Gegenden waren mit Buschwald (früheren Pflanzungen) bedeckt,
in welchem das Meiste, was wir schossen, verloren gieng. In der
Stadt aber wurden wir fortwährend von lärmenden und bettelnden
Negern belagert und vielfach an unserer Arbeit gestört, weshalb
wir uns entschlossen, einen mehr abgelegenen und günstiger
situirten Ort für unsere Station aufzusuchen.
Im December siedelten wir in einem Canoe nach dem weiter
oben am See gelegenen Platze Hokhiö, in der Nähe des Negerdorfes
Buluma, über, wo ich ein dem König V ey Jo h n in
Monrovia gehörendes, sehr grosses, leerstehendes Haus für einige
Monate gemiethet hatte. Dasselbe war für unsere Zwecke wie
geschaffen und sehr günstig situirt, denn es stand nahe am
Ufer des Lake und war eine englische Meile von dem grossen,
landeinwärts gelegenen Dorfe Buluma entfernt, in einer Gegend,
wo kleine Grassteppen mit Hoch- und Buschwald und Sümpfgebiet
abwechseln.
Hokhie, ein sehr alter, wohlbekannter Platz, hatte das Schicksal
der meisten Negerdörfer getheilt: es war, da nach und nach die
ganze Umgegend abgeholzt und urbar gemacht worden war, von
seinen frühem Bewohnern verlassen worden und hatte bei unserer
Ankunft nur das eine Haus, in welchem wir unsere Station
einrichteten. Dieses war noch ziemlich neu und, wie nebenstehende
Abbildung mit Grundriss zeigt, äusserst praktisch eingerichtet.
Es stand auf einer zu diesem Zwecke hergestellten,
etwa 8' hohen Terrasse von Thon, mit der Rückseite dem nahen
Lake zugekehrt. Unter einem riesigen Bombax, dem der Blitz
die obere Hälfte der mächtigen Krone zerschmettert hatte, war
der Landungsplatz nicht nur für unsere Canoes, sondern auch
für diejenigen der Bewohner des weiter landeinwärts gelegenen
grossen Dorfes Buluma, die zum grossen Theil aus Fischern
bestanden. Die umliegenden frühem Pflanzungen waren zum
grössten Theil wieder mit Buschwald, einige sogar mit Hochwald
bedeckt. Schon während unseres Aufenthalts daselbst siedelten
sich wieder Leute um unser Haus herum an und verwandelten
einen Theil des Waldes wieder in Pflanzungen, und als ich auf
meiner zweiten Liberiareise den Platz abermals besuchte, war
zu meiner nicht geringen Ueberraschung unser früher so einsamer
Wohnplatz, Dank seiner günstigen Lage, wieder ein ansehnliches
Dorf geworden.
Obschon wir auch dort von den lästigen Sumpfflebern keineswegs
Jagdstation in Hokhiö.
a. Veranda, 6. Küche, c. Wohn- und Arbeitsraum,
d. Magazin und Trockenraum.
verschont blieben, so konnten wir unsere Sammlungen auf jener
Station doch ganz bedeutend vergrössern und erhielten Manches,
nach dem wir früher mit Aufbietung aller Kräfte vergeblich