stellenweise hoch über dem Boden, durch die mit Dornen besetzten
Stützwurzeln hin, uns den Weg bahnen mussten. Schliesslich
kamen wir an einen tiefen Flussarm und mussten zurückkehren,
um weiter unten, bis an die Brust heran durch das krystallhelle
Wasser watend, das rechte Flussufer zu erreichen und' den
Abhang eines dicht bewaldeten Höhenzuges entlang weiter vorzurücken.
Schon längst hörten wir das Tosen des Falles und
eilten daher mit fieberhafter Eile vorwärts, bis wir denselben
schliesslich um 8 Uhr erreichten. Yon einer etwas freien Stelle
am Ufer aus machte ich eine photographische Aufnahme, worauf
wir auf Umwegen an den obem Rand des Falles zu gelangen
suchten. Hier presst sich der Fluss nahe am rechten Ufer durch
die tiefe Spalte einer grossen, kahlgewaschenen Felsbarre, welche
das Thal quer durchsetzt, und stürzt sich tosend in die Tiefe.
Ein anderer Arm zieht sich am linken Ufer hin und bahnt sich
durch eine Waldschlucht hinunter den Weg. Der grösste, mittlere
Theil der Barre bildete einen kahlgewaschenen, runden Buckel
und war bei dem damaligen niedrigsten Wasserstande des ganzen
Jahres vollständig trocken. Die Höhe der Felsbank über
dem an ihrem Fusse seeartig sich erweiternden Flussbett schätzte
ich auf 30'. Ein ähnliches seeartiges Becken befindet sich auch
oberhalb der Falles, und nachdem Wir, weit oben den Bergeshang
entlang kletternd, dasselbe umgangen hatten, kamen wir an
einen zweiten Fall, der noch schöner war, als der erste, so
dass ich bereute, den Apparat unterhalb des ersteh Falles
zurückgelassen zu haben. Oberhalb des zweiten Falles ist das
Flussbett ebenfalls beckenartig erweitert und das Wasser so glatt
und ruhig wie in einem Landsee. Wir verfolgten nun den Flusslauf
nur noch eine kurze Strecke weiter, und ich bin überzeugt,
dass derselbe von hier ab längere Zeit keine erheblichen Hindernisse
für eine Canoefahrt bieten würde; doch ist es, auch bei
der grössten Anstrengung und bedeutendem Zeitverlust, nicht
möglich, von unten ein Ganoe hier heraüfzübringen. Da wir
auch jetzt keine Spur von Menschen antrafen, durften wir nicht
hoffen , uns Lebensmittel verschaffen zu können und waren also
zu rascher Rückkehr gezwungen, um vor Einbruch der Nacht
wieder nach Jeh hinunter zu kommen. Um elf Uhr erreichten