Von den kü ß en sind die ersten zwei Paare fast gleich lang, das vierte Paar länger als
alle übrigen. Die Länge der einzelnen F ü ß e ist folgende: der erste F uß 0,37 mm, der
zweite 0,38 mm, der dritte 0,44 mm, der vierte 0,46 mm. Die Behaarung der Fußglieder
zeigt keine auffallendere Abweichung, allein die Anzahl der Schwimmborsten an den einzelnen
Gliedern ist eine sehr beschränkte.
Die äußere Genitalöffnung ist fast kreisförmig, die Berührungsgipfel der beiden halbmondförmigen
Klappen ein wenig nach innen gebogen. Die Umrisse der Seitenklappen sind
ganz verschwommen und bloß die Näpfe sind sichtbar, die zusammen ein auf beiden Seiten
nach außen gerichtetes Band bilden. Charakteristisch sind die um die Genitalöffnung liegenden
vier größeren Hügelchen mit je einer Borste auf der Kuppe, wovon zwei ober den Napf-
bändern, zwei aber unter denselben, in der Nähe der Genitalklappen sich erheben (Taf. X IX ,
F ig. 18).
Körperlänge 0,8 mm; Durchmesser 0,6 mm; Farbe lebhaft grün.
Fundort: Pfützen an der Eisenbahn bei A r e g u a , E s la g mir nur ein einziges W e ib chen
vor, mit einem großen E i im Innern.
Vom'iäen bisher bekannten Arten unterscheidet sich diese außer durch ihre Körperform
hauptsächlich durch die Struktur der äußeren Genitalvorrichtung, erinnert aber in
dieser Plinsicht einigermaßen an Arrhenurella rotunda Dad.
318. A r rh en u re lla ro tunda n. sp.
(Taf. X IX , F ig. 20— 24.)
Körper fast kreisförmig, die Längsachse indessen etwas länger als der Querdurchschnitt
(Taf. X IX , Fig. 20), vorn und hinten gleichförmig abgerundet. Rücken und Bauch,
gleichwie bei den Arrhenurus-Arten, mit einem harten Panzer bedeckt und denselben auch
darin ähnlich, daß sich auf dem Rücken ein elliptischer, an beiden Enden gleichmäßig abgerundeter,
selbständiger Rückenpanzer befindet, nahe zu dessen beiden Enden je ein Paar
mit Borsten versehene kleine Hügelchen vorhandene sind. Der Rücken- und Bauchpanzer
ist übrigens ziemlich grob granuliert.
Das Capitulum steht mit dem ersten Epimerenpaar nicht in unmittelbarer Berührung,
es ist zweiarmig, und zwischen den beiden Armen liegen die sichelförmigen Mandibeln
(Taf. X IX , F ig. 24).
Die beiden Plälften des ersten Epimerenpaares sind keilförmig, hinten gespitzt, sie
reichen nicht bis zum Hinterende der zweiten Epimeren herab, die obere Spitze des Vorderendes
ist etwas vorspringend, gespitzt (Taf. X IX , F ig. 24); in ihrem Verlaufe berühren sie
einander nirgends, allein der Raum zwischen ihnen ist am Hinterende am schmälsten; ihre
Oberfläche ist fein granuliert.
D ie beiden Plälften des zweiten Epimerenpaares sind annähernd einem gestreckten
V iereck gleich, allein das hintere bezw. innere Ende ist etwas schmäler und stumpf ab gerundet,
das äußere Ende ein wenig breiter, abgeschnitten; der Oberränd schwach bogig, im
hinteren inneren Drittel etwas ausgebuchtet; die Oberfläche fein granuliert (Taf. X IX , F ig. 24);
Das dritte Epimerenpaar liegt sehr nahe dem zweiten und sind beide nur durch einen
sehr schmalen Zwischenraum getrennt; die beiden Plälften gleichen annähernd einem ge streckten
Viereck, sind schief nach innen gerichtet, ihr inneres Ende ist nur wenig schmäler
als das äußere, etwas abgerundet; die Oberfläche fein granuliert mit je zwei schuppenartigen
Erhöhungen (Taf. X IX , Fig. 24), ■
Das vierte Epimerenpaar ist breiter als alle übrigen, keilförmig, es ist von dem dritten
Paar nur durch einen sehr schmalen Zwischenraum getrennt, das innere Ende ist gespitzt,
das äußere stumpf abgerundet, in der Mitte aber, zur Aufnahme des Fußgliedes, etwas erhöht;
die Oberfläche ist fein granuliert mit je drei schuppenartigen Erhöhungen (Taf. XIX ,
Fig. 24).
