136. D ig len a ca te llin a Ehrb.
Diglena catellina Hudson et G o s s e , 19, II, p. 58, Taf. XIX, Fig. 10.
Diese A r t hat eine groß e geographische Verbreitung, denn nur aus A fr ika äst sie
noch nicht bekannt. § ie gehört zu den kleineren Arten der Gattung. A us Südamerika,
bezw. aus Argentinien wurde sie von A . W i e - r s e p k i nachgewiesen (38,). Ich fand sie an
zwei Fundorten, und zwar in Pfützen an der Eisenbahn zwischen A r e g u a und L u g u a ,
sowie in Pfützen des Eisenbahngrabens zwischen A s u n c i o n und T r i n i d a d .
Farn. Anuraeida e.
Die einzige Familie der mit Panzer versehenen R o t a t o r i e n , deren Arten ganz fuß-
los sind, daher sie von den übrigen 'F am ilie n le ich t zu unterscheiden ist. Obgleich unter
ihren Arten einige echte Kosmopoliten sind, waren aus Südamerika bisher b loß zwei Arten
bekannt, die ich aus Chile und Patagonien verzeichnete (13. 14.),
Gen. Anuraea Gosse.
Anuraea Hudson et G o s s e , 19, II, p. 122.
Die an Arten reichste und verbreitetste Gattung der Familie. Ihre Arten stimmen
übrigens hinsichtlich der Strukturverhältnisse vollständig überein mit den Arten «ffis'. G en u l
Notholea Gosse,-so zwar, daß eigentlich nur die Struktur des Panzers einen Unterschied
zwischen den beiden Gattungen bildet. Der Panzer der Anuraea-Arten ist nämlich mit
regelmäßigen 5 -bockigen Felderchen geschmückt, wogegen der der Notholea-Arten entweder
glatt oder mit Längsstreifen versehen ist. Das Genus, % n e LBezeichnung' A rt,
hat schon L. S c h m a r d a 1859 aus Chile erwähnt. Bei meinen U ntjftüchungen habe ich
folgende Arten vorgefunden.
137. A n u ra e a a cu le a ta Ehrb.
(Taf. V I , F ig. 8. 21.)
Anuraea aculeata Hudson et G o s s e , 19, II, p. 123, Taf. XXIX, Fig. 4.
E in echter Kosmopolit^ und aug allen Weltteilen bekannt. In Südamerika dürfte die
A r t nicht besonders häufig sein, denn ich notierte sie hloß von zwei Fundorten, und zwar
aus einer Pfütze an der .Eisenbahn zwischen A r e g u a und L u g u a ,; sowie aus einer Pfütze
auf der Insel (Bancoj des Paraguayflusses bei. Asuncion. Ich habecsie auch aus Patagonien
verzeichnet (13.).
Unter den mir vorgelegenen typischen, mit zwei gleichfangen hinteren Panzerfortsätzen
versehenen Exemplaren fand ich auch solche, an welchen der eine, in der Rege l der rechte
mtere Fortsatz sehr lang, fast so lang war, wie .der Rumpfpanzer, der linke dagegen sehr
H U B 2War’ daß die ha'be Länge des rechten Fortsatzes nicht ganz erreicht
( ta t . VI, F ig. 8). Diese Exemplare erinnern somit an die von B a r r o i s - D a d a y >%. p 228
Ta f. I, Fig. I I ) au s den Tiberias- und Houlah-Seen beschriebene Anuraea valga Ehrb und die
von A . C o l in , unter dem Namen Anuraea aculeata v. valga,aus dem afrikanischen Albert-
See beschriebenen Formen (6. p. 8, Fig. io). Die Länge des Panzers dieser Exemplare beträgt
ohne die Dornfortsätze 0,11 mm, der größte Durchmesser 0,08 mm; von den Dorn-
fortsätzen des Stirnrandes sind die zwei mittleren länger als die übrigen, meist gerade, selten
gekrümmt; der rechte hintere Fortsatz ist 0,1 mm, der linke 0,04 mm lang.
