
 
        
         
		bipira  major: foliis  pinnatis  multijugls,  foliolis  alternis  oblongo - lanceolatis  obtusis  subtus  glauces-  
 centibus  incanis;  paniculis  patulis. 
 3.  Zwei  Bäume  aus  derselben  Familie  der  Hülsenbäume  liefern  ausgezeichnete Wurmmittel  
 in  den  Kernen  ihrer  Früchte.  Es  sind:  Geoffroya  vermifuga,  M.:  trunco  inermi,  ramulis  
 spongioso - corticatis,  foliolis  noveiiis  vel  undenis  breoiter  et  Totundato - ellipticis,  supra  glabris,  pe-  
 tiolis  apteris  sulcatis foliorumque  venis  primariis  subtus ferrugineo -tomentosis ;  racemis  paniculato-  
 pyramidatis  cälycibusque fulvo-tomentosis.  Geoffroya  spinulosa,  M .:  trunco  inermi,  ramulis  spongioso  
 - corticatis,  foliolis  septenis  ovato- obtusis  subtus  reticulatis  pubescentibus,  petiolis  alatis,  o/is  
 ad foliorum  basin  spinulosis;  racemis patenti - paniculatis.  Beide  Bäume  werden  im  Sertao  von 
 Minas  und  Bahia  A n g e lim   genannt.  Man  giebt  eine  halbe  Drachme  des  gepülverten  Saamen-  
 kernes  als  Dosis  für  einen  Erwachsenen.  Auch  die  Rinde  dieser  Bäume  hat,  wiewohl  in  schwächerem  
 Verhältnisse,  gleiche  Eigenschaft. 
 4.  Der Arzneischatz der Sertanejos von Bahia  ist  vorzüglich  reich an Baumrinden,  welche sehr  
 viel  Gerbestoff  enthalten,  und  daher  in  ähnlichen  Verhältnissen  wie  unsere  Eichenrinde,  hie  und  
 da  aber wohl  auch  statt  der  China  gegen Wechselfieber,  gebraucht  werden.  Hierher  gehört  die  
 A ro e i r a ,  Schinus  terebinthifolia,  Raddi,  ein ziemlich  hoher Baum,  der  besonders  in  den  Capoei-  
 rawaldungen  häufig  wächst.  Das  Extract  aus  seiner Binde  könnte  vielleicht  die  ostindische  Terra  
 Catechu  ersetzen.  Es  besitzt  keinen  Geruch,  stark  abstringirenden  Geschmack,  und  enthält,  
 nach  der  Untersuchung  von Dr.  Büchner,  vorzüglich viel  eisenbläuenden  Gerbestoff.  —   Diesem  
 Extracte  kommt  in  seinen  chemischen  Eigenschaften  dasjenige  nahe,  welches  aus  den  Saamen  
 fast  aller  Arten  von  A ra ticum   (Anona)  bereitet  werden  kann.  In  ihm  fand  der  genannte  
 Chemiker,  neben  dem  eisenbläuenden  Gerbestoff,  besonders  auch  verhärtetes  Pflanzeneiweiss. ---  
 Die Vchwarzbraune,  faserige  Binde  eines  Baumes,  den  die'Sertanejos  C a tin g a   bran-ca  nennen  
 ,  ist  ebenfalls  vorzüglich  reich  an  eisenbläuendem  Gerbestoff,  neben  welchem  sich  auch  viel  
 ExtractivstöfF findet.  Das  weingefötigte  Infusum  der  Binde  verhält  sich  ähnlich,  wie  das  wässerige. 
