Das fünfte Fußpaar (Taf. V I I I , I'ig. 28) ist eingliederig, der Außenrand behaart, in
der Mitte des Außenrandes entspringt ein kräftiger, gezähnter Dorn, welcher von der Basis
an verjüngt ist und an dessen Spitze außen eine kürzere, innen eine längere Borste aufragt,
deren Ausgangspunkt tiefer liegt als der des äußeren.
Das Receptaculum seminis (Taf. V I I I , F ig . 12) ist ziemlich verschieden von dem,
welches O. S c h m e i l nach europäischen Exemplaren abgebildet hat (cfr. S c h m e i l , O., 21.
Taf. V, F ig. 17), insofern es annähernd einem gestreckten Viereck gleicht, dessen Spitzen g e rundet,
die Seiten in der Mitte vertieft sind, die beiden Seitenränder sind indessen tiefer,
als der Vorder- und Hinterrand, welch letzterer der längste von allen ist.
D ie Länge des Weibchens beträgt ohne die Furcalborsten 1,4 mm, samt den Furcal-
borsten 1,9 mm.
199. Cyclops m e n d o c in u s Wierz.
(Taf. V I I I , Fig. 17.)
Cyclops mendocinus W ie r z e js k i, A., 22, p. 238, Taf. VI, Fig. 19— 24.
A us Südamerika ist diese A r t durch die Beschreibung von A . W i e r z e j s k i bekannt
geworden, der sie in Argentinien gefunden hatte (2-2.); später verzeichnete sie J. R i c h a r d
aus Chile, A l . M r ä z e k aber aus Uruguay. Bei meinen Untersuchungen habe ich sie in dem
Material von folgenden Fundorten angetroffen: A r e g u a , Inundationen des Baches, welcher
den W e g zur Lagune Ipacarai kreuzt; zwischen A s u n c i o n und T r i n i d a d , Grabenpfützen
an der Eisenbahn; G r a n C h a c o , von den Riachok zurückgebliebene La gune; S a p u c a y ,
mit Limnanthemum bewachsene Regenpfützen.
A u ß e r Südamerika ist diese A r t bloß von der Insel Haiti bekannt.
Die mir vorliegenden Männchen und Weibchen stimmten mit den von A . W i e r z e j s k i
beschriebenen vollständig überein, am fünften weiblichen F u ß aber sind die beiden krallenförmigen
Endfortsätze etwas länger und kräftiger (Taf. V I I I , Fig. 17).
200. Cyclops s e r ru la tu s Fisch.
Cyclops serrulatus S c hm e il, O., 21, p. 141, Taf. V, Fig 6 — 14.
Diesen am längsten bekannten Repräsentanten der mit 12gliederigen Antennen versehenen
Cyclops-Arten, welcher als Kosmopolit zu betrachten ist, hat aus Südamerika zuerst
J. R i c h a r d von brasilianischen und chilenischen Fundorten nachgewiesen; später verzeichnete
ihn A l . M r ä z e k auch von südpatagonischen und, argentinischen, E . v. D a d a y
aber von patagonischen Fundorten.
In der Fauna von Paraguay scheint diese A r t gemein zu sein, denn ich habe sie an
folgenden Fundorten angetroffen: A r e g u a , Inundationen des Baches, welcher den W e g
zur Lagune Ipacarai kreuzt, und Pfützen an der Eisenbahn; A s u n c i o n , Tümpel auf der
Insel (Banco) des Paraguayflusses, sowie Gran Chaco , Nebenarm des Paraguayflusses;
L u g u a , Pfütze bei der Eisenbahnstation; S a p u c a y , Arroyo Ponä; T e b i c u a y , ständiger
Tümpel; Inundationen des Y u g u a r i f lu s s e s .
Die mir vorliegenden zahlreichen Männchen und Weibchen stimmen mit europäischen
Exemplaren vollständig überein.
