Grimassen und in den erniedrigsten Stellungen onkündigten, und dessen
Geschenke üherbrachten, stellten ein so bizarres Schauspiel dar, dass man
glaubte, eine Gesellschaft Affen vor sich zu sehen. Se. schwarze Majestät
lehnten anfänglich den Besuch des Fremden ab, empfingen ihn aber
endlich mit den Worten: „dass ihm der Hafen und das königliche Herz
offen stünden“ . Der König von Congo hiess den Gesandten zu seiner
Linken Platz nehmen, und theilte unter lärmender Musik spanische Rohre
und Orden aus. Endlich schloss sich das ganze Fest mit dem Rufe des
Negerkönigs, welchen sein gesammtes Volk wiederholte: Viv a E l R e y
Don Joäo S e x to ! — Welche Reihe interessanter Betrachtungen kann der
Denker, der die Blicke vor- und rückwärts richtet, an die Beschauung
dieses seltsamen Festes knüpfen 1
Anmerkungen zum zweiten Kapitel.
V e r z e i c h n i s s
der seit dem Anfänge der königlichen Administration im Jahre 1772 bis 1818 gefundenen
Diamanten.
*) Das heisst solche, die schwerer als 17 Quilates.
**) Von dieser Zeit an solche, die schwerer als 8 Quilates.
V e r z e i c h n i s s
der im Jahre 1818 im Diamantendistricte gefundenen Diamanten.
(Lote)
Zahl der
Diamanten
Quilates Gr. Oit. Quilates Gr. Oit,
erste 11
von mehr als 8 Quilates
Gewicht
-
- - 178 3 4
—
4 von 7 bis 8 (Quilates . . . . 30 1 —
\ 6 von 6 bis 7 »
9 von- 5 bis 6 w • 1 47 2 — > 545 — —
38 von 4 bis 5 w • l6 l —
80 von 3 bis 4 « • 1 208
dritte 507 1 von 2 bis 3 • • • •_1 - , - « T - 595
vierte ungezählt II von 1 bis 2 . • 1 — — T“
fünfte » ! weniger als ein Quilate schwer 1 2971 — \
sechste * — — 1
siebente K — [
achte * — \ 6206 3 - —
neunte » —
» — —
» 1 50 • 1 — 1
zwölfte w II 44 —
Summe 1 03Ö0 1 2 1 4 1
Das specifische Gewicht des brasilianischen Diamants ist nach den, von unserm Herrn Col-
legen Hofrath F uchs, bei i 5£° R. Thermometerstand angestellten, Versuchen = 3,516,666; das
des gediegenen Goldes aus dem Diamantendistricte == 17,006. Letzteres ist fast immer sein-
rein und die Vereinigung von Gold mit Palladium findet sich a u s s e r den Grenzen des Distric-
tes, namentlich in der Magneteisensteinformation » wie bei Itaubira de matto dentro. Ueber die
Krystallisation des Diamanten ist besonders zu vergleichen: Catalogue raisonné des diamants dans
le cabinet de Sir Abraham Hume, Bart, par Mr. le Comte de Bournon. Londres. 1815. 4- Diese
treffliche Sammlung, welche der so literarisch gesinnte Besitzer dem Dr. v. Martius in London
zu zeigen die Güte hatte, enthält grösstentheils brasilianische Steine.
(1) Die sogenannten Elephanlenfüsse bestehen in einer ungeheuren Anschwellung der Füsse
von den Knien abwärts bis zu den Zehen, welche gleichen Schritt mit der Verhärtung und
Verdickung der Hautdecken und mit der Zunahme an Unempfindlichkeit hält. Das Bewegungsvermögen
wird dabei nur durch den Umfang des Gliedes vermindert. Bisweilen haben wir den
Fuss fast überall gleich dick, im Durchmesser acht bis zehn Zolle messend gefunden, und die
Zehen schienen sich zwischen der enorm vergrösserten Masse gänzlich zu verlieren. Häufig
war nur ein Fuss in einem so hohen Grade afficirt; und zwar kam uns die Krankheit im Allgemeinen
mehr bei Männern, als bei Weibern vor, wodurch sie gewissermassen in einem Gegensatz
mit der in St. Paulo endemischen Krankheit der Kröpfe steht, die dort bei dem weiblichen Ge-
schlechte häufiger ist. An weissen Menschen haben wir sie niemals beobachtet. Es scheint uns,
als weim bei diesen ähnliche Ablagerungen und Auswucherungen mehr in der Sphäre der drüsigen
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