   Aüfeh  der  Baum,  Q u i ja ha  genannt,  -und  zwei andere  aus  der  Gattung  Acacia,  P äö  de  
 C o lh e r   und  Ju rem a ,  enthalten-rin'  ihrer  inneren  Rinde  ausserordentlich  viel  Gerbestoff.  Die  
 Rinde  des  letzteren  ist  neuerlich -durch  Hrn.  Schimmelbusch  in  Deutschland  unter  dem  Namen  
 Cortex  adstringens  brasiliensis  verbreitet  worden.  Eine  vorläufige  chemische  Untersuchung  (in  
 Brandes  Archiv.  Jahrg.  III.  1.  S.  62.  ffl.  bekannt  gemacht)  belehrte  Hrn.  Sehlmeyer,  dass  
 sie  hauptsächlich  eisenbläuenden  und  eisengrünenden  Gerbestoff,  in  Verbindung  mit  andern  
 Extractivstoffen  und  etwas  Harz  enthalte,  und  ganz  besonders  der  Ratanhia  rücksichtlich  
 ihrer  chemischen  Constitution  ähnlich  sey.  Dr.  Merrem  hat  sie  mit  viel  Erfolg  gegen  Fluor  albus  
 und  Gonorrhoea  angewendet,  wobei  sie  sich  dadurch  empfahl,  dass  sie  leicht  verdaut  wird,  
 nie  verstopft  und  wenig  reizt.  Dosis:  in  Pulverform  1  Scrupel  bis  eine  halbe  Drachme,  drei-  
 oder  viermal  täglich;  im  Decocte  eine  Unze  mit  einem  Pfunde Wasser,  zur  Hälfte  eingekocht,  
 zweistündlich  ein  Esslöffel  voll.  Auch  eine  Tinctur  und  ein  verstärktes  Decoct  zu  Einspritzungen  
 wird  angewendet. 
 5.  P a ra   todo  nennt  man  in Bahia  die Rinde  eines Baumes,  welche  die grösste Aehnlichkeit  
 mit  der  Canella  alba  hat,  und  vielleicht  von  der  Canella  axillaris,  Nees  et M., abstammt.  Ihr Geschmack  
 ist  aromatisch - scharf,  brennend,  stechend,  bitter,  doch  etwas  minder  reingewürzhaft  als  
 der  der  ächten  weissenCanellrinde,  von welcher sie sich auch  durch die  grössere Dicke und  nssige, 
 ungleiche  Oberfläche  der  nicht  gerollten  Stücke  'unterscheidet.  Sie  gehört  unter  die  vortrefflichsten  
 erregenden,  schweiss-  und  urintreibenden Mittel,  und  empfiehlt  sich  besonders  bei  atoni-  
 schen  Fiebern  im  Infusum. 
 6.  M a n g a b e ir a   b ra v a ,  Hancornia  (richtiger  TVillughbeia)  pubescens,  Nees  et M.  Dieser  
 Baum  wächst  in  dem  heissen  Hochlande  des  Innern  von  Bahia  und  Pemambuco  nicht  selten.  
 Das  Extract  aus  seiner,  im  jungen  Zustande  milchenden,  Rinde  bereitet,  ist  ohne  Geruch,  von  
 gelblichbrauner  Farbe,  hat  einen  anfänglich  süsslichen,  dann  sehr  bitteren  Geschmack.  Es  ist  
 in Wasser  ganz  auflöslich,  und  stellt  dann'eine  trübgelbe Flüssigkeit  dar,  die  in  Geschmack  und  
 Geruch  einer  Auflösung  des  Extracti  rad.  Taraxaci  ähnlich  ist  Die  Hauptbestandteile  sind  bitterer  
 ExtractivstöfF,  Eiweisstoff und  etwas  Gerbestoff.  Vorsichtig,  in  kleinen  Gaben  angewendet,  
 ist  es  ein  treffliches Mittel  gegen  Verstopfung  der Unterleibsorgane,  besonders  der  Leber,  gegen  
 Gelbsucht  und  chronische  Hautübel. 
