(Taf. V I , F ig. 19). Außerdem ist auch das hintere Panzerende sehr auffallend, insofern vom
Rücken ein ziemlich langer Lamellenfortsatz mit gerundeter Spitze ausgeht (Taf. V I , Fig. 19).
Die Zehen sind dünn, an der äußern Seite des distalen Endes sitzt eine kleine Borste, ihre
Län ge erreicht nahezu 0,11 mm. Die Länge der größten Exemplare ist 0,22 mm, ihre größte
Breite schwankt zwischen 0,15— 0,17 mm.
Gen. Monostyla Ehrb.
Monostyla Hudson et G o s s e , 19, II,.97.
Eine echte kosmopolitische Gattung, von deren Arten manche aus fast allen Weltteilen
bekannt sind. Die hierher gehörigen südamerikanischen A rten hat L. S c hm a r d a
1859 unter den Namen Monostyla macracantha und Mon. closterocera aufgeführt. A uße r
diesen beiden Arten aber hat bisher niemand eine südamerikanische A r t verzeichnet. Bei
meinen Untersuchungen habe ich nachstehende Arten gefunden.
170. M onostyla b u lla Gosse.
Monostyla bulla Hudson et G o s s e , 19, II, p. 99, Taf. XXV, Fig. 4.
Eine der verbreitetsten A rten der Gattung, die, mit Ausnahme von Afrika, aus allen
Weltteilen bekannt ist,, demungeachtet aber aus Südamerika bisher nicht verzeichnet war.
In der Fauna von Paraguäy ist sie gemein, ich habe sie nämlich an folgenden Fundorten
konstatiert: Inundationspfützen des Yuguariflusses zwischen A r e g u a und L u g u a ; A s u n c
i o n , Pfütze auf der Insel (Banco) des Paraguayflusses; Pfützen im Eisenbahngraben
zwischen A s u n c i o n und T r i n i d a d ; Bañado bei C e r r o L e o n ; C o r u m b a , Matto Grosso;
Inundationspfützen des Paraguayflusses; E s t i a P o s t i l l o n , La gun e ; P a s o B a r r e t o ,
Bañado und Lagune am Ufer des Rio Aquidaban; P i r a y ü , Straßenpfütze.
Die Rumpf länge des abgebildeten Exemplars beträgt 0,12 mm, der größte Durchmesser
0,09 mm, die Länge der Zehe 0,045 mm-
171. M onostyla p y rifo rm is n. sp.
(Taf. V I I , Fig. 16.)
Der Körper ist im ganzen bimförmig, an der Stirn viel breiter als hinten.
Die Stirnöffnung des Panzers ist im Verhältnis sehr schmal, der Rückenrand schwach,
der Bauchrand hingegen stärker ausgebuchtet und geht von der Mitte eine kurze Linie aus
(Taf. V I I , Fig. 16). Die beiden Seiten des Panzers sind auffallend bogig, hinten aber geht
der Panzer in einen ziemlich schmalen Lamellenfortsatz mit gerundeter Spitze aus. Der
Bauchpanzer ist von der Basis des Fußes fast gerade geschnitten.
Die ganze Panzeroberfläche ist glatt, an beiden Seiten des Stirnrandes liegt indessen
je eine kurze, mit den Seitenlinien parallel verlaufende Linie.
Hinsichtlich der inneren Organe vermochte ich nichts Bemerkenswertes zu beobachten.
Die beiden Fußglieder waren gut wahrzunehmen. Die Zehe ist dolchförmig, das Ende
zugespitzt, die Länge beträgt 0,057 mm.
Die Panzerlänge ist 0,085—°>°93 mm, der größte Durchmesser 0,08 mm, der Durchmesser
der Stirnöffnung 0,03 mm.
Fundort: E s t i a P o s t i l l o n , Lagune, aber auch hier nicht häufig, denn bei meinen
Untersuchungen fand ich b loß einige Exemplare.
Von den bisher bekannten ist diese neue A r t durch den ganzen Habitus und vermöge
der Panzerstruktur leicht zu unterscheiden. Durch die allgemeine Form und Struktur
des Panzers erinnert dieselbe übrigens lebhaft an die paraguayischen Exemplare von Cathypna
ungulata Gosse (siehe T a f. V I , F ig. 19);
172. M onostyla lu n a ris Ehrb.
Monostyla lunaris Hudson et G o s s e , 19, II, p. 98, Taf. XXV, Fig. 2.
Wetteifert hinsichtlich der geographischen Verbreitung mit der Monostyla hulla, ist
aber aus A fr ik a und Südamerika bisher noch nicht bekannt. Obgleich ich sie bei meinen
Untersuchungen von mehreren Fundorten verzeichnet habe, kann ich sie dennoch nicht als
so häufig bezeichnen, wie die Monost. bulla. Fundorte: A r e g u a , Pfütze an der Eisenbahn;
Inundationspfützen des Yuguariflusses zwischen A r e g u a und L u g u a ; Pfützen im Eisenbahngraben
zwischen A s u n c io n und T r i n i d a d ; Lagune bei E s t i a P o s t i l l o n ; Lagune
am Ufer des Rio Aquidaban bei P a s o B a r r e t o ; C a e a r a p a , Tümpel; G o u r a l e s , ständige
r Tümpel; S a p u c a y , mit Pflanzen bewachsene Graben am Eisenbahndamm.
173. Monostyla q u a d rid e n ta ta Ehrb.
Monostyla quadridentata Hudson et G o s se , 19, II, p. 100, Taf. XXV, Fig. 3. •
Von den übrigen Arten der Gattung ist diese A r t auf Grund der zwei kräftigen, auswärts
gebogenen Dornfortsätze am Rücken des Stirnrandes leicht zu unterscheiden. Sie war
bisher aus Europa, Asien, Nordamerika und Australien bekannt. Bei meinen Untersuchungen
habe ich sie von folgenden Fundorten verzeichnet: Inundationen eines Baches zwischen
A r e g u a und dem Y u g u a r i f l u s s e ; Lagune bei E s t i a P o s t i l lo n . Nicht häufig. D ie
Län ge des abgebildeten Exemplars beträgt 0,18 mm, die größte Breite 0,14 mm, die Länge
der Zehe 0,1 mm.
Fam. Coluridae.
Eines der wichtigsten Merkmale der hierher gehörigen Gattungen und Arten ist, daß
ihr Panzer muschelförmig ist, insofern in der Mittellinie des Bauches ein von dem Panzer
nicht bedecktes Band hinzieht und auch der Körper an beiden Seiten zusammengedrückt
ist. Meiner Auffassung nach gehören in diese Familien bloß die Gattungen Colurus Ehrb.,
Monura Ehrb. und Mytilia Gosse, von welchen bloß Arten der einen aus Südamerika bekannt
sind.
Gen. Colurus .Ebrb.
Colurus Hudson et G o s s e , 19, II, p. 101.
Diese Gattung ist von allen der Familie am reichsten an Arten und besitzt auch die
größte geographische Verbreitung. Sie ist aus Europa, Nord- und Südamerika, sowie aus
Australien bekannt. Den ersten südamerikanischen Repräsentanten derselben hat A. W i e r -
z e j s k i 1902 aus Argentinien nachgewiesen. Ich habe bloß nachstehende zwei Arten gefunden.
Zoologlca. Hel’t 44. 15