fer häufig Gold gefunden. Unweit von Cocaes auf der Strasse nach dem
Diamantendistricte, geht ein feinkörniger röthlichweisser Granit, welcher
bald wieder von quarzreichem Glimmerschiefer bedeckt wird, zu Tage
aus. Von hier an wurde der W e g immer einsamer und menschenleerer ;
er führt über ein bergichtes Land durch Wälder, die hie und da mit
Zuckerrohr und Maispflanzungen abwechseln, und wo abgetriebene verlassene
Plätze in weiten Strecken von der ' Samambaya (Pteris caudata)
eingenommen werden. Nach Busceda und D ö s P on te s, zwei kleinen
Hütten, passirten w ir einen Bach, welcher aus einem.Lager von-Eisenglimmer
entspringt, und Platinakörner enthalten soll. Des andern- Tages
kamen w ir von der Faz. Cabo dCAgosta, an üppig umgrünten Teichen
vorbei, über die Faz. Tangue und eine reiche Zuckerfabrik nach dem
kleinen Rio das Onças, welcher ringsum von hoher Waldung umgeben ist.
Papageien und Affen, besonders der Chiquo-Affe (Callithrix Gigo t, Spix)
und Onzen erfüllen diese Wildniss mit ihrem Geschreie. Das Nachtlager
war sehr schlecht, und der durch das Dach unseres Rancho hereinströmende
Regen Hess uns nicht zur fluhe kommen. W ie bisher schienen auch.
auf der folgenden Tagereise Urwald und Fluren um die Oberherrschaft mit
einander zu ringen. Als w ir um Mittag längs einem See aus dem W alde
heraustraten , lag vor uns das Gebirge der Serra do Itambe, und in demselben
nächst einem Flusse das Arraial gleichen Namens, 1990 Fuss über
dem Meere. Um in dieser feuchten, neblichten Gegend nicht zu übernachten
, bestiegen w ir noch denselben Abend das steile Gebirg. Es besteht
aus weisslichem, mehr oder weniger deutlich geschichtetem Quarz-
schiefer , dessen Bindemittel bisweilen, besonders auf den Ablösungen,
als röthliche Glimmerblättchen erscheint. Sein flacher, breit auslaufender
Rücken ist theilweise mit glatten, kahlen Steinplatten, ausserdem mit
Camposvegetation bedeckt Besonders auffallend war uns hier die Menge
klarer und sehr kalter Bergquellen, welche nicht blos tiefe Rinnsale,
sondern auch hie und da brunnenartige Löcher (P o iip o s ) in das Gestein
gegraben haben. Die Vegetation nimmt hier wieder ganz den Charakter
einer höheren Alpenregion an; wenige niedrige Bäume • von Ocoteen,
Gomphien, Korbblüthen, die baumartigen. Lilien, Vellosien und Barba-
cenien, Gesträuche von kleinblättrigen Myrten und Rhexien, Cassien mit
seltsamen Formen von Drüsenhaaren bedeckt, Sauvagesien an den felsigen
Gehängen, stämmige Eriocaulen und binsenartige Xyriden zwischen dem
dichten Graswuchs, fesseln den Blick des Botanikers. Durch die einbrechende
Nacht gezwungen, beschlossen w ir , in einer seitwärts liegenden
Hütte, P a to s , zu übernachten. Als w ir durch das hohe Gras dahin
zogen, hatten w ir das Missgeschick, auf einen runden Sandhügel zu
treten,, der von einem Schwarme grosser Wespen {Marirribondos) aufgeworfen
und durchlöchert w a r ; von ihnen überfallen, konnten wir
dem grausamen Stachel derselben nur dadurch entgehen, dass w ir uns,
dem Rufe der Führer folgend, horizontal niederwarfen. Diese Thiere
bewohnen Löcher und Höhlen in der Erde, und pflegen in ihrem Neste
bei weitem nicht so zahlreich als die Bienen zu seyn. Sie haben fast
die Grösse unserer Hornisse, sind von grünlicher Farbe, und ihr Stich
verursacht eine sich oft entzündende Geschwulst, Fieber, ja selbst Manie.
Eben so zahlreich als diese lästigen Thiere fand sich auf den Rhexien-
sträuchen ein grosser, schwärzlich-grauer Prachtkäfer (Buprestis sculpta,
Spix.) So ergiebig aber dieser in eine unübersehbare Ebene auslaufende
Bergrücken für den Naturforscher ist, so dürftig ist er doch
für die Cultur; denn hie und da stellen weite Strecken nur öde grasige
Moorgründe dar.
Am andern Tage erreichten w ir frühzeitig das kleine, im Thale
gelegene Arraial do Rio do Peioce, und gegen Abend den Mo r ro do
Gaspar Soares. M an o e l F e r r e ir a d a Ca m a r a , Generalintendant des
Diamantendistrictes, hat hier im Jahre 1812 auf königliche Kosten eine
Eisenfabrik errichtet. Sie liegt auf. der Höhe an einem Vorsprunge des
Berges,. und besteht aus einem Hochofen und zwei Frischfeuern. Die
Oefen, die Pochwerke, die Magazine, die Wohnhäuser des Hüttenmeisters
und der Werkleute sind grossartig angelegt, und sollen zweimal-
hunderttausend Crusados gekostet haben. Man hat zu den Einsätzen der
Oefen, da der innländische Quarzschiefer durch das Feuer leicht mürbe
wird, Sandsteine aus Newcastle in England kommen lassen. W i r
fanden den. Hüttenmeister, einen Deutschen, nicht gegenwärtig. E r war
eben erst nach t t l la Rica gereist , und deshalb standen die Werke ohne