und zwei boys meinen Einzug. Eine Frau aus dieser Stadt, die
sich bei dem Ueberfall in den Wald geflüchtet hatte und nach dem
Abzüge des Feindes zurückgekehrt war, machte mit uns die
ganze Bewohnerschaft des Platzes aus. Ein niedriger Hügelrücken
trennte die Stadt von den Sumpfgebieten des Sugary River. Die
ganze Gegend war dicht bewaldet und auch diesseits der genannten
Erhebung von zahlreichen Sümpfen durchzogen. Da wir wussten,
dass die Kosso ganz in der Nähe sich aufhielten, so war es nicht
rathsam, unsere Jagdausflüge, allzuweit auszudehnen. Ich fürchtete
zwar für mich wenig, auch nicht für J ackson, desto mehr
aber für die in der Station befindliche Ausrüstung und den
wachehaltenden, schwarzen Diener, den wir übrigens gut bewaffnet
hatten. Wie leicht hätte eine herumschwärmende, feindliche
Bande die Station während unserer Abwesenheit aufheben
und den Bedienten als Sklaven wegschleppen können! Und doch
wollte der Zufall, dass ich schon' am Tage nach unserer Ankunft
mich weiter von der Station entfernte als mir lieb war. Ich
hatte schon in aller Frühe mit J ackson einen Ausflug nach dem
waldbedeckten Hügelrücken gemacht, um mich etwas zu orientiren.
Sehr bald fand mein Begleiter frische Spuren von Pinselschweinen,
denen er zu folgen beschloss, so dass er sich darum von mir trennte.
Da es nun noch früh am Tage war, so versuchte ich mit meinem
Burschen das Jagdglück auf eigene Faust. Unbekannt, wie wir Beide
mit der Gegend waren, verirrten wir uns aber bald, und zwar
derart, dass ich Zuletzt keinen ändern Rath wusste, als mit Hülfe
meines Taschenkommpasses stets östlich zu halten, um auf diese
Weise irgendwo den von Norden nach Süden fliessenden Mahfa
River zu erreichen. Nach langem Umherirren, wobei wir immerfort
durch Sümpfe gezwungen wurden, die Richtung wieder zu verändern
, erreichten wir endlich bei Einbruch der Nacht die hohen Ufer
des Mahfa River, gerade gegenüber der schon früher erwähnten
Stadt Caba, und riefen einigen am Ufer stehenden Leuten zu,
uns herüber zu holen. Dies geschah, und da ich um jeden Preis
noch am gleichen Abend nach Kissicoro zurückkehren wollte, so
miethete. ich vom Häuptling von Caba ein Canoe mit zwei
Ruderern, um nach Sauwira hinunter zu fahren, wofür ich
ihm einen Gutschein für zwanzig Blätter Tabak ausstellen musste.
Auf der kurzen Fahrt flussabwärts überfiel uns ein furchtbares
Gewitter mit gewaltigem Sturzregen, so dass wir, um nicht zu
sinken, anhaltend Wasser ausschöpfen mussten. In finsterer
Nacht kamen wir dann in Sauwira an und traten in die erste beste ,
Hütte ein, wo wir aufs gastfreundlichste aufgenommen wurden.
Sofort entledigte ich mich sämmtlicher Kleider und erhielt von der
Dame des Hauses ihr blaues Umschlagetuch, um meinen vor Frost
zitternden Körper einzuhüllen. Hierauf zogen sich die Insassen
des Hauses in ein Nachbarhaus zurück und liessen mich mit
meinem Diener allein. Bei dem anhaltenden Regen wäre es
unmöglich gewesen-, in der Nacht den Weg nach Kissicoro zu
finden, und daher waren wir genöthigt zu bleiben. Ich liess
mir nun durch meinen boy mit einem alten Fischnetze, das
zufällig in der Hütte hing, den ganzen Körper kräftig frottiren,
hüllte mich darauf wieder in den geliehenen Shawl, und nun
begannen wir mit dem Trocknen der Kleidungsstücke.
Der Morgen dämmerte schon, als wir Alles leidlich trocken
hatten, und mit Wohlbehagen schlüpfte ich wieder in meine
Kleider, worauf wir den Weg durch den regentriefenden Wald
nach unserer Station antraten. Es lag mir nämlich viel daran,
Kissicoro zu erreichen, bevor J ackson ausgegangen sei, da ich
sehr wohl begriff, dass er um uns besorgt sein würde. Und so
war es auch. Wir trafen ihn nicht mehr an., und der wachehaltende
Diener H e n r i, ein handfester Bassa-Bursche, erzählte
mir, derselbe Sei schon mit Tagesanbruch weggegangen, um uns
zu suchen. Als J ackson uns am vorhergehenden Abend nicht
zurückkommen sah, gieng er sofort aus, um uns aufzuspüren.
Auf verschiedenen Stellen feuerte er Gewehrschüsse ab, doch
vergeblich. Das Gewitter trieb ihn nach Hause, und nun war
er, nach einer schlaflosen Nacht, schon früh ausgegangen,
um womöglich unsere Fusspuren zu finden. Diese führten ihn
längs all unsern Irrwegen nach Caba, wo er vernahm, dass
wir am vorigen Abend schon nach Sauwira gefahren und wahrscheinlich
dort geblieben seien. Nach -dem Frühstück kam er
wieder in Kissicoro an und freute sich herzhch, mich gesund
vor sich zu sehen.
Einige Tage später erhielten wir durch mehrere aus Besseh