201. Cyclops a lb id u s (Jur ).
(Taf. V I I I , Fig. 13. I4-)
Cyclops albidus S c hm e il, O., 21, p. 128, Taf. XVII, Fig. 8 -19 .
Mit Ausnahme von A fr ik a ist diese A r t aus allen Weltteilen bekannt und wurde aus
Südamerika durch J. R i c h a r d von brasilianischen, von A l. M r ä z e k hingegen von chilenischen
Fundorten nachgewiesen (12. 16,). B e i meinen Untersuchungen fand ich sie in dem
Material von folgenden Fundorten: A s u n c i o n , Gran Chaco, Nebenarm des Paraguayflusses;
C o r u m b a , Matto Grosso, Inundatiohstümpel des Paraguayflusses; G o u r a l e s ,
ständiger Tümpel.
Die mir vorliegenden Exemplare stimmen in den allgemeinen Zügen mit europäischen
überein und weisen bloß in der Struktur des Receptaculum seminis einige Verschiedenheit auf.
Das Receptaculum seminis gleicht einem querliegenden Schlauch mit vier Spitzen, die
Vorderseite ist schwach bogig, die beiden Seitenränder sind in der Mitte etwas vertieft, der
Hinterrand ist zweilappig und die Vertiefung zwischen den beiden Lappen erstreckt sich in
der Mittellinie bis zur Öffnung (Taf. V I I I , F ig. 17). Das Receptaculum seminis europäischer
Exemplare ist an beiden Seiten so stark eingeschnitten, daß dasselbe demzufolge in eine
vordere und eine hintere Partie geteilt erscheint (cfr. S c h m e i l , O., 21. T a f. I, Fig. 13).
Der Bauchrand des letzten Rumpfsegments ist mit einer Reihe kleiner zahnartiger E r höhungen
bewehrt, 1p was an europäischen Exemplaren' zu fehlen scheint.
Das fünfte Fußpaar ist zweigliederig; die äußere Spitze des Basalgliedes fingerförmig
verläng ert; am Innenrand erhebt sich in der Mitte ein Borstenbündel; am Außen- und
Innenrand des Endgliedes sitzt in der Mitte je eine kräftige Fiederborste und eine ebensolche
ragt auch an der Gliedspitze empor (Taf. V I I I , Fig. 14).
Die Länge des Weibchens beträgt ohne die Endborsten 1 ,15 ^ 1 ,1 7 mm, mit den Endborsten
1,5— 1,58 mm.
202. Cyclops a n n u la tu s Wierz.
(Taf. V I I I , Fig. 15. 16.)
Cyclops annulatus W ie r z e j s k i , A., 22, p. 237, Taf. VI, Fig. 14— 18.
Bisher ist diese A r t bloß aus Südamerika bekannt, wobei sie A. W i e r z e j s k i zuerst
von einem argentinischen Fundort beschrieben hat, später wurde sie von | | f -R ic h a rd und
A l. M r ä z e k gleichfalls von argentinischen Fundorten nachgewiesen. Bei meinen Untersuchungen
habe ich sie in dem Material von folgenden Fundorten angetroffen: Zwischen
A r e g u a und L u g u a , Inundationen des Yuguariflusses; zwischen A s u n c io n und T r i n i d
a d , Pfützen im Eisenbahngraben; E s t i a P o s t i l l o n , Lagune und P a s o B ä r r e t o , Lagune
am Ufer des Aquidaban.
Diese A r t steht dem Cyclops L eu e k a r ti Cls. sehr nahe und stimmt mit demselben in
der Struktur des ersten Antennenpaares, des Ruder- und fünften Fußpaares, sowie in ge wissem
Grade auch des Receptaculum seminis derart überein, daß man beide Arten füglich
identifizieren könnte.
Die Verschiedenheit beider Arten zeigt sich in erster Reihe darin, daß am ersten bis
vierten Gliede des ersten Antennenpaares eine oder mehr Querreihen winziger Härchen vor