als der bemähnte Elephant (Elephas jubatus, Cuv.) und das vorweltliche Nashorn (Bhinoceros
antiquitatis, Cuv.) des asiatischen^ Nordens. Denn während dort plötzliche Eisniederschläge ■ das-
tropischheisse Land mit einem Male erkältet, und seine Bewohner in Polareis und gefronteErde
begraben haben, scheinen die riesenhaften Thiergeschlechter Brasiliens durch allmälige Austrocknung
der Sümpfe, welche sie bewohnten, vernichtet worden zu seyn.-— D, V andelli- berichtet
auch von, in der Nähe von S.Joäo d’El Rey gefundenen, Knochenresten, welche, wie aus seiner
Untersuchung hervorgeht, von phosphorsaurem Eisenoxyd blau gefärbt sind.- Vergl. Mem.
da Acad; R. de Lisboa Vol. I. S. 259.
( 4.) Der Granit von Bemdego, auf welchem das Meteoreisen entdeckt wurde, besteht,
seiner Hauptmasse nach, aus einem Feldspathe, meistens von fleischrother, und- da, wo er grössere
glatte Flächen hat und durchscheinend wird, von graulicher Farbe. Der eingemengte Quarz,
etwa ein Drittheil der Feldspathmasse ausmachend,-ist graulichweiss, durchscheinend und so innig
verwachsen, dass er oft in den Feldspath überzugehen scheint. Von Gümmer ist kaum eine
Spur vorhanden; statt dessen ist wenig Pistacit, undeutlich krystallisirt, und sehr wenig graulichschwarze
Hornblende eingetreten. — Der Eisenblock von Bemdego zeigte magnetische Eigenschaften.
Seine magnetische Achse folgt der Lärigenrichtung, und ihr Nordpol'tritt andern oberen
Theile des gegen Ost liegenden Endes, ihr Südpol an dem westlichen Ende am deutlichsten
hervor. Diese magnetische Eigenschaft, welche sich in den mitgebrachten Stücken nicht wieder
findet, wird von W ollaston, in seinen nachträglichen Bemerkungen zu M ornav’s Bericht
(Phil. Trans. 1816. S. 282) mit Recht als das Resultat der Lage erMärt^indeni jedes verticallie-
gende Elisen allmälig Magnetismus in sich erzeugt. — Wichtiger, als in; dieser Hinsicht möchte
das Meteoreisen vermöge seines krystallinischen Gefüges seyn. Seitdem die Chemie èrwiesen
hat, dass manche Körper, gemäss ihrer Entstehung auf dem nassen oder trocknen Wege, zweierlei
Krystallisationssystemedarbieten, erhöhet sich das Interesse rücksichtlich des krystallinischen Gefüges
an solchen Substanzen, denen wir eine ausserirdische Entstehung zuschreiben. In dieser Beziehung
veranlasste ich meinen Frëund und Schwager, -Hm. F riede. F ickentscher, das Meteoreisen
von Bemdego sowohl auf die sogenannten Widmannstädtenschen Figuren, welche auf polirten
und geätzten Flächen der Meteoreisen erscheinen, als auch, noch nach Hm. W ollaston, chemisch
zu prüfen, und theile hier die Resultate seiner Untersuchung mit. Die glattgeschliffene und sodann
mit verdünnter Salpetersäure geätzte Fläche von zwei Quadratzoll zeigte mit fortschreitender
Auflösung des Elisens mähr und mehr dunkle Adern, welche, mannichfaltig verschlungen,
dié übrige zinnweisse Metallmasse durchziehen. Diese Linien unterscheiden sich von denen",
welche die Elisen von Mexico, von Agram, von Lénarto und von Ellbogen darstellen, durch ihre
Kleinheit. Oefters sind sie so fein, dass man sie nur mit der Loupe erkennen kann; die
grösste Dicke ist einer halben Linie gleich. Zwischen den dunklen Linien tritt die übrige Metallmasse
mit zinnweisser Farbe auf, und zeigt an einigen Stellen unter der Loupè ziemlich deutliche,
öbschon sehr kleine, octaëdrische und tetraödrische Formen. Ein deutlicher Abdruck auf dem
Papiere gelang, wohl eben dieser Kleinheit der Krystallflächen wegen, nicht. Die durch das Aet-
zen entstandenen schwarzen Streifen unterscheiden sich auch dadurch von denen an den obengenannten
'Elisenmassen, dass sie keinen Parallelismüs zeigen; und die durch sie getrennten metallischen
Stellen Erscheinen in den verschiedensten Richtungen gestreift, wodurch das Ganze Aehn-
lichheit-,mit dem sogenannten Moirée metallieke hat. Die Masse selbst, welche die dunklen Linien
bildet, erweisst sich als ungleichartig; der grösste. Thefbfderselben ist weich, erdig, dunkelbraun,
giebt ein gelbliches Pulver, und verhält sich also vn’eEisenoxydhydrat; -ein anderer, nur
in den dicksten Adern bemerkbarer Theil, widerstehet aerh 'Messer sehr, und giebt durch den
Strich ein metallischglänzendes, schmutziggelbes Pulver, das vom Magnete angezogen wird, und
mit Salpetersäure Schwefelwassei-stoffgas entwickelt, also alle Kennzeichen des Magnetkieses hat.
