82. A p h a n o la im u s m u ltip a p illa tu s n. sp.
(Taf. II, F ig . 7~ j U
Der Körper ist gegen beide Enden auffällig .verjüngt, hinter der Afteröffnung indessen
doch weit stärker, als gegen den M u n d e n d ist aHrj-vsäidern Ende viermal schmäler,
als hinter dem hintern Ende dgs,t(|esophagus (Taf. II, F ig. y\.
Die äußere Kutikularschicht ist sehr dünn und glatt, die mittlere hingegen im V e r hältnis
dick und geringelt, die R in g e aller sind sehr schmal. Am Körper zieht in der ganzen
Länge eine scharfe Seitenlinie hin.
D er Rand der Mundöffnung ist g la tt; an der Basis stehen außen sehr feine Kuti-
kularborsten, etwas mehr nach hinten aber liegt an beiden Seiten ein ziemlich großes,
scheibenförmiges Seitenorgan (Taf. II, F ig. 7). Die Mundhöhle ist sehr eng, kaum bemerkbar,
und weder in ihr, noch in der Oesophagushöhle befinden sich Kutikulargebilde.
Der Oesophagus ist auffallend dünn, in seiner Wandung sind keine Muskelfasern
sichtbar, die Umrisse gehen namentlich in die Magenwandung über, zwischen dem hintern
Ende des Oesophagus und dem A nfan g des Magens liegt am Bauche eine .g r o ß e Drüse^
welche den Oesophagus gleichsam aus der Mittellinie des Körpers gegen die Rückenseite
drängt und außerdem am Magen eine g ro ß e Vertiefung verursacht.
Die Wandung des Darmkanals zeigt keine Umrisse von Zellen und scheint bloß aus
granuliertem Protoplasma zu bestehen.
Der Hoden liegt etwas ober der Körpermitte unter dem Magen.
Hinter der Körpermitte erheben sich am Bauch bis zur Afteröffnung 18 praeanale
Papillen, deren jede eine krallenförmige, aus Kutikulastoff bestehende Drüsenausleitung enthält
(Taf. II, F ig. 9); postänale Papillen aber sind nicht vorhanden.
D e r Schwanz ist von der Afteröffnung an stark verjüngt, das Ende keulenartig etwas
erweitert und trägt einen kleinen, kegelförmigen Ausführungsanhang, im Innern vermochte
ich keine Drüsenzellen, bloß granuliertes Protoplasma wahrzunehmen.
D ie Spicula sind sichelförmig gekrümmt, das äußere Ende ist sehr spitz, das innere
breiter, die untere Spitze kürzer und gerundet, die obere länger, fingerförmig vortretend; an
der Basis erhebt sich eine eigentümliche, bogige, nach hinten und unten gerichtete Kuti-
kularleiste, die einigermaßen als Repräsentant der Nebenspicula erscheint (Taf. II, Fig. .8).
E s lagen mir b loß zwei Männchen vor, die Größenverhältnisse- derselben sind fo lg en d e :
Ganze Körperlänge 1,4— 1,5 mm; Oesophaguslänge 0,2^0^25 mm; Schwanzlänge 0,19 bis
0,22 mm; der größte Durchmesser 0,04— 0,05 mm.
Fundort: Ba ch zwischen A r e g u a und dem Y u g u a r i f l u ß .
Diese A r t erinnert lebhaft an Aphanolaimus An is itsi Dad., unterscheidet sich jedoch
von derselben darin, daß sie 18 praeanale Papillen besitzt,, während das Männchen von
A . An isitsi Dad. deren bloß neun aufweist, auch die Spicula eine andere Form und
Struktur haben. Wenn man indessen von diesen Verschiedenheiten absieht, oder dieselben
für unwesentlich hält, so könnte man die beiden Arten dreist vereinigen; es ist sogar nicht
ausgeschlossen, daß zwischen ihren Weibchen kein wesentlicher Unterschied herrscht.
Genus Monhystera Bast.
Monhystera J. G. de Man, 5, p. 3,5.
Dies in der Fauna von Europa durch zahlreiche Arten repräsentierte Genus ist, wie
es scheint, in der Fauna von Paraguay und wohl in ganz Südamerika nicht so heimisch,
denn ich habe in dem mir vorliegenden reichen Plankton-Material bloß nachstehende drei
Arten aufgefunden.
83. M o n h y ste ra pa lu d ico la de Man.
(Taf. III, F ig . 2. 3. •4 -S-'?
Monhystera ■paludicola de Man, 5, p. 37., Taf. II, Fig. 7.
Der Körper gegen beide Enden verjüngt, hinten aber weit dünner als vorn. Alle
Schichten der Kutikulä erscheinen g la t t ; um die Mundöffnung stehen sechs kurze Härchen.
Das kreisförmige Seitenorgan liegt unweit der Mundöffnung (Taf. III, Fig. 2. 3). Den Farbstoff
oder die Linsen der Augen vermochte ich nicht zu erkennen, es ist jedoch nicht ausgeschlossen,
daß ersterer bei der Konservierung vernichtet wurde.
Die Mundöffnung hat einen fast glatten Rand. In der Mundhöhle bemerkte ich seitlich
eine Kutikularverdickung gleich einem kurzen Stäbchen, übrigens wird das Vorderende
und innere Lumen des Oesophagus durch eine dicke Kutikula begrenzt (Taf. III, Fig. 3).
Der Oesophagus ist nach hinten allmählich verdickt, bildet indessen keinen Bulbus; zwischen
dem hintern Ende desselben und dem vordem Ende des Magens sah ich je eine große
schlauchförmige, einzellige Drüse (Taf. III, Fig. 2). Der Oesophagus ist kürzer als ein Viertel
der Körperlänge.
D ie Magenwand besteht b loß aus granuliertem Protoplasma und sind die Konturen
der Zellen nicht wahrzunehmen.
Der Hoden beginnt vor dem vordem Körperdrittel, das Vas deferens ist somit sehr lang.
Die Spicula sind zwar auffallend läng, aber dennoch weit kürzer als die Schwanzlänge, sie
sind schwach sichelförmig gekrümmt und neben ihnen zeigen sich annähernd hammerförmige
kleine Nebenspicula (Taf. III, F ig. 4);:
Der Schwanz ist von der Afteröffnung an plötzlich verjüngt und endigt in einer
kleinen Keule; im Innern bemerkte ich keine Drüsenzellen, sondern nur granuliertes Plasma
(Taf. III, Fig: 4).
E s la g mir nur ein einziges Männchen vor. Die Größenverhältnisse desselben sind
folgende: Ganze Körperlänge 1,23 mm; Oesophaguslänge 0,27 mm; Schwanzlänge 0,19 mm;
größter Durchmesser 0,04 mm.
Fundort: Inundationen des Yuguariflusses zwischen A r e g u a und L u g u a , wo ich
diese A r t in Gesellschaft von Trilohus diversipapillatus fand. Sie war bisher b loß aus
Holland bekannt. V on den europäischen Männchen unterscheidet sich vorliegendes Exemplar
insofern, als am hintern En d e des Oesophagus Drüsen vorhanden s in d; der Oesophagus
länger ist, die Spicula hingegen kürzer sind, inwiefern sie die Länge des Schwanzes nicht
erreichen, der Schwanz aber in einer kleinen Keule endigt.