 7.  Nächst  der  Villa  de  S.  Amaro  soll  ein  Baum mit  gedreieten  Blättern  wachsen,  dessen  
 Rinde  uns  in  grosser  Menge  als  die  ächte  Angostura  gebracht  wurde.  Sie  unterscheidet  sich  
 aber  von  derselben  durch  eine  vielmehr  ins  Braune  ziehende  als  gelbliche  Farbe,  ein  mehr  faseriges  
 Gefüge  und  durch  grössere,  '  dünnschalige  Stücke.  Wahrscheinlich  gehört  sie  der  Evodia  
 febrifuga,  S.  Hil.  (Esenbeckia,  Juss.)  oder  der  Ticorea febrifuga,  S.  H i l,  an.  Sie  verdient,  wegen  
 der  Reinheit  ihres  Bitterstoffes,  gegen  Fieber,  Magenschwäche  u.d.  gl.,  so  wie  die  ächte Angostura  
 oder  die  Cascarillrinde,  anempfohlen  zu  werden.  Wir  selbst  machten  häufigen  Gebrauch  
 von  ihr,  im Decocte;  indem  wir  trockne  Orangenschalen  und  etwas  Zimmt  hinzufügten. 
 8.  Eben  so  ausgezeichnet  ist  die  Rinde  eines  Baumes,  welcher  in  der  Provinz  Piauhy,  
 vorzüglich  in  den Wäldern  längs  dem Rio  Itahim,  wächst,  und  bereits  im  vorigen  Jahrhunderte  
 von  dem  Gouverneur  D.  Dioso  de  Souza  unter  dem  Namen  der  Q u in a  do  P ia u h y   nach  Lissabon  
 gesendet  wurde.  Der  Baum  gehört  der  Gattung  Exostema  an;  ich  nenne  ihn  von  dem,  
 welcher  ihn  zuerst  bekannt machte,  E.Souzanum: foliis  obovatis  vel  ovatis  acutis glabris,  corym-  
 bis  paucifloris  terminalibus,  capsulis  vix  pollicaribus  obovatis  compressis,  valvulis  subquadrinerviis,  
 seminibus  transverse  oblongis  utrinque  late  marginatis.  Die  Rinde  dieses  Baumes  stellt  flache  
 dünnschalige  Stücke  dar.  Die  Oberhaut  ist  etwas  schwammig  und  graubraun;  die  innere  Lage  
 von  der  Farbe  des  Cortex  Cinchonae  regius  hat  eine  entschieden  faserige,  spröde  Textur,  das  
 Holz  ist  gelblichweiss  und  dichte.  Der  Geschmack  ist  rein  und  intensiv  bitter,  etwas  schleimig  
 und  nicht  ohne  das  eigenthümliche  Aroma  der  wahren  Chinasorten.  Sie  unterscheidet  sich  durch  
 diese  Merkmale  leicht  von  der  sogenannten  Q u in a   do  Rio   d e   J a n e iro ,  deren  Rinde,  von  
 braunröthlicher  Farbe,  am  meisten  mit  der  sogenannten  Calisaya  übereinstimmt,  und  als  deren  
 Mutterpflanze  neuerlich  mein  geehrter  Freund,  Hr.  Dr.  P ohl,   die  Buena  liexandra  kennen  gelehrt  
 hat. 
 Die  portugiesischen und brasilianischen Aerzte pflegen  allgemein  für die Mutterpflanze  der Quina  
 do  Rio  de  Janeiro  die  Coutarea  speciosa,  Aubl.  zu  halten  (vergl.  S.  143.)-  Gar häufig  aber  
 wurde  diese  Rinde mit  der Quina  do Piauhy  verwechselt, weshalb  die klinischen Resultate, welche  
 sowohl  in Portugal  als  in  andern  Ländern  angestellt wurden,  immer  noch  einer kritischen Prüfung,  
 mit  besonderer Rücksicht  auf  die Unterscheidung  dieser beiden  vorzüglichen Hauptsorten,  bedürfen.  
 Ohne Zweifel beziehen  sich  auf die  Rinde  der  Buena die  chemischen Beobachtungen  über die Quina