W c S h e S t e l lu n g d ie G a t t u n g im S t am m b a u m einnimmt, ist schwer zü ifig en .
Sie kurzweg »als eine Zwischenstufe zwischen den beiden g rö ß e ren : G attungen Lep ism a und
Ctenolepisma anzusehen, dürfte wohl kaum angehen, da ja ihre Rückenbeböjstung in ihrer
Ausbildung nicht etwa die Mitte zwischen den beiden genannten Gattungen einnimmt, ä n dern
sogar noch weiter hinter der von Lep ism a zurückbleibt, während ä fe r die Randbeborstung
schon etwa auf der Höhe v on Ctenolepisma, steht. ■*<:'!c h kann dieses Verhalten
nicht anders erklären,mlsridaß in der Gattung B ra u n s ie lla R ü c k b i l d u n g e n stattgefunden
haben, welche vor allem die Rückenbeborstung betreffen! Und diese» Rückbildung ist vielleicht
aufzufassen als eine m y rm e c o p h i l e A n p a s s u n g s e r s c h e i n u n g ; wenigstens ist b 8
der einen der beiden A rten die myrmecophile Leböhsweise SiiJher festgestellt. _
Die Gattung enthält 2 Arten, die beide aus Südafrika stamme% und die ich -H in A n betracht
der großen Verdienste, welche sich die beiden Forscher H c ym o -n s und G r a s s i
um die Anatomie, Morphologie und Entwicklungsgeschichte der T h ^ n u r e n erworben haben
— als heymonsi und g ra s s ii im folgenden beschreibe» werde. —
D ie Gattung selbst erlaube ich mir nach Herrn Dr. H. B r a u n s (in W illowmore)Au
nennen, dem wir die meisten Kenntnisse über die südafrikanischen Lepismiden verdanken.
1. B. h e ym o n s i n. sp;
(Fig. 22, und T i t . I F i g . - d B
G r u n d f a r b e zum Teil weißlichgelb, zum Teil braunviolett; letztere Färbung herrscht
besonders auf dem Ko p f und den Extremitäten vor; auf der Stirne ist das dunklgjpigment
netzförmig amgeordnet; von den Extremitäten sind die Fühler, Taster, Gerd und Styli diffus
dunkel pigmentiert, .ebenso die Beine, mit Ausnahme der letzten Ta rsengiieder; auch die
Fig. 22. Braunsiella heymonsi n. sp.; a Genitalsegmente des ; b 2. Maxille.
Seiten- und Hinterränder der T e rg ite sind mehr oder weniger dunkel gefärbt. | J f | c h u p p e n
der Oberseite braun bis braunschwarz, der Unterseite h e l l e r . B K ö r p e r f o rm von vorne
nach hinten merklich verengt; Kopf breit, vorne gerundet, A u g e trn ich t vorspringend; Thorax
deutlich breiter als das Abdomen; Prothorax last so. lan g wie Meso» und Metathorax zusammen;
Gesamtlänge des Thorax gut »SA so lang als das Abdomen. Letzteres von der Basis
zur Spitze verengt; T e rg . X viel breiter a ls »lang, t r a p e z fö rm ig e n der Spitze seicht ausgebuchtet.
— B e% p r s t u n g siehe G a t tu n g s d ia g n p s J g A n te n n e « ,i| js o lang als der Körper,
Glieder vom 3. bis-jetwa 12. quer, von da ab allmählich länger werdend, kurz behaart. Cerci
etwas kürzer als die Fühler, mit langen Borsten besetzt; Terminalfilum ventral dicht mit
Fiederborsten besetzt; Hinterbeine schlank, besonders die Tarsen lang und dünn. — Styli,
Ovipositor etc; siehe oben. H n
L än ge: 5V2 mm. Breite: 2 mm. —
G e o g r . V e r b r e itu n g ip B ü d a f r ik a . Willowmore (Dr. H. B r a u n s leg.).
Über die E t h o l o g i e fehlt leider jede Angabe. Wahrscheinlich aber ist B . heymonsi,
wie die folgende; m y rm e .c o p h i l.
2. B. g ra s s ii n. sp.
, (F iS 23-)
Diese Art unterscheidet sich von heymonsi hauptsächliche durch die verschiedene
K ö r p e r f o rm und F ä r b u n g .
D ie F o rm der g ra s sii ist viel schmäler und verengert sich
von vorne nach hinten nur ganz wenig. T h o r a x i s t k a um b r e i t e r
a l s d a s A b d o m e n ; letzteres daher auch nicht abgesetzt; T e rg . X
wie bei heymonsi. Fühler und Cerci sind merklich kürzer wie
dort; erstere nur wenig länger als die Hälfte des Körpers, und an
der Basis ziemlich dick; letztere höchstens 1/2 s o lan g als das Abdomen.
Auch die F ä r b u n g der gra ssii weicht wesentlich von der
der vorigen A r t ab, indem der g a n z e K ö r p e r i n k ‘l . a l l e r E x -
t r e m i t ä t e n e i n f ä r b i g g e l b l i c h w e i ß g e f ä r b t is t . Schuppen
der Oberseite braun, der Unterseite heller. Fig. 23. Braunsiella grassii n. sp.
L än g e : 4V2 mm. B r e ite : 11/3 mm.
G e o g r . V e r b r e i t u n g : Südafrika. Willowmore (Dr. H. B r a u n s leg.).
E t h o l o g i e : Myrmecophil! Wurde in einem Nest von Ph eidole capensis (in 4 Ex.)
gefunden. —
6. G a t tu n g : L e p lS m in a (Gerv.) m.
1844. L. (part.) Gervais in: Walk. Ins. Apt. v. 3 p. 449.
1873. L. (part.) Lubbock in: Monogr- Collemb. and Thysan. p. 230.
G e r v a i s gründete diese Gattung lediglich auf die kurze, gedrungene, herzförmige
Körperform und die kurzen Cerci, also auf Merkmale, denen durchaus kein generischer Wert
innewohnt. Und so wurden denn auch der Gattung ganz heterogene Arten einverleibt, nämlich:
L . aurea Duf., a u d o um ii Luc., savignyi L u c ? und m in u ta M ü lH V o n diesen 4 Arten
haben riür die zweite und dritte nähere verwandtschaftlichen Beziehungen, während L . aurea
in den wichtigsten Merkmalen, wie in der Beborstung, weit von diesen abweicht, und L . m in
u ta Müll, überhaupt gar nicht zu den Lepismatiden gehören kann, da dieselbe ja nur zwei
Caudalanhänge besitzen soll, (fe g
W a s nun L . a u d o u in ii und savignyi vor den übrigen Lepismiden besonders auszeichnet,
und was ich als H a u p t c h a r a k t e r i s t i k u m d e r G a t t u n g L ep ism in a betrachte, ist
nicht die Körperform, sondern d i e B e b o r s t u n g . Die meisten g r ö ß e r e n B o r s t e n (wie
vor allem die Borsten des Kopfes, dann an den Extremitäten etc.) u n d d ie D o r s a l s e t a e
s in d g e f i e d e r t . Letztere sind dick und relativ kurz, Stachel- oder lanzettförmig und s t e h e n
s t e t s e in z e ln , niemals zü Kämmen vereinigt. D ie Anordnung der Dorsalsetae ist bei den