deponirt wird, in Grassteppen oder Savanen aber da, wo dies nicht
der Fall ist und das frühere Wasserbecken reinen Sandboden
hatte. So würde mit der Zeit der Fisherman Lake, der eigentlich
nur eine sehr grosse Lagune ist, zur Savane werden, das weite
Becken des Messurado River hingegen, das früher sehr wahrscheinlich
noch viel grösser gewesen ist, zum Mangrovesumpf.
Auch die grosse Lagune östlich von Cape Palmas, die früher
jedenfalls mit dem in die dortige Bucht ausmündenden Hoffmann
River in Verbindung gestanden hat, jetzt aber gänzlich isolirt
ist, weiss ich mir nicht anders als durch Hebung zu erklären.
Dass aber eine solche Hebung, falls dieselbe wirklich stättfindet,
nur sehr geringe Fortschritte macht, beweist wohl am besten
der Umstand, dass schon Dap per in seinem 1668 erschienenen
Buche der Insel Massagh, des heutigen Massatin im untern Ende
des Fisherman Lake, erwähnt, einer Insel, die auch heute noch
kaum einige Fuss über den Wasserspiegel erhaben ist.
t Diose Eigenthümlichkeiten würden sich schematisch ungefähr
wie folgt darstellen lassen:
Erosionsbuchten und Flussmündungen.
Der Pfeil deutet die Richtung der herrschenden Meeresströmung
an, die punktirte Linie a b die vermuthliche ursprüngliche
Küstenlinie, c d das gegenwärtige, durch Buchten charakterisirte
Ufer. Bei A haben wir eine gemeinschaftliche Mündung dreier
Flüsse, die sich noch innerhalb der landeinwärts vordringenden
Strandlinie vereinigen, weil sie durch einen felsigen Küstensaum
geschützt sind, wie dies bei der Mündung des Junk- und auch
des St. John’s River der Fall ist. Bei B ist die Bucht bereits bis
zum Vereinigungspunkte der drei Flussläufe vorgedrungen, wie
die Bucht von Robertsport zeigt, und bei G endlich ist durch
das Vordringen der Bucht eine vollständige Trennung der früher
vereinigten Flüsse entstanden. Als Beispiel für diesen letztem
Fall kann die grosse Bucht von Monrovia dienen.
Selbstverständlich ist dieses Drillingssystem auch früher nicht
überall vorhanden gewesen; doch sein häufiges Vorkommen lässt
sich leicht dadurch erklären, dass das Wasser von Innen an
dem vielfach felsigen Küstensaum Widerstand gefunden und sich
naturgemäss von allen Seiten dahin zusammengezogen hat, wo
das Fehlen'’ dieses Hindernisses einen leichtern Durchbruch gestattete.
Aber auch die diagonal zur Küstenlinie stehende Meeresströmung
ist gerade hier im Stande gewesen, ihre erodirende Kraft
zur vollen Geltung zu bringen, daher das gemeinschaftliche Auftreten
von Buchten und Flussmündungen.
Erosionsbucht bei Bloobarra (Sinoe).
Mit Ausnahme des niedrigen, felsigen Landrückens, der als
Verlängerung des Vorgebirges Messurado betrachtet werden kann,
ist das ganze Mündungsgebiet der drei sich bei Marshall vereinigenden
Flussläufe mit Mangrove bedeckt und bietet einen monotonen
Anblick dar, der nur durch die breiten Wasserstrassen
etwas Leben gewinnt. In nordnordöstlicher Richtung erblickt
man von hier aus in bedeutender Ferne zwei blaue, abgerundete