
Fundort: Ein Ba ch zwischen A r e g u a und dem Y u g u a r i f l u ß .
Diese A r t erinnert durch die Struktur der Mundhöhle an Prismatolaimus inter-
medius d. M. und P . macrurus Dad., unterscheidet sich jedoch auffällig von derselben,
sowie von den übrigen bisher bekannten Arten dieser Gattung dadurch, daß unter dem
hintern Ende des Oesophagus und dem vordem Ende des Magens am Bauche eine groß e
Drüse vorhanden ist, ferner, daß hinter der Genitalöffnung ebensolche drei Papillen liegen,
wie sie beim Männchen des Genus Aphanolaimus zu finden sind.
Genus Cylindrolaimus de Man.
Cylindrolaimus J. G. de Man, 5, p. 82.
Von diesem zu den kleineren der freilebenden Nematoden gehörigen Genus waren
bisher bloß einige Arten aus Europa und Neu-Guinea bekannt, und zwar aus ersterem Gebiete
Cylindrolaimus communis d. M. und C. melancholicus d. M., aus letzterem Gebiete
aber C. macrurus Dad. Diesen kann ich zufolge meiner Untersuchungen eine ferne Art
aus Südamerika beifügen, deren Charaktere ich im Nachfolgenden zusammenfasse.
89. Cy lin drolaim us politus n. sp.
(Taf. III, Fig. 8. 9.) ^ :
D e r Körper gegen beide Enden verjüngt, unter dem A fte r indessen weit stärker, als
g egen die Mundöffnung, wo derselbe b loß halb so dünn ist, wie am hintern Ende des Oesophagus
(Taf. III, F ig. 8).
D ie den Körper bedeckende äußere Kutikularschicht ist viel dünner als die mittlere,
aber beide glatt und ungeringelt; Borsten stehen b loß rings der Mundöffnung, es sind
deren, insofern es mir g elan g festzustellen, b loß vier vorhanden. D ie Seitenlinie fehlt, dag
eg en ist das Seitenorgan gut entwickelt, es liegt nahe zur Mundöffnung und ist kreisförmig
(Taf. III, F ig . 8. 9).
D er freie Rand, der Mundöffnung ist glatt und trägt keine Papillen. In der verhältnism
äß ig langen Mundhöhle liegen wahrscheinlich drei ziemlich lange, stäbchenförmige Kuti-
kularverdickungen, ich vermochte jedoch bloß zwei gut wahrzunehmen. Das vordere jjjn d e
jeder dieser stäbchenförmigen Verdickungen ist nach innen gekrümmt (Taf. III, F ig . 9).
Der Oesophagus ist zwar nach hinten allmählich verdickt, bildet aber trotz der E r weiterung
des Lumens am hintern Ende keinen eigentlichen B u lbu s ; das in den Magen
mündende En d e ist etwas zugespitzt, die Kutikula des Lumens ragt jedoch nicht in die
Magenhöhle (Taf. III, F ig . 9).
In der Wandung des Darmkanals vermochte ich keine Umrisse von Zellen wahrzunehmen
und dieselbe besteht wahrscheinlich nur aus granuliertem Protoplasma. A u f das
vordere Ende des Darmkanals legen sich schlauchförmige Drüsen, die am Oesophagusende
zu entspringen scheinen; ich habe indessen bloß zwei derselben gut zu unterscheiden vermocht
(Taf. III, Fig. 8).
Das weibliche Genitalorgan is t unpaarig, das vordere Ende des Ovariums liegt relativ
hoch, und zwar doppelt so nahe zum hintern Oesophagusende, als zur Genitalöffnung; der
Uterus enthält mehrere Eier.
Die weibliche Genitalöffnung liegt hinter der Körpermitte, aber vor dem hintern
Körperdrittel, fast doppelt so nahe zur Afteröffnung als '.zum hintern Oesophagusende
(Taf. III* F ig. 8.).
D er Schwanz ist hinter der Afteröffnung stark verjüngt, etwas länger als der Oesophagus
und überragt nicht ein Fiinftel der ganzen Körperlänge. Am Ende ist er etwas keulenartig g e dunsen
und trägt an der Spitze eine röhrenartige kleine Drüsenausleitung (Taf. III, Fig. 8);
im Innern vermochte ich b loß granuliertes Protoplasma wahrzunehmen.
E s la g mir bloß ein Weibchen vor, dessen Größenverhältnisse folgende s in d :
Ganze Körperlänge 1,1 mm, Oesophaguslänge 0,19 mm, Schwanzlänge 0,21 mm; größter
Durchmesser 0,05 mm.
F u n d o r t: Bach zwischen A r e g u a und dem Y u g u a r i f 1 u ß .
Diese A r t steht unter den bisher bekannten Arten am nächsten zu Cylindrolaimus
macrurus Dad., der sie durch die ungeringelte Kutikula und die Struktur der Mundhöhle
gleicht, sich aber von derselben durch die Anwesenheit des Seitenorgans und der Borsten
um die Mundöffnung unterscheidet. Den beiden anderen Arten des Genus gleicht sie durch
die Mundborsten und das Seitenorgan, unterscheidet sich aber von ihnen durch die Struktur
der Kutikula und der Mundhöhle. Charakteristisch für die neue A r t sind: das Vorhandensein
der Drüsen zwischen dem Magen und Oesophagus, die Größe des Genitalorgans und;
die La g e der Genitalöffnung. Plinsichtlich der Größen Verhältnisse stimmt sie mit Cylindrolaimus
melancholicus d. M. überein, ist größer als C. communis d. M. und kleiner als
C. macrurus Dad., und zwar zeigt sich der Unterschied nicht nur in der ganzen Körperlänge,
sondern auch in der Länge des Oesophagus und Schwanzes, dagegen ist der größte
Durchmesser nur um ein Geringes größer. Den Namen erhielt die A r t von der ungeringelten
Kutikula.
Genus Bathylaimus n. gen.
ßad-vg — tief, Aai/*6g = Mundhöhle.
D er Körper ist nach vorn nur in geringem Maße, dagegen hinter der Genitalöffnung,
besonders aber unter der Afteröffnung stark verjüngt. Die Kutikula des Körpers ist scharf
geringelt und trägt keine Borsten. A n den beiden Körperseiten zieht eine scharfe Seitenlinie
hin, ein Seitenorgan ist jedoch nicht vorhanden. Der Mundrand ist glatt, rings an der
Basis seines Umkreises stehen sechs sichelförmige Kutikulardornen. Die Mundhöhle ist sehr
tief, in der vordem Plälfte ringartig geschwungen, in der hintern Plälfte zeigen sich stäbchenförmige
Kutikulargebilde, welche mit dem einen Ende die ringförmigen Kutikulargebilde, mit
dem ändern Ende den Oesophagus berühren. Der Oesophagus ist nach hinten verdickt, zu
einem Bulbus erweitert. Unter dem Oesophagusende liegt eine groß e einzellige Drüse. Die
Wandung des Darmkanals ist zellig, das weibliche Genitaiorgän unpaarig. Das Männchen
hät zahlreiche (22) praeanale Papillen. Der Schwanz beider Geschlechter ist gleichförmig,
in einer Keule endigend.
Dies Genus erinnert durch den Umfang der Mundhöhle einigermaßen an das Genus
Ckoanolaimus d .M ., durch die Struktur aber weist es in gewissem Grade auf die Art
Plectus Schneideri d, M. hin. V on dem Genus Choanolaimus unterscheidet sich das neue
Genus außer in der Struktur der Mundhöhle durch die allgemeine Körperform, durch den