Fundorte: A r e g u a , Inundationen eines Baches, welcher den W e g zu der Lagune
Ipacarai kreuzt; zwischen A r e g u a und dem Y u g u a r i f lu s s e , Inundationen eines Baches;
A s u n c i o n , Lägune (Pasito), Inundationen des Paraguayflusses; V i l l a R i c a , wasserreiche
Wiese.
Diese Art, welche ich zu Ehren des Prof. J. D. A n i s i t s benannte, unterscheidet sich
von bisher bekannten Arten der Gattung durch die Form der Schalen, sowie durch die
Form und Struktur der Maxillarfüße und des Kopulationsapparates.
Gen. Candona (Baird).
Aus Südamerika wurde dies Genus bisher bloß von J. D. D a n a 1852 bei der B e schreibung
von Candona albida verzeichnet (10.); ob aber die beschriebene A r t wirklich zu
dem eigentlichen Genus Candona gehört, ist fraglich, wie es schon W . V ä v r a andeutete
(30. p. 21). W ie es scheint, ist diese Gattung in der Fauna von Südamerika nicht häufig,
denn bei meinen Untersuchungen habe ich gleichfalls bloß eine, die nachstehende A r t g e funden.
307. C andona p a rv a n. sp.
(Taf. X V I , F ig. 27— 29; T a f. X V I I , Fig. 1— 7.)
W e ib c h e n .
Die beiden Schalen sind ganz gleich, von der Seite gesehen, annähernd einer Niere
gleich. Der Vorderrand ist niedriger als der Plinterrand, regelmäßig und ziemlich spitz g e rundet,
und geht gleichförmig in den Rücken- und Bauchrand über (Taf. X V I , Fig. 27). Der
Rückenrand ist in der vorderen Hälfte abschüssig, in der hinteren Hälfte hingegen ziemlich
hoch bogig, demzufolge die Schalen hier am höchsten sind; zu dem Hinterrand senkt sich
derselbe b o g ig abschüssig herab und geht allmählich in denselben über. Der Hinterrand ist
höher als der Vorderrand, stumpf gerundet und geht allmählich in den Bauchrand über.
Der Bauchrand ist in der Mitte schwach vertieft, im übrigen fast gerade. Ein Kutikulär-
sa-um ist an keinem der Ränder vorhanden (Taf. X V I , F ig. 27).
V on oben gesehen gleichen die Schalen einem gestreckten, schmalen Ei, dessen vorderes
Ende spitz, das hintere gerundet, die Seiten aber schwach b o g ig sind.
Die Schalenwandung erscheint granuliert und spärlich beborstet. Von den sechs
Muskeleindrücken ist der obere und untere unpaar, die übrigen vier hingegen sind paarweise
gruppiert.
Das erste und zweite Antennenpaar, die Mandibeln und Maxillen, sowie die Maxillarfüße
und das erste Fußpa ar sind ebenso, wie bei den übrigen Arten der Gattung. Am
zweiten Fußpaar besteht der apicale T e il b loß aus drei Gliedern; die zwei proximalen Glieder
sind fast gleich lang und krä ftig; von den an der Spitze des letzten Gliedes aufragenden
Krallen ist die eine sehr lang und kräftig, nur wenig kürzer, als die letzten drei Fußglieder
zusammen, oder wie die En db o rs te; die zweite Endkralle ist kurz, borstenförmig, und erreicht,
bloß V3 der längeren; die Endborste ist nicht ganz so lang, wie die letzten drei F u ß glieder
zusammen (Taf. X V I I , Fig. 7).
Die Furcalanhänge sind schwach gekrümmt, gegen das distale Ende verschmälert.
Die hintere Randborste sitzt im distalen Drittel der Furcalanhänge. Die beiden Krallen entspringen
nahe beieinander und sind fast gleich lang. Die Endborste ist sehr kurz (Taf. X V I I ,
F ig. 16).
Die Länge der Schalen beträgt 0,8-— 1,1 mm, die Höhe 0,7 mm; die Färbung ist gelbbraun.
M ä n n c h e n .
Die beiden Schalen sind ganz gleich, von der Seite gesehen beide einer ziemlich regelmäßigen
Niere gleich (Taf. X V I I , Fig. 1). Der vordere Schalenrand ist niedriger und spitzer
gerundet als der hintere. Der Rückenrand ist ziemlich gleichmäßig gerundet, in der hinteren
Plälfte aber dennoch etwas mehff^vortretend, gegen den Vorderrand flacher, gegen den
Plinterrand steiler abschüssig. Der Hinterrand ist in der oberen Plälfte stumpfer, in der
unteren stärker bogig. Der Bauchrand ist in der Mitte breit und seicht vertieft (Taf. X V I I ,
F ig. 1).
Von oben oder unten gesehen gleichen die Schalen einem gestreckten, schmalen Ei,
dessen vorderes Ende spitzig, das hintere hingegen gerundet ist (Taf. X V I , Fig. 28).
Die Struktur der Schalenwandung, sowie die Anzahl und Anordnung der Muskeleindrücke
ist ebenso, wie beim Weibchen.
Die Riechstäbchen des zweiten Antennenpaares sind zweigliederig, das distale Glied
einer Dolchklinge gleich, viel kürzer als das basale Glied (Taf. X V I , Fig. 29).
Der Taster des rechten Maxillarfußes gleicht einer breiten Sichel (Taf. X V I I , Fig. 3),
wogegen der des linken Maxillarfußes viel schmäler ist (Taf. X V I I , Fig. 2), beide sind
mit je einer Borste bewehrt.
Die F üße sind ebenso, wie die des Weibchens.
Die Furcalanhänge sind gegen das distale Ende verschmälerte gerade Lamellen; die
hintere Randborste sitzt im distalen Drittel der L amelle; die Krallen sind fast gleich lang
und kräftig (Taf. X V I I , F ig. 5). Der Ductus ejaculatorius stimmt mit dem der übrigen. Arten
der Gattung überein.
D er Kopulationsapparat ist schlauchförmig mit drei Nebenlamellen; das Vas deferens
bildet nur wenig Windungen (Taf. X V I I , Fig. 4).
Die Länge der Schalen beträgt 0,8— 1 mm, die größte Plöhe 0,7 mm.
Fundort: A r e g u a , Inundationen eines Baches, welcher den W e g zu der Lagune
Ipacarai kreuzt.
Von den bisher bekannten Arten dieser Gattung unterscheidet sich die neue Art außer
in der Form der männlichen und weiblichen Schalen hauptsächlich durch die Struktur des
Kopulationsapparates.
Gen. Eucandona Dad.
Wahrscheinlich ein kosmopolitisches Genus, dessen Arten unter denen des früheren
Genus Candona zu suchen sind. Aus Südamerika aber ist zur Zeit noch keine sichere Art
nachzuweisen.