Zucker in Bahia vom 1. October 1817 bis 3o. September 1818.
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Diese Tabellen geben eine richtige Uebersicht der verzollten Ausfuhrartikel. Die Masse
derjenigen Producte, welche unverzollt ausgeführt werden, kann, sowohl wegen der Wachsam?
keit der MauthofHcianten^ die in kleinen Kähnen in dem Reconcavo visitiren, als wegen derOert-
lichkeit des Hafens selbst, nicht sehr beträchtlich seyn. Es geht hieraus hervor, dass die Zoll?
abgaben von' den Ausfuhrartikeln unter die reichsten Quellen der Staatseinkünfte gehören*). *
Z ucker. Zur Aufsicht über die Zucker ist eine eigene Commission (Meza do Assucar)
aufgestellt. Diese untersucht die ankommenden Zuckerkisten, und lässt denselben, nach Befund
der Qualität, gewisse Zeichen (Ferros) aufbrennen. Die Preise für die dergestalt bezeichneten
Qualitäten sind Ständig; zu ihnen kommen noch die laufenden Marktpreise (Prepos sobre os Ferros)
hinzu, so dass man nur um die Letzteren handelt. Die Marken der stehenden Preise sind
folgende :
B. F. (Bränco fino) fester Preis 1400 Reis pr. Arroba.
B. R. (Brapco redondo) ,, ,,' 1200 ,,
B. 11;-(Branco Onze) „ 1.100 „
B. jo. (Branco Dez) : ',, ,, 1000 „
B. B. (Branco Baixo) * ?£ f v „ 900 ;,
M. M. (Mascabado macho) ,, „ 600 „
M. R. (Mascabado redondo) ,-, ,, 500 „
M. B. (Mascabado broma) ,, 400 »'
M. S. V. (Mascabado sem valor) wird nicht taxirt.
Branco fino, die beste Qualität, und Mascabado sem valor, die schlechteste, werden
nicht ausgeführt, sondern im Lande verbraucht; allenfalls geht erstere Sorte in drei bis vier
Arrobas schweren Kisten (Feixos) als Gfeschenk nach Europa. Hinsichtlich der Qualität macht
man keine Unterschiede nach den verschiedenen Orten, woher sie eingeschickt werden; es kommt
hiebei lediglich auf die glückliche Hand und auf die Kenntnisse des Raffineurs an. Die Engenhos
von Cotinguiba, Iguape und S. Amaro sollen vorzüglich schönen Zucker liefern.
Baumwolle. Dieser Artikel kömmt nach Bahitt aus dem Innern in Säcken von Rindshaut, aus
den Orten an der Küste aber in Säcken aus einem groben Baumwollenzeuge, das hie und da in
*) Die weniger wichtigen Artikel der Ausfuhr, wie Häute, Reis, Rum, Thran, Melasse, welche
vorzüglich nach Nordamerica verführt wird, Talg, Kaffe, Ingwer, Ipecacuanha, Ochsenhömer und
Ochsenspitzen, Coquilhos u. d. gl. zahlen beim Ausgange 2 pCt. vom Werthe. Die Gegenstände der
Einfuhr sind mit verschiedenen Zöllen belegt: Salz, .Zwieback, Mehl, Butter, gesalztes Rindfleisch,
Stockfische, Leinöl, Papier, Blech, Kupfer, Zinn, Stahl, Blei, verhältnissmässig geringer —, Schinken
, Käse, nordisches Segeltuch, Tauwerk, Theer, Pech u. s. f.L in n en - und Baumwollenzeuge
stärker, — nicht-portugiesische Oele, Weine und Essig, und Luxusartikel aiii stärksten. Die Einnahme
des Zollhauses betrug i. J. 1817 = 1,500,000 spanische Thaler. Die ganze Staatsoinnahme und
Ausgabe der Provinz ward uns, jedoch unverbürgt, folgendermassen angegeben:
Jahr: Einnahme: •. Ausgabe: —•
1816 1,452,471,631 R«iis. = 4,036,661} fl. 1,461,641,734 Rëis. r± 4,062,145^ fl.
1817 1,300,358,374 ,, 3,613,912} fl. 1,451,221,468 = 4,053,186} fl.
1818 1,508,528,169 ,, = 4,192,451} fl. 1,540,306,788 » = 4,280,709} fl.
1819 1,283,997,766 ,» . 5,568,445} fl. .1,284,914,372 „ r= 3,570,991} fl-
1820 1,356,121,673 ,, = 3,768,888} fl- . 1,355,521,608 n — 3,761,106} fl.