an einem Fundort, und zwar in Inutidationstümpeln des Paraguayflüsses bei C o r u m b a in
Matto Grosso untergekommen.
185. B ra ch io n u s c a u d a tu s Barr, et Dad.
(Taf. V I I , F ig. i i .);
Brachionus caudatus B a r ro is et D ad a y , 3, p. 232, Taf^ VII, Fig. 9. 10. 13.
Bisher war diese A r t bloß aus Syrien bekannt, von wo sie durch T h . B a r r o i s und
E . v. D a d a y beschrieben worden ist. Die Exemplare aus Paraguay sind im ganzen den
syrischen zwar sehr ähnlich, weichen aber von denselben dennoch in mehrfacher Hinsicht
ab, so zwar, daß sie als Repräsentanten einer gut charakterisierten Varietät gelten könnten;
vor allem sind sie größer.
Der Rumpf ist im ganzen eiförmig, hinten schmäler (Taf. V I I , Fig. 11). Die ganze
Panzeroberfläche ist sowohl am Rücken, wie am Bauch fein granuliert. Eier vordere Rücken-,
bezw. Stirnrand, die beiden Seitenenden des Panzers mitgerechnet, bildet sechs Hügelchen,
welche durch breite, Seichte Buchten voneinander getrennt sind, mit Ausnahme der beiden
inneren, zwischen welchen eine kreisförmige Bucht ist. Die zwei inneren Hügel sind ziemlich
schmal und gegeneinandergebogen, die nach außen folgenden zwei Hügel erinnern an
ein breites Dreieck (Taf. V I I , F ig . 11). Der vordere Bauchrand ist in vier Hügel geteilt,
deren jeder ziemlich stumpf abgerundet ist; die beiden inneren sind durch einen scharfen
Einschnitt voneinander getrennt.
Am hinteren Panzerende entspringt an jeder Seite ein säbelförmig einwärts gekrümmter,
nach hinten gerichteter Dornfortsatz und auch ober der F ußöffnung erheben sich zwei kleine
Dornfortsätze, die durch eine gerundete Bucht voneinander getrennt sind (Taf. V l| | |F ig . 1 i).f
Die Räderorgane vermochte ich an keinem einzigen Exemplar einzeln zu studieren.
Von den inneren Organen erwähne ich bloß die Plepatopankreas-Drüse, welche an beiden
Seiten annähernd pfeifenförmig ist und je einen großen Kern enthält. Die Län ge des
Fußes konnte ich nicht feststellen, weil derselbe zum T e il oder gänzlich zurückgezogen war.
Die Rumpflänge beträgt o,i4-L-ö,i5 mm, der größte Durchmesser 0,1— 0,12 mm, die
Länge der hinteren seitlichen Dornfortsätze 0,07 mm, die Länge der Dornfortsätze ober der
Fußöffnung 0,01— 0,012 mm.
Fundort: Lagune am U fe r des Rio Aquidaban bei P a s o B a r r e t o , wo ich mehrere
Exemplare vorfand.
Vergleicht man obige kurze Beschreibung mit der Beschreibung von -Th. B a r i r o is
und E . v. D a d a y , bezw. die paraguayischen mit den syrischen Exemplaren (Houleh-See), so
zeigt es sich, daß dieselben in der Struktur des Rücken- und Bauchrandes des Panzers, sowie
in der Größe der hinteren seitlichen Dornfortsätze sich unterscheiden, hauptsächlich aber
darin, daß die paraguayischen Exemplare auch rings der F ußöffnung Dornfortsätze tragen,
welche den syrischen fehlen. In dieser Hinsicht erinnern die paraguayischen Exemplare
übrigens an Brachionus papuanus Dad. und Brachionus tetracanthus Collin.
