Bäum ohne. Blüthen; die Blätter haben Aehnlichkeit mit denen vofi Exostemina cuspidalum, St
Hil., sind aber viel stumpfer.
-27- Polygonum antihaemorrhoidale, Mart.: E rv a de bicho . P. caulibus glabris, foliis lon-
ceolatis acuminatis glabris, margine nervoque tenuiter; strigulosis, ocreis strigosis et margine setofis,
racemis laxißoris gracilibus, floribus octandrif trigynis. Von dieser Art giebt es zwei durch den
Standort veranlasste Formen: riparium, foliisiato-lanceolatis acuminatis• und aquatile, foliis lan-
ceolatis utnnque acuminatis, caulibus radicqntibus. Beide werden wegen eines eigentümlichen
scharfen Princips in Kräuterbädern und Kataplasmen häufig, gegen Arthritis und Hämorrhoidal-
beschwerden, namentlich gegen den Anfang jener Krankheit angewendet, welche Piso unter dem
Namen der Doenpa do Bicho beschrieben hats Der ausgepresste Saft wird auch ip den Zucker-
fabricken zur Klärung der Garapa' benützt.
28. T a y ä oder T a yaüva., Caladium esculentiim, Vent. Die Wurzeln dieser Pflanzen sind
nicht blos als mehlrSrthes, angenehmes Nahrungsmittel im Gebrauche, sondern werden auch als
Kataplasmen auf unreine Geschwüre und lymphatische.Geschwülste gelegt, welche sie VCmigen,
oder zertheilen. Gleiche Anwendung haben die Khoilen von Caladium Poecile, Schott, Caladium
sagittaefolium und bicolor, Vent.
29. A c ed in h a do B r e jo oder E r v a d'o S a p o , viele Arten der Gattung Begonia, wie z.
B. Btgonia ulmifolia, Humb., bidentata, Raddi, spathuläta und cucullata, mild., hirtella, Link. u.
3. f. werden, im jungen Zustande, als Gemüse gegessen. Sie enthalten ihsgksammt Oxalsäure,
und könnten, bei der Menge, in welcher sie*in Brasilien wachsen, zur Bereitung des
Sauerkleesalzes gebraucht werden. Den ausgepressten Saft benützt man als Refrigerans, besonders
in Blasenkatarrhen.
30. Em b i r a , P in d a ib a , P im e n te ir a db S e r td o oder da T e r r a nennt man in Mi-
nas Geraes die Xylopia grandiflora, St. Hil.. Die Früchte dieses schönen Baumes vereinigen
ein sehr angenehmes Aroma mit einer eigenthümlichen Schärfe, und sind ein dem westindischen
Piment, wie dem Nelkenzimmt verwandtes Mittel, welches als Carminativum und Corrigens zu
mancherlei Antifebrilibus häufig gebraucht wird. Man sammelt die Beere vor vollkommener Reife.
Die von Sr. Hilaire als Carminativum bekannt gemachte Frucht der Xylopia sericea (S. dessen
Plantes usuelles t. 33.) steht der erwähnten an Wirksamkeit nach.
H Emz andere verb-effiX Freakt, welche der ädhten.Gewürznelke .in vieler Besieh™
nahe lon,n,t, und de» Bewohne™ der Provinz von Kio de Janeiro, sowie des osllichen Theüea
von Mmo. nnter dem Name» C r .v o da T er ra te ln nm. M M M von einer Myrtenart,
M y tm PW o e a r y o p ly fc , Goaes a. a. O. p. 94>;.Man verwendet die noch nnreif gesammel-
ten und getrockneten Beeren in der Köche, ühi; S2tt bittet Mittel in Wein oder Branntwein
angesetzt, z» magenstärkenden Eliziren. Die Blätter ertheüen, nach Go«.., Bericht, dem über
s,e abgezogenem Wasser einen sehr angenehmen Geruch, und letzteres wird von den Brasilianern
m'Erachte-von Wachs gefüllt, mit denen man sich zur Zeit des Karnevals (Entmio) im
Scherze zd werfen pflegt
32. Storax, Estoraqu e, liefern in Brasilien mehrere Arten von Styrax, und zwar in Mi-
nas Geraes: Styrax ferrugineum, Nees et Mart., Styrax reticulatum, Mart.: foliis ovatis vcl
ovato - oblongis acutis margine tandem subrepandis, supra glabris nitidis, subtus vcnis parallelis
et venulis reticulatis valde prominentibus, calycibus albido - tomentosis petala subaequantibus; und
Styrax aureum, Mart.: foliis ovatis acutis suprq slellato - punctatis tandem nitidis, subtus, ramu-
lis calycibusque quam petala pqrum brevioribus ' aureo - tomentosis. Diese Bäume bewohnen die
hochgelegenen Auen des Minenlandes, Der Balsam,, welcher durch tiefe Einschnitte bis in das
junge Holz, gewonnen wird, fliesst nicht alle Jahre in gleichem Verhältnisse, und immer spärlich.
