A n der Oberfläche der Schalen zeigen sich 2— 3 Zuwachslinien, im übrigen ist die
Schale fein granuliert (Taf. X V , F ig. 1 ) :;-
Der Stirnrand des Kopfes ist nahezu gleichmäßig stumpf bogig, unter dem A u g e indessen
etwas ausgebuchtet, die obere E c k e gespitzt. Die untere E c k e von der Seite gesehen
breit gerundet, sägeartig (Taf. X V , Fig. 4). Der am Kopf zur Seite hinziehende Fornix ist
ober dem A u g e wellenrandig, verläuft vor dem A u g e b o g ig bis zum unteren Kopfende, bildet
unmittelbar ober dem A uge eine Bucht und geht in eine etwas gerundete Spitze aus. Von
vorn gesehen gleicht der Kopf einigermaßen einer Lanzette, das obere und untere Ende
sind gleich gespitzt, beim A u g e am breitesten, unter dem A u g e viel schmäler als ober demselben
(Taf. X V , Fig. 3). D e r Teil ober dem A u g e ist viel länger als:' der unter demselben.
Die ersten Antennen sind ungegliedert, keulenförmig, was darauf hinweist, daß meine
Exemplare insgesamt jung waren (Taf. X V , Fig. 10). Dafür spricht der Umstand, daß G. O.
S a r s bei jungen Exemplaren von Es theTia PackciYdi die ersten Antennen gleichfalls ungegliedert
und keulenförmig gefunden hat.
Der Stamm des zweiten Antennenpaares ist mehrfach g e r in g e lt; in der Mitte des
Vorderrandes sitzen auf einer höckerartigen Erhöhung eine kräftigere und eine schwächere
Borste und in deren Nähe noch eine alleinstehende kleine Borste. Nahe der distalen vorderen
Spitze erhebt sich ein viereckiger, säulenförmiger Fortsatz, an dessen Spitze und Seiten
mehrere Borsten aufragen (Taf. X V , F ig. 8), die distale vordere Spitze selbst ist höckerartig
vorstehend und mit fünf Borsten bewehrt. Der vordere oder untere A s t ist aus 7 Gliedern
zusammengesetzt, an den drei proximalen Gliedern ist die vordere E c k e höckerartig erhöht
und mit 3— 5 Borsten besetzt; die folgenden vier Glieder sind cylindrisch, fast gleich lang,
an den distalen Ecken mit Borsten besetzt; am Ende des letzten Gliedes sitzen zwei lange
und eine kurze Borste und auch an der Vorderseite zeigt sich eine Borste (Taf. X V , F ig. 8).
Der hintere bezw. obere A s t ist gleichfalls aus 7 Gliedern zusammengesetzt; die Glieder
sind cylindrisch, fast gleich lang und tragen mit Ausnahme des ersten, an der vorderen E c k e
je eine Borste, ebenso auch an der hinteren E cke , diese Borsten sind indessen weit' länger;
am Ende des letzten Gliedes sitzen drei lange und eine kurze Borste (Taf. X V , F ig. 8).
Das A u g e ist gro ß und besteht aus zahlreichen Linsen. D e r Pigmentfleck liegt nahe
am A u g e und ist rund. Das Stirnorgan ist schlauchförmig (Taf. X V , F ig . 4).
Die Anzahl der F üße ist veränderlich, ich fand nämlich Exemplare mit 11^—15 F u ß paaren.
Am ersten Fußpa ar gleicht die distale Hälfte des Exopodits einem schmalen Bande,
die Spitze ist gerundet, beide Ränder sind beborstet; die Spitze der proximalen Hälfte ist
spärlich beborstet und annähernd viereckartig verbreitert (Taf. X V , Fig. 6). Von den
Lappen des Endopodits gleicht das distale einem breiten Blatt, während die übrigen kaum
v o r ra g en ; am Maxillarfortsatz ragt ein kräftiger Dorn und eine mächtige, sichelförmige
Borste aus den kürzeren Randborsten hervor (Taf. X V , F ig s 6). A n den nachfolgenden Füßen
werden die distalen Lappen des Endopodits allmählich kleiner, während die übrigen stets
schärfer eingeschnürt sind (Taf. X V , F ig. 7). A n den hintersten Füßen ist das Exopodit sehr
verkürzt, die distale Partie ist auffällig verbreitert, die proximale dagegen stark verschmälert;
die Lappen des Endopodits sind insgesamt kleiner geworden (Taf. X V , F ig. 5).
Am Rücken der hinteren Rumpfsegmente entspringen fingerförmige Fortsätze, an
deren Spitze 2— 4 Borsten sitzen (Taf. X V , Fig. 9). Die Borsten des Abdomens sind länger
als die des Postabdomens.
Das Postabdomen ist annähernd keilförmig, gegen das distale Ende verschmälert; an
der vorderen bezw. unteren Endspitzel ^itzt ein kräftiger Dorn, am hinteren bezw. oberen
Rand erheben sich in verschieden großer Entfernung voneinander sechs lange, krallenförmige
Kutikularfortsätze, die nach oben allmählich kürzer werden; an der Basis des untersten,
längsten Krallenfortsatzes sitzen fünf gefiederte Dornen in einer Reihe. Der Oberrand der
Krallenfortsätze ist mit kleinen Dornen bewehrt (Taf. X V , F ig. 9). An beiden Seiten des
Postabdomens erheben sich zerstreute Bündel kleiner Borsten. Die Endkrallen sind nur ganz
wenig gekrümmt, ihre Basis spärlich beborstet, der Plinter- bezw. Oberrand mit kräftigen
kurzen Borsten besetzt (Taf. X V , F ig. 9).
Die Länge der Schale beträgt 1,2— 2||iimm, die größte Höhe 0,9— 1,6 mm.
Fundorte: Zwischen A r e g u a und L u g u a , Inundationstümpel des Yuguariflusses;
A s u n c io n , Lagune (Pasito) und Inundationen des Paraguayflusses.
Diese A r t war bisher bloß aus Südasien bekannt; W . B a i r d hat sie nämlich aus der
Umgebung .von Nagpur beschrieben und wie es scheint, waren seine Exemplare geschlechts-
reife Weibchen. S t . B r a d y beschrieb sie von Ceylon, allein seine Exemplare waren noch
ziemlich jung und mochten ungefähr in demselben Entwickelungsstadium gestanden sein wie
die meinigen, was aus einer Vergleichung meiner Abbildungen mit den B r a d y sehen leicht
ersichtlich wird. Dem Altersunterschied ist die Abweichung zuzuschreiben, welche sich
zwischen den Exemplaren von W . B a i r d , sowie von St. B r a d y und mir hinsichtlich der
Schalenform zeigt; zudem setzt die Struktur des Postabdomens die Zusammengehörigkeit
der von den dreierlei Fundorten herstammenden Exemplare außer allen Zweifel. Die Bündel
feiner Borsten, welche sich am Postabdomen der paraguayischen zeigen, sind nicht als unterscheidende
Merkmale aufzufassen, denn es ist sehr wahrscheinlich, daß dieselben der Beachtung
von W . B a i r d s und St. B r a d y entgangen sind.
Zoologica. Heft 44. 30