Da das untersuchte Stück von der Oberfläche der grossen Eisenmasse genommen ist, so wird
es wahrscheinlich, dass das Eisenoxydhydrat erst durch die Einwirkung der Luft aus dem Magnetkiese
entstanden sey. Das* spezifische Gewicht des Meteoreisens wurde an einem 173,2
Gran schweren Bruchstücke, welches durch verdünnte Salzsäure von dem Oxydüberzuge befreiet
worden war, und sichtlich keine Ungleichheit der Masse hatte, = 7,7.3i gefunden. (Um die
Luftblasen zu vertreiben, wurde das Eisen,vorerst mit dem destillirten Wasser gekocht, dann
bis auf io° R. erkältet und gewogen. Bei der Einwirkung der Salzsäure auf das Eisen verbreitete
sich ein Geruch nach Schwefelwasserstoffgas, welcher jedoch später dem eigenthümlichen des
aus Eisen entwickelten Wasserstoffgases Platz machte. Von demselben Stückchen wurden kleine
Fragmente zur Analyse abgeschlagen, und ganz in Salzsäure aufgelöset, ohne, dass sich dabei
mehr Schwefelwasserstoffgas entwickelte. Das Schwefeleisen war hier also nur dünner Ueberzug).
__ Die chemische..[Analyse ward sowohl von■ dem regulinischen Eisen, als von der oxydirten
Schale desselben angestellt; die Resultate derselben weichen etwas von denen des Hm. W ollaston
ab.
Das regulinische Eisen enthält nach
W ollaston: Eisen ' 96,1 Fickentscher: Eisen . . . . 9*,9°
Nickel v 3,9 Nickel . . 5,71
100. Eine eigentümliche (graphitartige) Verbindung
von den - beiden Metallen mit
Kohle und Silicium*) • •_____0,46
98*07
*) Die Wollastonsche Untersuchungsmetkode, welche ebenfalls versucht wurde, gab bedeutend
weniger Nickel, welches in der Eigenschaft des Nickeloxydes begründet ist, gegen basische Körper die
Rolle einer Säure zu übernehmen. Um das Nickeloxyd dazuunfähig zu machen, muss es, wenn es mit dem
Eisenoxyde oder einem andernbasisclienKörper gefällt werden soll, als Salz niedergeschlagen werden, worauf
das Ammoniak die Nickelverbindung vollständig auflöset. Hr. F ickbhtscher wendete daher folgende
Zersetzungsmethode an: die durch kochende Salzsäure erhaltene Auflösung ward von dem eigenthümlichen,
unten zu beschreibenden, Rückstände getrennt, mit Salpetersäure gekocht, bis allesEisen oxydirt war, und
sodann duirch kohlensaures Kali präcipitirt. Der ausgewaschene -Niederschlag wurde mit Aetzammoniak
digerirt, und dann weiter, wie gewöhnlich, verfahren. Das gewonnene Nickeloxyd enthielt noch etr
was Eisenoxyd,^welches vollständig entfernt ward, indem man es mit überschüssiger Kleesäure dige-
rirte, welche nW sehr wenig /ömkleesauren Nickel, das Eisen aber vollkommen auflöste. Das schwärzliche
Pulver, welches bei der Auflösung in Salzsäure zurückblieb, ist sichtlich aus zweierlei Substanzen
gemengt. Ein Theil setzte sich leicht ab, und hatte grosse Aeknlichkeit mit Graphit. Ein anderer
war schwärzer und matt, und setzte sich langsamer ab. Mechanisch wären beide Theile nicht zu sondern.
Das Ganze wurde deutlich vom Magnete angezogen. Im Plattinlöffel geglüht, entzündete sich
der schwärzere Theil, und verglimmte binnen einer halben Minute. Die Masse war nun zum Theile
röthlichbraun geworden, hatte aber keinen Gewichtsverlust erlitten, indem für den Kohlenstoff Sauer