(siehe das Titelbild dieses Bandes), etwa 5 M. lang, 3 M. breit,
an der dem Flusse zugekehrten Längsseite etwa M. und an
der gegenüberliegenden hintern Seite ¡ J M. hoch. Die höhere
Längsseite liessen wir des reichlichem Lichtes wegen gänzlich
offen, während die übrigen drei Seiten Wände von vertikalen
dicht aneinander gereihten Palmblattstielen bekamen. Als Dach
diente unser zu diesem Zwecke mitgebrachtes Segeltuch. Der
Fussboden bestand aus gestampftem und plattgetretenem Thon.
Allen drei Wänden entlang standen auf einem über dem Boden
erhabenen, zum Schutze, gegen die Termiten errichteten Gestelle
unsere Kisten. Die Arbeits- oder Präparirkiste und die Bücherkiste
aber, deren übergeschlagene Deckel uns fortan als Tische dienen
sollten, setzten wir mitten in den freien Raum, jede auf eine
andere Kiste, um eine passende Tischhöhe zu bekommen. Ein
paar kleine, leichte Erstehen wurden zu Stühlen benutzt.
An den Seitenwänden beider genannter Kisten befanden sich
ausziehbare Latten, auf denen der übergeschlagene Deckel ruhte.
Dabei hatte man den Yortheil, dass man sich bequem hinsetzen
konnte, ohne mit den Knieen anzustossen, ferner dass man in
der Kiste alles Nöthige beieinander hatte und jeden Augenblick
alles wieder hineinlegen und abschliessen konnte. Die Bücherkiste
diente mir zugleich als Schreibtisch. Auf der Innenseite des
Deckelsbefand sich eine einschiebbare Schreibmappe mit aufgeklebtem'Wandkalender,
die mir, wenn der Deckel aufgeschlagen
war, als Schreibunterlage diente. Alle Schreibutensilien hatten
ihren festen Platz, besonders das Tintenfass, das in einer rechts
an den Deckel stossenden Ecke derart festgemacht war, dass
man es nie herauszunehmen brauchte und also auch keine Gefahr
lief, es umzustossen. Ebenso war sämmtlichen Sammellisten ein
bestimmter Platz angewiesen, und bald hatte ich mich dergestalt
an eine gewisse Ordnung gewöhnt, dass ich jedes gewünschte
Buch auch im Dunkeln zu finden wusste. Es mag dies Manchem
etwas kleinlich Vorkommen, und doch ist es' der einzig richtige
Weg, um nicht nur auf die Dauer sehr viel Zeit zu ersparen,
sondern auch um seine Notizen gewissenhaft und regelmässig
einzutragen. Und wie viel gerade von diesem Letztem abhängt,
das weiss nur derjenige zu würdigen, der nach seiner Rückkehr
sich in der Lage befindet, seine Notizen ausarbeiten zu müssen.
Wenn man nicht in jedem gegebenen Augenblick alles Nöthige beisammen
hat, wenn man nicht gleich Feder oder Bleistift finden
kann oder erst einen Stapel Bücher auspacken muss, um dieses oder
jenes Notizbuch zu finden oder gar die Sachen erst aus verschiedenen'Kisten
zusammenzusuchen hat, dann verschiebt man nur
gar zu gern seine Aufzeichnungen auf einen günstigem Moment,
vergisst inzwischen manches Werthvolle oder hat später keine
Zeit mehr dazu.
Auch unsere Präparirkiste war, wie später die Erfahrung zeigte,
sehr praktisch eingerichtet. Sie war nicht'tief, ebensowenig als
die Bücherkiste, aber dafür so lang und breit, dass der aufgeschlagene
Deckel einen bequemen Tisch bildete. Die beistehende
Skizze (p. 109) wird deren innere Einrichtung am besten veranschaulichen
und dürfte besonders für einen zukünftigen Sammelreisenden
von Interesse sein.
Die gange Fächereinrichtung sass nicht an den Wänden der
Kiste fest, sondern konnte herausgehoben werden, was bei einer
gelegentlichen. Reinigung sehr wohl zu statten kam. Auch jede
einzelne Büchse konnte bequem in dem für sie bestimmten Fach
ein- und ausgeschoben werden. Dies verschaffte den Yortheil,
dass man, da die Kiste bei ihrer bedeutenden Grösse für e in en
Träger zu schwer gewesen wäre, für den Transport einige der
schwersten Sachen herausnehmen und in einer ändern bergen
konnte, die sonst unter dem Normalgewicht geblieben wäre. Jede
der beiden Kisten war 75 Cm. lang, 45 Cm. breit und26 Cm. tief.
Zwischen den zwei einander gegenüberstehenden Wänden der
Hütte baumelten unsere Hängematten, die uns fortan als nächtliche
Ruhestätte dienen mussten, und worin wir, nachdem wir
uns einmal eingewöhnt hatten, mit den Kleidern am Leibe und
in eine wollene Decke eingerollt, vortrefflich ausruhten. Den Tag
über wurden die Hängematten, um mehr Raum in der Hütte
zu gewinnen, in der Mitte an die Dachsparren aufgehängt. Yon
der Decke herunter hing eine solide Schiffslaterne, die uns am
Abend bei' unsern Arbeiten genügendes Licht spendete. Dies war
ungefähr der einzige Comfort, den wir uns in unserer Jagdhütte
erlauben durften; die Hütte selbst aber konnte uns wohl vor