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sechs Wochen Zeit nöthig hatte, .um in einem grossen Bogen
durch Süd nach West, Nord und Ost die im Nehel passirte Rhede
von Cape 'Palmas wieder zu erreichen.
Im Süden vom Cap Palmas, und von ihm durch einen schmalen,
untiefen Kanal getrennt, erhebt sich aus dem Meere die
felsige Russwurm-Ins.el , welche eigentlich mit zu den Felsen
des Vorgebirges gerechnet werden muss. Sie ist stellenweise so
niedrig, dass die Brandung über die nackten, schwarzen Felsmassen
hinschlägt, und nur ein kleiner Th eil derselben ist hoch
genug, um etwas Strauchwerk, Gras und anderen niedrigen
Pflanzen die Bedingungen zu einer kümmerlichen Existenz zu
bieten1). Ausser dieser Felsinsel liegen in der Umgehung noch
verschiedene Klippen, die, weil unter Wasser verborgen, für
die Schiffahrt sehr gefährlich sind. Die deutlichsten Beweise
dafür sind zwei in der Bucht von Cape Palmas liegende Wracks,
das Eine von einem deutschen, eisernen Segelschiff, das am
Fusse des Vorgebirges auf der Seite hegt, das Andere von dem
englischen Postdampfer „Yorüba,” der im Juni 1873 auf einer
der Klippen ein Leck gestossen hatte und dann full speed auf
den Strand gesetzt wurde. Mannschaften und Passagiere dieses
Dampfers kamen mit dem Leben davon, und die Fracht wurde
auf öffentlicher Auktion verkauft. Ein unternehmender Liberianer
in Monrovia kaufte das gestrandete Boot und liess Taucher mit
den nöthigen Apparaten aus Amerika kommen, um dasselbe
wieder flott zu machen , was jedoch infolge der inzwischen eingetretenen
Regenzeit misslang. Ein anderes englisches Boot, dessen
Namen ich vergessen habe, ist unmittelbar ausserhalb der Rhede
von Cape Palmas gesunken.
Auch östlich vom Cap Palmas ist die Küste sehr felsig, und
zahlreiche ihr vorgelagerte Klippen sind für die Schiffahrt höchst
gefährlich. Erst vorletztes Jahre (Juli 1887) ist etwas östlich
vom Cavafly River, bei Tabou Poin t , der englische Postdampfer
„Senegal” auf der Rückreise nach Europa auf eine unter
Wasser liegende Klippe gelaufen und verloren gegangen, nachl)
Die Russwurm-Insel war früher der Begräbnissplatz für die eingebornen
Fürsten von Cape Palmas, ähnlich dem Coffin Island im Cestos River,