bereitet aus Hirschhorn, welches über Kohlenfeuer mit dem Moschus des Krokodils getränkt
worden, 4 Linien lang.
I n d ia n is c h e W a f fe n .
Die zahlreichen Indianer am Amazonenstrome unterscheiden sich selbst untereinander,
nächst den Abzeichen durch.Tatuwirung oder Verunstaltungen des Gesichts, ganz vorzüglich
durch ihre Waffen, in deren Länge, Form und Ausschmückung sie herkömmliche Unterschiede
beibehalten.
i. Kriegstrompete der Mundrucus, aus den Rohren baumartiger Gräser, 3 F. lang« 2.
Mit Federn gezierte Trompete der Aponegi - crans, aus Holz und einem Flaschenkürbisse, 2 F.
lang. 3. Keule der Miranhas, aus dem schweren, schwarzen Holze der Bubunhapalme (Guliel-
ma speciosa), 3 j F. lang. 4. Keule der Maxurunas, aus rothem Holze, mit weissen Malereien;
3^ F. lang. 5. Keule der Culinos, von schwarzem Palmenholze, mit vertieften Figuren,
3 F. 4 Z , lang. 6. Keule der-Purd-Purus, .von rothem Holze, mit weissen Malereien, 2 F. 10
Z . lang. 7. Steinernes Beil der. Miranhas,. 22 Z. lang. - 8« Köcher der Coretds für die vergifteten
Pfeilchen, welche sie aus dem Blasrohre blasen. Er ist aus zähem Baste geflochten, und
mit einer Schichte von schwarzem Peche überzogen. Ein angehângtèr Beutel aus dem braunen
Baste des Turiribaumes enthält die Baumwolle, welche um das untere-Ende des Pfeilchens gewickelt
wird, ehe man es abschiesset. Länge des Köchers 10 Z . 9. Der Köcher der Miranhas.
Er enthält im Innern einen dichten Büschel vergifteter Pfeilchen, im Umkreise dünne Rohrstücke,
in deren jedem ein bereits für. die Jagd zubereitetes Pfeilchen (Fig. 12) enthalten ist. Die.
Baumwolle wird in einem angehängten Flaschenkürbisse aufbewahrt; überdieses führt der Miran-
ha etwas Thon in der Höhlung des Schädelknochens eines Coati oder einer Cutia, um durch den
ersteren das Pfeilchen schwerer zu machen. Höhe des Köchers 9^ Z. xo. Köcher der Passés, aus.
rothem Holze, mit schwarzen Figuren geziert; der Deckel, von Flechtwerk, ist,.mit Harz über-,
zogen. Länge 1 S. 2 Z . 11. Köcher der Tecünas, ebenfalls aus Flechtw'erk und mit Harz überzogen.
Länge 13 Z . 13. Die geschabte Rinde des Uraribaumes, aus welcher die Juri-Tab0cas
ihr Pfeilgift bereiten, in Palmenblätter eingewickelt. Länge 1 S. 4 Z . 14. .Ein irdenes Schäb
chen, mit Baumbast verbunden, worin die Juri-Tabocas ihr Pfeilgift aufbewahren, '3 Z. int;
Durchmesser. i 5. Ein Blasrohr der Juri - Tabocas, welches sie aus dem daneben abgebildeten
Stamme einer dünnen Palme (Geonoma ?) machen, indem sie ihn der Länge nach in zwei Thei-
le theilen, innen ausbrennen, glätten, die .beiden Theile mit Bast verbinden, mit Harz verkitten,
'und unten das Mundstück aus rothem Holze anfügen. Länge 8 F. 2 Z . . 16. Pfeile der
Uariquenas, 4 F. 3 Z . lang. Die eisernen Spitzen lösen sich aus dem Schafte ab, wenn der
damit getroffene Fisch oder die Schildkröte unter Wasser geht; der Schaft, durch eine lange
Schnur mit der Spitze in Verbindung, zeigt, auf dem Wasser schwimmend, an, wo sich das
Thier befinde. Die Spitzen sind mit einem Rohrstücke bedeckt, solange der Indianer die Waffe
nicht braucht. 17. Pfeile der Araras, welche man für die besten Bogenschützen hält; .von gleicher
Grösse mit den vorigen. Die Schafte.sind an einigen Stellen_zierlich mit baumwollenen
Schnüren, oder mit dem homartigen Theile von Federspulen überflochten. Die Spitzen sind
