Lappen geteilt
und in der ganzen Länge an beiden Seiten mit einer Reihe feiner langer Borsten besetzt.
Beide Antennenpaare bestehen aus je fünf Gliedern; das Exopodit des zweiten A n tennenpaares
ist in eine mächtige Spinnborste umgewandelt, die Ruderborsten fehlen, an der
Spitze des' letzten Gliedes sitzen krallenartige Borsten.