i Stylus und i Telopoditen. F.rsterer ist gewöhnlich etwas kürzer als der Stylus IX, letzterer
dagegen stimmt in den weitaus meisten Fällen mit dem Telop. IX ziemlich überein.i Bildert
doch die T e l o p o d i t e n d e s VIII.;,¿und IX. % n t e n Ä t , s a m m e n e in e in z i g e s O r -
g a n , n äm l i c h d e n O v ip o s i t o r .
V e r h o e f f ; l a ) gibt von den Telopoditen V I I I der M a ch ilis -S> an, daß s ie primär
zweigliedrig Feien, entsprechend dem Meso- und Metapodit ¡S r T h o r a x b e in f j B ö r n e r5f f g |
wies^ aber diesai ¡Angabe für Machilis als irrtümlich nach;: und ebenso konnte ich bei den
L ep ism a tid en keine derartig®¡primäre Zweigliedrigkeit der Telopoditen V i l i fès6>èlien, Die'
A r t der Artikulation und die Muskclvorsorgung verhalten; Sich vielmehr hier gen au so wie
an den Telop. IX (cfr. T a f. IV Fig. 49 und 50).
Ganz anders liegen die Verhältnisse des P r a e g e n i t a l s e g m e n t c f im m ä n n l i c h e n
G e s c h l e c h t ! Dieses ist n i em a l s in zw e i H ä l f t e n g e t e i l t , sondern stellt vielmehr stets
ein t y p i s c h e s e in h e i t l i c h e i? S C o x ö äS ,te rn um dar, das sich durch nichts von den vorhergehenden
Bauchs«hielten :mt<;rschei«Jei. A ls Coxalorgane kommen lediglich d i j f c t y l i in B e tracht,
die aber auch fehlen können. Was. nun die T e l o p o d i t e dieses Segments betrifft, so
glaubt V e r h o e f f (03a) dieselben in d em P e n i s erblicken zu dürfe® Letzteres Organ liegt
zum T e | im Bereich a g 8. Segmentes, überragt dasselbe aber nach hinten noch um ein
gutes. Stück und reicht bei den Lepismatinen etwa bis zur Mitte "des G en ita ls e gm en tS bèi
den Nicoletimen sogar bis zum Hinterrande desselben. Im ersten Fall endet der Penis noch
vor den Parameren, im zweiten dagegen ra gt er noch mehr oder weniger zwiscfceWriieSelben
hinein. | | | | | f
A n dem Penis selbst, der gewöhnlich annähernd cylindrisch geformt ist, lassen sich stets
2 Abschnitte unterscheiden : ein basaler und ein terminaler. Während der basale .Teil m e iild s lj
ein einfaches Rohr darstellt, lä ß t der t e r m i n a l e T e i l m e h r o d e r w e n i g e r d e u t l f t h
e in e n p a a r i g e n B a u erkennen. Oft ist d ìs p r nur angededtet durch e in jp g c h t e
Einbuchtung am Hinterrand; rielfach aber ist der terminale Abschnitt bis zur Mitte oder noch
weiter in 2 Hälften gespalten (cfr. F ig. 52 T a f. IV).