verschieden für verschiedene Jagd. 18. Vergiftete Pfeile der Maués.:, Die Spitzen stecken in einem
Rohrstücke. 19. Ein Bogen aus. rothem Holze, von j\ Fuss Länge. Solche Bögen, welche
die Maués und Jiunds fabriciren, und auch an andere Stämme verhandeln, sind die längsten
und stärksten, die von den Wilden dieser Gegenden geführt werden. 20. Ein Stab aus rothem
Holze, glatt polirt; in der oben durch Feuer aufgetriebenen Spalte befinden sich einige
Steine, welche bei der Vibration des Stabes klappern. Feldhermzeichen der Coretüs und Juri-
Tabocas. Länge 7 F.s - 21. Kriegsspeer der Maxurunas, 7 F. lang. Der Schaft ist aus Palmenholz,
die Spitze aus einem scharf geschliffenen Rohre. 22. Bogen und mit eisernen Widerhacken
versehene Pfeile der Sabujäs in der Provinz Bahia, 5 F. lang. 23. Vergiftete Wurfspiesse der
Miranhas, 5 F. lang. Die Spitzen stecken in einer Kapsel aus Rohrstücken. 24. Bogen und
Pfeile der Juri-Tabocas, F. lang. Die Pfeile stecken in einem Stücke Rohr. 25. Ein Holz,
mittelst welches die Tecunas Thonkugeln und kleine stumpfe Pfeile schleudern, F. lang.
T h ie r fo rm e n und P f la n z e n fo rm e n d e s t r o p i s c h e n A m e r i c a ’s.
Eine besondere Abhandlung, welche dem dritten Theile Vorbehalten bleibt, soll die
Züge der Physiognomie Brasiliens zu einem Bilde zusammenfassen. Dort werden die auf
diesen drei Tafeln abgebildeten Gegenstände ei’läutert werden.
G e o g r a p h i s c h e K a r t e n .
Die G e n e r a lk a r t e v on S ü d am e r ic a , deren südliches Blatt hier erscheint, wird
ebenfalls im dritten Theile in einer, von dem Hm. Prof. DessberGer verfassten, Abhandlung
analysirt, und dabei werden die benützten handschriftlichen und gedruckten Materialien aufgezählt
und gewürdigt werden.
Die S p e c i a lk a r t e .d er P r o v in z P ia u h y ist nach denselben Materialien ausgeführt,
welche dem entsprechenden Theile der Generalkarte zum Grunde liegen. Die ersten astronomischen
Bestimmungen in diesen Gegenden Brasiliens, und der erste Versuch einer Karte
rühren von dem Jesuiten, Padre Henrique Antonio Galuzzi her. Durch ihn sollen die Breiten
der Hauptstadt und aller Villas der Capitanie, und auch einige Längen, (i. J. 1761.) beobachtet
und bekannt gemacht worden seyn. Nach dieser Arbeit wurden noch zwei ausgefühlt,
welche die wichtigsten Grundlagen für unsere Darstellung lieferten:
Carta geografica da Capitania de S. Joze do Piauhy, levantada em 1761 por Henrique
Antokio Galuzzi, corregida e acrecentada no anno 1809 por Joze Pedro Cezar de Menezes,
por Ordern do Govemador, 0 Illmo Snr. Carlos Cezar Burlamaqui. Ms.
• Mappa topografico de Parte da Capitania de Para, da Capitania do Maranhäo e da do
Piauhy, levantado e offerecidoao Illmo e Exmo Snr. Marq. p’Aguiar, pelo Capitao Mathias
JozC da Silva Pereira, Architecto civil. Oeiras. 1816. Ms.
Diese Karten wurden noch vermehrt und berichtigt: durch einige Situationszeichnungen
der Reisenden, durch handschriftliche Reiserouten aus der Gegend des Rio de S. Francisco,
und durch einige Aufsätze in der portugiesischen Zeitschrift: o Patriota, Rio de Janeiro
1813 und 1814. , als: J
Roteiro do Maranhao a Goyaz pela Capitania do Piauhy,
Roteiro para seguir a melhor Etrada do Maranhäo para a Corte de Rio de Janeiro, e
para a Cidade de Bahia, por Jozö Pedro Cezar de Menezes.