diamantinos au%esteilt, um die Arbeiten der Schleichhändler zu hindern,
und durch mehr oder minder zahlreiche Negerabtheilungen (Tropas) auf
Diamanten zu waschen; besonders hat das Detachement auf der Serra de
S. Antonio in der früheren Zeit viele und schöne Steine geliefert. Auf
den Niederlassungen an jenen westlich gelegenen Flüssen aber ist neuerlich,
wegen heftiger Rühren und Wechselfieber, welche die Mannschaft
heimsuchten, der Betrieb eingestellt worden. In der Provinz von S.Paulo
soll man Diamanten, besonders in den die Campos de Guarapuava durchströmenden
Flüssen und Bächen, eben so in der Provinz Bahia nächst der
PHla do Rio das Contas und auf den benachbarten Gebirgen von Sincorä
und L a g e s , wiewohl sehr spärlich, entdeckt haben. Die westlichen Provinzen
Goyaz und Matto-Grosso aber enthalten in sehr vielen Gegenden,
wie z. B. am Rio Claro, Rio P ilo e s , südwestlich von der Cidade de
Goyaz und an andern Stellen der Serra de S. Martha,, am Rio Cuyabä
und an mehreren Hauptquellen des Rio Paraguay, welche aus der Serra
do Pary hervorkommen, z. B. am Rio do Ouro, Rio diamantino einen
vermuthlich sehr grossen Reichthum an jenen Steinen, und besonders von
Cuyabä her werden durch den Schleichhandel nach Para, Bahia u. s. w.
viele solche Steine in Umlauf gesetzt.
Um die Diamanten aus dem Gerolle auszuwaschen, bedient man
sich von jeher der Sclaven. Als die Regierung das W e rk übernahm,
arbeitete man mit Negern, welche dem Könige gehörten; gegenwärtig'
werden sie dazu von den Eigenthümem gegen Tagelohn übernommen. Diese
Sclaven wohnen zunächst den Wäschereien in kleinen Hütten, welche sie
sich aus Latten und Rohrarten bauen, und werden durch die Junta dia-
mantina verköstigt, welche ihnen die Rationen an Bohnen, Maismehl;
Speck und Branntwein durch eigens dazu bestimmte Maulthiertruppen
wöchentlich zuführen lässt. Da sie hier in grossen Gesellschaften vereinigt,
eine ihrem Naturei .und der afrikanischen Sitte gemässe Lebensart führen, so
ziehen sie diese Art von Existenz einer' jeden andern vor. Die Eigner
dieser Neger erhalten einen wöchentlichen Miethlohn von 3 oo— 45o— 600
Reis, wobei die fehlenden Arbeitstage berechnet werden. Die Zahl der
arbeitenden Neger hat mit Verminderung der Ausbeute abgenommen;
Vom Jahre 1771 — 1775 arbeiteten viertausend fünfhundert, ja fünftausend
Sclaven; von 1795— 1801 siebzehnhundert, von 1801 — 1814 zweitausend
einhundert bis zweitausend achthundert, von 18 14— 1817 sechszehn bis
achtzehnhundert; vom Jahre 1817 bis zur Zeit unserer Anwesenheit eintausend
und zwanzig. Um die Neger zum Fleisse anzueifern, erhalten sie
bei dem Fund eines beträchtlichen Steines kleine Geschenke von wollenen
Mützen, Tüchern, Taback u. s. w . , und sobald der Diamant mehr als
siebzehn und eine halbe Quilate schwer ist, wird der Finder durch die
Administration von seinem Herrn losgekauft, und in Freiheit gesetzt, wobei
er jedoch den Theil der Kaufsumme, welcher nach Abzug des Werthes
übrig bleibt, noch durch Tagelohn abverdienen muss; übersteigt aber der
Werth des Steines den Kaufpreis des Sclaven, so erhält letzterer neben
der Freiheit noch Unterstützung zu seiner bürgerlichen Niederlassung.
Ueber die Arbeiten der Neger wachen die sogenannten Feitores
oder Aufseher, deren es im Jahre 1818 einhundert gab. Man wählte
dazu vorzüglich weisse Leute, und pflegt jedem jährlich dreimalhundert-
tausend Reis zu zahlen. Ihr Geschäft ist, die Neger zur Arbeit anzuhalten,
zu wachen, dass sie die gefundenen Diamanten richtig abliefern,
und an Feiertagen in ihren Wohnungen oder bei ihren oft lärmenden
Festen Ruhe und Ordnung beobachten. Zehn Oberaufseher (Administra-
dores) müssen nicht blos die Feitores controlliren, täglich oder wenigstens
wöchentlich die gefundenen Diamanten abwägen, sie sodann in einem
ledernen Beutel am Leibe so lange mit sich tragen, bis sie in Tejuco dieselben
an die Administration abliefern, sondern sie leiten auch die grossem,
zum Theil bergmännischen Arbeiten, als: die Reinigung der Flussbette,
das Sprengen von Felsen, die Aufstellung der Maschinen, die Auswahl
des zu waschenden Gerölles und Sandes u. s. w. Die Administratoren
wohnen daher auch immer zunächst einer der wichtigsten Wäschereien
(«Serü/fos), von wo aus sie wöchentlich einmal zu Pferde nach Tejuco
kommen, um die Diamanten an die Junta da Extracc-äo abzuliefern.
Von letzterer werden die Edelsteine genauer geprüft, nochmals gewogen,
und gemäss dem Gewichte entweder einzeln oder nach Parthieen in Manuale
einregistrirt. Um die Löhnung und Verköstigung der Sclaven, die