Man hat bisher noch keine besondere Aufmerksamkeit auf dieses interessante Product gerichtet.
33. A lm e c e g e ir a , Hedwigia balsamifera, Sw. (nach Vergleichung mit Swartz’s Originalpflanze).
Ein Raum von dreissig bis vierzig Fuss Höhe, der im Innern der Provinzen Minas,
Bahia und Pernambiico nicht selten vorkömmt, träufelt aus der verwundeten Rinde einen hellen,
harzig scharfen Balsam, welcher an der Luft zu weissen oder hellgelblichw'eisseh, traubigem
Tropfsteine nicht unähnlichen Borken austrocknet. Dieses edle Balsamharz wird oft in den Kirchen
und im Haushalte statt des ächten Weihrauchs , und in der Medicina domestica sowie bei
uns das Elemiharz zu reizenden Pflastern, ' oder zu Emulsionen bei Brustkränkheiten, wo Harze
indicirt sind, verwendet. Dass der liquide Balsam, der in den Antillen unter dem Namen
Baume du b o is des coch ons häufig'angewendet wird, auch hier im Gebrauche stehe, ist
mir nicht bekannt geworden.
34> Unter .demselben Namen des jSlastixbaumes kennt man hier zu Lande auch die Jcica
ambrosiaca, m i ld . (J. heptaphylla und gujanensis des Aublet), wahrscheinlich die Icicariba des
Piso. J. foliis cum impari - pinnatis, foliolis quinis, septenis vel novenis oblongo - lanceolatis cuspi-
dato - acuminatis basi inaequalibus glabris, racemis corymbosis axillaribus et later alibus, drupis
apice acuto curvatis, cortice rimuloso cinerascenti - albido. Von diesem Baume kommt eine Sorte
des westindischen Elemi, welches sich von dem ostindischen durch grössere Härte und Sprödigkeit,
eine etwas dunklere, in das Röthlicheziehende, der des Euphorbienharzes ähnliche Farbe,
und dadurch unterscheidet, dass es minder leicht erweicht wird.
35. Ein anderer Balsambaum, welcher, im Sertdo von Minas Geraes, häufiger aber in dem
von Bahia, Pemambuco und Piauhy vorkomrnt,*wo er besonders charakteristisch für die Physiognomie
der Catingaswälder ist, heisst bei denr-Eingebomen Im b u ra n a , d. i. wilde Mombim-
pflaume, von seiner Aehnlichkait mit dem ächten Imbü (Spondias). Es ist Bursera leptophloeos,
Mart.: trunco inferne rampso, cortice nitido laevigäto papyraceo frustatim salubili, ramulis fo-
liisque cum impari pinnatis pubescentibus, foliolis quinis septenisve oblongis acutis antice subdenta-
tis, racemis paucijloris later alibus axillaribusque. Die verwundete Rinde dieses Baumes ergiesst
einen grünen, stark riechenden, dem Terpentin sehr ähnlichen Balsam, der bald statt dieses,
bald statt des Copaivbalsams gebraucht wird.
36. Des Balsames, welcher aiis der. innern Rinde des L an t im , Calophyllum Calaba, Jacq.
gewonnen wird, ist schon, oben (S. 427.) Erwähnung geschehen. Man erhalt denselben sowohl,
indem er von freien Stücken aus der abgezogenen Rinde träufelt, als durch leichtes Erhitzen
derselben über Kohlenfeuer.
37. Mehrere Arten der Gattung Vismia'Vand., deren eine, Vismia baccifera, schon von Pisa
unter dem Namen C a a o p iä aufgefiihrt wurde, schwitzen, besonders wenn verwundet, ein