röthlichgelbes, dem ächten Gummi Gutti sehr ähnliche«, in seiner purgirenden Kraft fast gläich-'
stehendes Schleimharz aus. ffierher gehören: Fismia micrantha, Mart.: ramulis tetragonis apice,
petiolis paniculiscjue ferrugineo - tomentosis, foliis oblongis vel lato-lanceolatis acuminatis basi acutls
antice crenulatis, nigro - punctatis pubescentibus subtus nervis venisque rufii, calycibus obtusis, pe-
talls longe - barbatis. Fismia laccifera, Mart..: ramulis alternatim compressis apice, petiolis pani-
culisque ferrugineo - tomentosis, foliis ovätis vel oblongis cuspidatis basi acutiusculis antice crenulatis,
praesertim subtus pubescentibus, calycibus ferrugineis obtusis, petalis longe barbatis. Beide
Arten wachsen in der Provinz Minas, an hohen sonnigen, mit Gebüsche besetzten Gegenden« Bisweilen
findet man den Saft unter der Binde zu kleinen cylindrischen Stängelchen verhärtet. -
38« Ein ähnliches scharfes Schleiniharz liefert auch die Terminalia argentea, foliis oppositis
ovatis acuminatis , supra pubescentibus subtus holosericeo - argenteis. Mart. Nov. Gen. I. p. 43,
Man wendet diese Schleimharze im kalten Infusum, in Emulsion und in Pillen an. Dosis: ein
halber ScrupeL
39. A lfa v a c a da C ob ra , Monnieria trifolia, L . Diese Pflanze, deren Piso unter dem
Namen J a b o ran d i erwähnt, wächst in den Urwäldern der Provinz Minas, sowie von da nörd--
lieh bis Cayenne. Die Wurzel hat einen aromatischscharfen Geschmack, äusserst bedeutende
diuretische und schweisstreibende Kraft, und wird zerquetscht, mit.Wasser abgerührt, sowohl bei
Vergiftungen, als bei gastrischen und entzündlichen Fiebern angeweädet.
, 40. Fumo b ra v o in einigen Gegenden von Minas, E r v a d o C o l l e g io in Rio de Janeiro,
ist Elephantopus scaber, Sw. Die Wurzel ist bitter und hat etwas reizende Schärfe. Im Decocte
wird sie gegen Wechselfieber gebraucht.
41. Noch häufiger als die vorhergehende 'Pflanze benützen die Mineiros die Blumen mehrerer
Arten von Läntana, welche hier zü Lahde Caxnara genannt werden. Ein leichtes Infusum
dieser Blumen wird in katarrhalischen Aflectionen etwa so gebraucht, wie in Deutschland
das der Flieder - oder Königskerzen-Blumen.
42« Canduäi Cladon^sariguinea, M art. Ic. select Crypt. t. 9. und andere Arten dieser
Flechtengattung werden in M£nas mit Wasser und etwas Zucker angestossen, als ein gutes Mittel
wider die Aphthen der Kinder empfohlen.
43. M n ia n g a p ix e r ic a . Viele Arten der Gattung Melastoma. Aus dem, durch Auspressen
der Beeren erhaltenen Safte wird Essig und Wein bereitet.
44. Centrospermum xänthioides, Kuntli. (AcänOxospermumbrasilum, S chrank, Plant, rar. horti
Monac. t. 53-), Puejo da Praya. Das Decoct von Kraut und Wurzel dieser Pflanze, welche
auf sandigen Plätzen in Minas und Bio de Janeiro hie und da nicht selten wächst, ' ist'bitter
und tonisch.
45. Turnera opifera, Märt.: pubescenti-hirtfila, caide süjfmticoso, ramis subvirgatis, foliis
lineari-lanceolatis vel lanceolatis acutis, basi biglandulosa attenuatis, remote acuteque serratis,
ßorum petiolarium bracteis quam calyces brevioribus. Wächst im Sertäo zwischen dem .Rio Je-,
quetinhonha und dem Rio Verde Grande, auf Kalkhügeln, und wird Von den Sertanejos wegen
seiner schleimigen und zugleich adstringirenden Eigenschaften, im Infusum, gegen. Indigestion
angewendet.