Hier muß ich bemerken, daß C. F. R o u s s e l e t ifi seiner „SeconÖ List of New Ro-
tifers since 1889“ (p. 13) den Brachionus caudatus Barr, et Dad. zwar mit Fragezeichen,
aber dennoch als Varietät von Schizocerca diversicgrnis Dad. betrachtet. Um darzutun, wie
irrig diese Auffassung R o u s s e l e t s ist, genügt es, auf die offenbar große Verschiedenheit
in-der Struktur des Fußes* bezw. der Zehen von Brachionus caudatus und Schizocerca dir
versicornis hiazuweisen. Meiner Ansicht nach steht Brachionus caudatus Bar. et Dad. in
keinerlei Verwandtschaft mit Schizocerca diversicornis, sondern, wenn man schon Verwandte
desselben sucht, hat man sich an Brachionus angularis Gosse zu wenden, von welchem derselbe
auch, mit Hilfe von vermittelnden F o rmen, | | ic h t abzuleiten ist. V on Brachionus
angularis zu Br. caudatus wird der! erste Schritt von Br. papuanus Dad. getan, an dessen
liu ßö ffn u n g -sieh: an jeder ein nach innert1 gekrümmter kurzer Domfortsatz erhebt
(10. p. F i ^ / f i . vö®g:4 ieser A r t bildet dann Brachionus tetracanthus Collin einen
weiteren Übergang,Ijhiäpeh, in der W ä g e , daß, während die letzt erwähnten zwei Arten neben
Brachionus angularis G t e e entschieden zum Range der Varietät herabsinken, dagegen
Brachionus caudatus Jiad., trotz der vorgeführten Verwandtschaft, unanfechtbar als eigene
A r t zu bestehen hat.
186. B ra ch io n u s m irab ilis Dad.
(Taf. V I I , F ig r f . I0| 3'V
1 Bi-äctiidims mirabilis D a d a y , E. v., l9 p . 2 4 , Fig. ya F.
Bisher war diese. A r t bloß aus Neu-Guinea bekannt, von wo* sie E . v. D a d a y 1901,
auf Exemplare aus dem Sagömooir ¡von Lemien gestützt. beschrieben hat. Bei meinen derzeitigen
Untersuchungen habe ich diese auffallende A r t ebenfalls gefunden und zwar indem
Material von folgenden Fundorten: A r e g .u a , Inundationen eines Baches, der den W e g zu
der- Lagune Ipacarai kre.11/.t: zwischen A r e g u a und L u g u a , Tümpel an der Eisenbahn.
Die mir vorliegenden Exemplare gleichen zwar unverkennbar denen aus Neijffi uinea,
¡1: einzelnen Details, ¡aber sind sie dennoch einigermaßen verschieden von denselben.
Der Rumpf gleicht im ganzöjfe. einem Viereck, ist aber nahe zum Vorderrand etwas
(schmäler bezw. an der Basisr-der äußeren |®>rderen D o rn fo r tsä tze ljhw a ch eingeschnurt; die
beiden Seiten sind in der Mitte ziemlich hogig (Taf. V I I , Fig. 9 k Die Panzeroberflache ist
¡ganz glatt, bloß am Bauch zeigt; sich, von den mittleren Fortsätzen ausgehend, je ein Kamm-
-Chen, die schief nach außen und hinten, d. i. divergent ¡verlaufen u n d . ein annähernd drei-
e c k i g jG e b i e t umfassen (Taf. V I I , F lg . 9) Je eine sehr feine LinieMgeht übrigens auch von
den äußeren Stirnfortsätzeti des Panzerrückens : ’ JäL §■£.....
Am vorderen RückaiJ§>ezw; Stirnrand des Panzers erheben sich sechs Dornfortsätze,
und zwar zwei seitliche, zwei äußere und zwei mittlere oder i n n e r e Dornfortsätz|g D ie zwei
seitlichen Dornfortsätze ¡sind nur wenig kürzer als die mittleren, spitzig, nach außen und
vorn blickend Die beiden äußeren Dornfortsätze sind weit kürzer als die übrigen, spitzig,
.an der Basis aber bilden sie einen ziemlich breiten, im ganzen dreieckigen Hügel. Die mittleren
oder inneren Dornfortsätze Sind sichelförmig, kräftiger als die übrigen, nach außen
gekrümmt, die .Bucht zwischen ihrer Basis ist weit tiefer, als die übrigen Ausbuchtungen
des R a n d e s B a f . V I I , F i g . * -
D er vordere Bauchrand.: der Schale erhebt sich dachförmig gegen die Mittellinie,
bildet indessen M B — H ü g e l; in der Mittellinie zeig t ¡sich eine kleine Ausbuchtung,
demzufolge: hier zwei: gegeneinander’ geneigte.: kleine Spitzen entstehen. Mithin besteht in der
Struktur des vorderen Bauchrandes ein Unterschied zwischen den paraguayischen und den