A u ß e r durch dieses Moment unterscheidet sich der letztere Abschnitt von dem basalen
?uch noch;|juf<:h d ||| Struktur, indem nämlich seine Oberfläche dicht .mit. starken Chitin-
börsten, welche au f kleinen II p f e r c h e n stellen, besetzt § ft . Zu jeder dieser Borsten sieht
man im Innern, ein Strang ziehen, und ich vermute daher, daß wir es. h ier mit Sinnesborsten
zu tun haben. Nach H e y n io n s (97) werden die beiden Hälften des Endabschnittesr.„aus
großen Drüsenzellen zusammengesetzt, welche die Fortsetzung des den Ductus ' ejaculatottis
umhüllenden Drüsenmantels sind.“
Jeder der beiden Abscbnitte enthält ein Muskelsegment, wie auf F ig. 52 m, und m/,ab-
. gebildet ist. D ie auch ¡dadurch ausgesprochene Zweigliedrigkeit des Penis/ im Verein mit
dem paarigen Bau -des terminalen Abschnittes, waren es Vor allem, welche V e r h o e f f zu der
Auffassung des Penis als „ S y n t e l o p f c i ' f ‘ veranlaßten. Ich muß gestehen, daß mir die
Begründung dieser Ansicht nicht hinreichend erscheint, zumal ja auch die von V e r h o e f f
angenommene Zweigliedrigkeit der Telopodite-, des 9 als irrtümlich sich herausstellte. : Ü berhaupt
dürfte die -Frage über die Natur des: Thysanuren-Penis noch keineswegs befriedigend
beantwortet sein und es dürfte ¡sich eine eingehendere spezielle Bearbeitung dieses Themas
sehr verlohnen.
1 ^ur bei einigen Ateluren ist das VIII. Telopodit-Paar wesentlich anders geformt als das IX.
II. Kapitel.
Bi o logi s ches .
1. Lebensweise.
Bezüglich der Lebensweise müssen wir die Lepismatiden in zwei Gruppen scheiden,
nämlich:
1. in solche, welche frei leben, d. h. nicht mit anderen Tieren vergesellschaftet sind; und
2. in solche, welche in Gesellschaft von Ameisen oder Termiten leben (myrmecophile
und termitophile Formen).
Beide Gruppen sind sowohl bei den L episma tin a e als auch bei den Nicoletiinae vertreten.
Morphologisch drückt sich dieser Unterschied in mehreren Charakteren a u s : so sind
bei den Angehörigen der 2. Gruppe die Cerci meistens stark verkürzt, ferner die Beborstung
nur schwach ausgebildet, der Rücken gewölbter- — Merkmale, die als myrmecophile A n passungscharaktere
ohne weiteres verständlich sind. —
W a s nun zunächst die L e b e n s w e i s e d e r „ f r e i l e b e n d e n “ Lepismatiden betrifft, so
ist darüber bis jetzt noch recht wenig bekannt. D ie Nahrung derselben besteht im allgemeinen
wohl größtenteils aus vegetabilischer Kost, wie verdorrten oder vermoderten Blättern,
Baummulm, faulendem Holz, Humus u. s. w. Man findet sie deshalb gewöhnlich unter ab-
gefallenen Blättern, unter Baumrinde oder auch unter Steinen. Die Angehörigen der Gattung
Nico le tia führen mehr ein unterirdisches Leben, d. h. sie gehen ziemlich tief in die Erde,
worauf auch schon das Fehlen der A u g en hinweist.
Einige von den Lepismatiden halten sich mit Vorliebe oder auch ausschließlich in den
W o h n u n g e n d e r M e n s c h e n a u f ; zu diesen gehören in erster Linie L ep ism a saccha-
rin a L., Thermobia domestica Pack, und Ä cro te lsa collaris Fb. | | | |
Für unsere Breiten kommt vor allem die L . saecharina in Betracht, die denn auch
schon mehrere volkstümliche Namen wie „Zuckergast“ , „Silberfischchen“ u. s. w. erhalten
hat. Sie dürfte wohl in wenigen Häusern fehlen; doch empfinden wir ihre Anwesenheit in
der Rege l g a r nicht, da sie einerseits sich tagsüber in Ritzen und engen Spalten verborgen
hält und nur des Nachts sich hervorwagt und andererseits auch der Schaden, den sie an-
richtet, meistens so geringfüg iger Natur ist, daß wir ihn gar nicht gewahr werden. Denn in
der Regel beschränken sie sich darauf, ein wenig von den Vorräten der Speisekammer wegzustehlen.
— Wenn allerdings die L . saecharina in sehr großer Zahl auftritt — was aber
nach meinen bisherigen Erfahrungen nur selten der F a ll ist — dann kann natürlich auch der