Am Maxillartaster ist das erste Glied sehr kurz, das zweite fast doppelt so lang wie
das dritte, es trägt am Innen- bezw. Unterrand, nahe zur distalen Spitze, drei ziemlich lange
Borsten, an der äußeren Spitze dagegen nur eine lange Borste; das dritte Glied ist nur so
lang als breit; das vierte Glied so lang wie das zweite, die distale innere Spitze ragt nach
vorn vor und ist ziemlich spitz gerundet, an der Basis mit einer langen, nach unten gerichteten
Borste bewehrt; die Endkralle ist auffallend kräftig, sichelförmig, nahe zur Basis
in eine kräftigere innere und eine schmälere äußere Partie gegliedert (Taf. X IX , Fig. 21. 22).
Die ganze Länge des Palpus beträgt 0,1.5 mm-
Die ersten beiden Fußpaare unterscheiden sich hinsichtlich der Länge kaum voneinander,
das dritte aber ist weit länger als jene und das vierte am längsten. A n den Gliedern
der ersten zwei Fußpaare sind nur kürzere oder längere glatte Borsten vorhanden, wogegen
am dritten und vierten Paar, und zwar am vierten und fünften Gliede, sich auch Schwimmborsten
entwickelt haben. Die Endkrallen sind doppelt und haben auch einen Kutikular-
kamm. Die Länge der einzelnen F üße ist folgende: Der erste F uß 0,31 mm, der zweite
0,37 mm, der dritte 0,39 mm, der vierte 0,42 mm.
Die äußere Genitalöffnung ist im ganzen kreisförmig, in der Mittellinie eine kahnförmige
Öffnung, an beiden Spitzen durchsichtige Accidentalklappen sind vorhanden (Taf.
X IX , Fig. 24)-.' Zu beiden Seiten der Genitalöffnung steht eine Gruppe von 8— 10 Genitalnäpfen,
deren äußerster größer ist als die übrigen. Seitenklappen fehlen. Zwischen den;
Napfgruppen und dem vierten Epimerenpaar sitzt je eine Borste auf. einem kleinen Hügel.
Zu beiden Seiten der Afteröffnung, aber ziemlich entfernt davon erhebt sich von je einem
Hügel je eine Borste (Taf. X IX , F ig. 24). Länge der Genitalöffnung 0,12 mm, Durchmesser
p,o8 mm. Im Körper fand ich zwei groß e Eier.
Körperlänge 1 111m; größter Durchmesser 0,9 mm; Farbe dunkelgrün.
Fundort: Bach bei A r e g u a , der den W e g nach Laguna Ipacarai durchkreuzt. Ich
fand bloß: ein einziges Weibchen.
Diese Art erinnert lebhaft an Arrhenurella minima, yon welcher sie sich aber außer
durch die Körperform hauptsächlich durch die Struktur des Capitulums und der äußeren
Genitalvorrichtung unterscheidet.
Gen. Arrhenurus Dug.
Arrhenurus P ie r s ig , R., 11, p. 73.
Von diesem Genus, welches eine allgemeine geographische Verbreitung hat, sind aus
Südamerika bisher bloß zwei Arten bekannt, und zwar Arrhenurus corniger Koen. und
A. oxyurus R ib .; es scheint indessen, daß auch in Südamerika zahlreiche Arten von sehr