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mentreffen mussten f wo wir früher so lange Lieb und Leid redlich
getheilt hatten. Herr V eldkamp brachte den unangenehmen Bericht
, dass der deutsche Dampfer sich verspätet habe und
daher Cape Mount nicht habe anlaufen können; Kapitän van
Gijz elen ertheilte mir indessen bereitwilligst die Erlaubnisse, die
Reise nach Monrovia mit ihm zu machen. Da nun das Schiff
zum Löschen und Laden einige Tage bleiben musste, so fuhr ich
mit J ackson und meinen neuen boys in einem von Mr. W atson’s
Canoes den Mahfa River hinauf, erst nach Sauwira, das, nach
der Zerstörung durch die Kosso, von seinen ursprünglichen Bewohnern
grösser und schöner, wieder aufgebaut War , und dann
gleich weiter, an dem nun unbefestigten, von hohem. Hferwafle
herunterschauenden Caba vorbei nach Maquengbwe oder Carpenter’s
Settlement, wo einige liberianische Earmer sich niedergelassen
hatten und, Jeder mit einer eingebornen Frau in ihrer Nationaltracht,
d.h. mit dem obligaten Taschentuch um die Lenden, ein
echtes Hinterwäldlerleben führten.
In Sauwira hörten wir von dessen Häuptling W a l k e r , einem
guten alten Bekannten, dass Kissicoro, der Platz meiner frühem,
zeitweiligen Station, wieder aufgebaut > und ein stattliches Dort
geworden sei. Während der'Reise'flussaufwärts suchte ich durch
Compassablesungen meine frühere Aufnahme des Mahfa Rivers
zu controliren, da ich den letztem eine lange Strecke nur zur Nachtzeit
befahren hatte. Die daraus resultirenden Yerbesserungen
sind in der beigefügten Karte verwerthet worden. Leider
wurden wir während der Fahrt durch ein Gewitter überfallen,
konnten demzufolge nur langsam vorwärts kommen und erreichten
Mr. D ig g s ’ Place, wie die erwähnte Niederlassung nach ihren!
Gründer, dem frühem Superintendenten von Cape Mount, genannt
wird, erst zwei Stunden nach Anbruch der Nacht. Die Lücke
in den Flussaufhahmen hatte ich auf der Rückreise auszufüllen
Gelegenheit. Durch die beiden Farmer, die Brüder G e o rg e und
H e n r y Cbümp, wurden wir, obwohl wir uns nun beim Fackel-
licht zum erstenmale sahen, gastfreundlich aufgenommen. G e o rg e
wies mir sofort seine Hütte als Wohnung an , und ich beeilte mich,
bei einem grossen Feuer den Körper zu wärmen und in trockene
Kleider zu stecken, während G e o r g e , ein vortreflicher Koch,