46. A lg od a o , Gossypium barheidense, L . und woM auch andere Arten, wie G.herbaceum,
vitifolium, L . u. s. £ Die Saamen der Baumwöllenstaude werden von den Mineiros häufig in Fü-
migationen gegen lymphatische Geschwülste, , in Emulsionen zu erweichenden Injectionen und
kühlenden Getränken., bei Fiebern u. d. gl. angewendet. Die Blätter, in Essig getränkt, sind,
wie die des Ricinus communis, L ., .als Kataplasmen bei einseitigem Kopfweh ein geschätztes
Hausmittel.
47. B u tua , Cocculus einerascens und plalyphylla, St. HU., zwei . Schlingsträuche, die in
den Urwäldern der Provinzen Rio de Janeiro und Minas Geraës nicht selten Vorkommen, und
als Incidentia und Tonica, wie die ächte Butua der Gujana, namentlich bei Leberkrankheiten
und Schwäche der Digestionsorgaite, sowohl im Decocte, als, jedoch seltner, im Pulver gebraucht
werden.
48. Co e r an a, Oestrum auriculatum und C. laurifolium, L ’Herit. Das Kraut wird abgekocKt
in Bädern gegen Hämorrhoidalschmerzen gebraucht. Es lindert diese und mildert den fieberhaften
Zustand. Auf ähnliche Weise wirken vielleicht die meisten Arten dieser Gattung. (Nach Mo-
lina soll in Chili der aus den Blättern und der Rinde von Oestrum nocturnum, L. gepresste
Saft gegen hitzige Fieber, zu grosser Erleichterung der Kranken, verordnet werden.)
49. Eine andere Pflanze aus der Familie der Solanaceen, Datura Stramonium, L . , E s t r a -
monia oder F ig u e i r a do In fe rn o , wird von den Bewohnern der Provinz Minas häufig gegen
Zahnweh, Entzündung und Geschwulst des Zahnfleisches, und zwar im Decocte, als Mundwasser,
verordnet.
50. Canna de Ma-caco in Rio de Janeiro, S. Paulo und Minas. Mehrere Arten von Co-
stus, als C. spiralis, cylindricus, Anachiri, Jacq. u. a. enthalten iin Safte der jüngeren Stengel
Oxalsäure. Dieser ausgepresste Saft wird m grossen Gaben für ein gutes Mittel gegen Gonorrhoe
gehalten. Die Indianer pflegeii an den Stengeln zu kauen, um sich dadurch den Durst auf
ihren Streifereien in den Wäldern zu löschen.
51. Im b ir i, Canna angustifolia, L. Das Decoct der Blätter und der Wurzel wirkt schweiss-
treibend und excitirend. Man wendet es vorzüglich iii Bädern gegen Paralyse der Extremitäten
von rheumatischer Ursache an.
82. So wie in Ostindien, wo es P a n t s c h i heisst, kennt man auch hier zu Lande das Kraut
des Hanfes, Cannabis saliva, L ., als ein Reizmittel, das sowohl iii Pillen oder im Decocte innerlich
genommen, als auch geraucht wird. Dié Neger pflegen es oft statt den gewöhnlichen Tabacks
zu-rauchen; man sieht aber bei unmässigem Gebräuche .Stupor* und andere Nervenleiden eintre-
tcn.C Die'Pflanze, deren Saame wahrscheinlich aus Ostindien und Africa eingefuhrt worden, unterscheidet
sich von der europäischen nur durch längere oder verhältmssmässig schmälere Blätter.
53. Die Provinz von Minas Geraës ist" besonders rèich an emetischen Pflanzen. Neben der
ächten braunen BrechwüTzelf I p e c a c u a n h a , von Cephaëlis Ipècacuanha, Rieh., ist die sogenannte
weisse, P o ä y a bran ca oder do Campo, am meisten bekannt, wélche von mehreren
Pflanzen .abstammt. Richardsonia scabra, und R. emetica, Mart., Jonidium Ipecacuanha, Fent.,
I. brevicaule, Mart., und in der Provinz von Bahia das I. urlieaefolium, Mart, sind die Pflanzen,
II. Theil. 7 l