Nicht selten waren ferner Exemplare, deren einer, in der Reg e l der linke, selten der
rechte hintere Panzerfortsatz gänzlich fehlte (Täf. V I , F ig. 21), so daß nur der Fortsatz einer
Seite typisch entwickelt war. Diese Exemplare sind durchaus denjenigen gleich, welche
T h . B a r r o i s und E . v. D a d a y unter dem Namen Anuraea valga var. monstrosa aus dem
Tiberias-See beschrieben haben (3. p. 229. T a f. I, Fig. 12). Der Rumpf dieser Exemplare
mißt, ohne die Fortsätze 0,1 mm, der größte Durchmesser 0,08 mm; der hintere Panzerfortsatz,
welcher entweder ganz gerade, oder etwas einwärts gebogen ist, 0,1 mm, ist folglich
so lang, wie der Rumpf.
Hier habe ich übrigens zu bemerken, daß ich Anuraea aculeata Ehrb., Anuraea
valga Ehrb. und Anuraea brevispina Gosse, sowie Anuraea serrulata Ehrb. für identisch
halte.
138. A n u ra e a co ch le a r is Gosse.
Anuraea cochlearis Hudson et G o s s e , 19, II, p. 124, Taf. XXIX. Fig. 7.
Diese A r t ist gleich der vorigen als kosmopolitisch zu betrachten, insofern sie aus
allen Weltteilen, mit Ausnahme von A fr ik a , bekannt geworden ist. Bei meinen Untersuchungen
fand ich sie an nachstehenden Fundorten: A s u n c io n , Gran Chaco, Nebenarm
des Paraguayflusses; C o r u m b a , Matto Grosso, Inundationspfützen des Paraguayflusses;
L a g u n e I p a c a r a i , Oberfläche. Ziemlich häufig. Ich habe sie aus Chile verzeichnet (14.).
139. A n u ra e a cu rv ico rn is Ehrb.
Anuraea curvicornis Hudson et Gos-se, 19, II, p. 122, Taf. XXIX, Fig. 9.
Bisher war diese A r t aus Europ a, Nordamerika und Australien bekannt. W ie es
scheint, ist sie auch in Paraguay gemein; darauf weist der Umstand hin, daß ich sie an
folgenden Fundorten angetroffen habe: Zwischen A r e g u a und L u g u a , Pfütze an der
Eisenbahn; zwischen A r e g u a und dem Y u g u a r i f l u s s e , Ausflüsse eines Baches; A s u n c
i o n , V illa Morra, Calle Laureles, Straßenpfütze; C o r u m b a , Matto Grosso, Inundationspfützen
des Paraguayflusses.
In der Literatur begegnet man mehreren Arten, die der typischen Anuraea curvicornis
sehr ähnlich sind. Dies gilt besonders von Anuraea fdlculata Ehrb., An. tecta Gosse und
An. cruciformis Thomp. Von diesen Arten betrachtet E . F . W e b e r 1898 (36. p. 699)
Anuraea falculata Ehrb., sowie Anuraea curvicornis Ehrb. selbst nebst anderen für Synonyme
von Anuraea aculeata Ehrb., während er Anur. tecta Gosse und Anur. cruciformis
Thomps. zu Anuraea cochlearis Gosse zieht (36. p. 700)/ E s ist allerdings richtig, wie ich
es in einer früheren Publikation nachgewiesen habe (9.), daß von Anuraea aculeata, zufolge
vollständigen Verlustes der zwei hinteren Panzerfortsätze,Anur. curvicornis Ehrb. abgeleitet
werden kann, ebenso gleichfalls von Anuraea aculeata durch Verlust des hinteren Panzerfortsatzes
der einen Seite, Anuraea cochlearis Gösse, und von dieser, nach Verlust des un