finden könnte. Es verlohnte sieh also ,- dass ein verständiger
Bergmann die Gebirge Hambo’s untersuche; seine
Mühe würde, Wie ich glaube, nicht ohne Erfolg bleiben.
Die Botschaft, welche dem Häuptling Kaindangön-
go die ihm gebührende Kibanda 4ib erbrachte pkäm gegen
Abend zurück. Sie war freundlich empfangen worden
, und der Häuptling schickte auch seiner Seits eine
Botschaft in unser Kilombo mit einer Ziege und einem
Korb Maismehl als Geschenk für mich. Zugleich iiess
er mir melden, ich möchte seine Boten anhören*, sie
hätten mir eine für die Fortsetzung unserer Reise wich
tige Nachricht mitzutheilen.4)
Sobald sich das Gerücht von dieser Botschaft im
Lager verbreitete, wurde gleich von allen Seiten gerufen
: „Olo Jango!“ (zur Versammlung). Die Leute der
Karavane waren bald versammelt, und auch ich begab
mich in die Versammlung und setzte miGh auf meinen
Stuhl. Die Gesandten richteten nun, nach dem drei Mal
wiederholten „Bokuetu“ folgende Rede an mich: ,(Unser
Herr, Kaindangongo, ist ein aufrichtiger Freund der
sein Gebiet durchreisenden Karavane von Bihe, deshalb
gab er uns den Auftrag, euch die Anzeige zu machen,
dass auf der Ebene am Kutatu ein Kriegslager der
Krieger von Bailundo sich befinde, die, wie bekannt, in
das südlich gelegene Humbe Land einzubrechen beabsichtigen.
Es ist nun sehr wahrscheinlich, dass sie, nachdem
sie die Kunde von der Annäherung dermitWaaren
reichlich beladenen Karavane vernommen, sich nicht von
der Stelle bewegen werden; ja vielleicht haben sie sich
gerade deshalb in der Nähe des Weges , welchen die
Karavane einzuschlagen pflegt, gelagert, um im Vertrauen
auf ihre Anzahl die Karavane anzugreifen.
Auf diese Umstände lässt euch unser Herr aufmerksam
machen, indem er dies, als euer guter Freund, für seine
Schuldigkeit hält. „Kämuri yo tu bändscha!“ (Ich habe
nichts mehr zu sagen!) •?— damit schlossen sie ihre Rede.
Ich dankte ihnen für ihre Mittheilungen und ent-
liess sie mit Geschenken. Dann wurde von der Versammlung
der Beschluss gefasst : es sollen morgen früh,
vor Anbruch des Tages, zehn leicht bewaffnete Männer
aufbrechen und mit möglichster Eile sich an den, etwa
10 Meilen entfernten, Kutatu begeben, und wenn sie alles
gehörig rekognoszirt und erforscht haben werden, sollen
sie znrückeilen in das Kilombo Von Dimba, welches die
Karavane morgen zu erreichen gedenkt. Endlich wurden
die Nachtwachen durch dreimaligen lauten Aufruf
zur pünktlichen Erfüllung ihrer Pflicht ermahnt.
Es war ein trüber, regnerischer Tag; das Thermometer
zeigte zu Mittag 21°; gegen Abend, da sich ein
Ostwind erhob, fiel es auf 18°.
1 1 . F e b r u a r . DieKaravanen pflegen von hieraus
ihre Route durch die zwischen Sambos und Bailundo
gelegenen und unbewohnten Waldungen zu nehmen, um
die den Fürsten zu leistenden Abgaben zu ersparen;
Sambos bleibt dann zur Rechten, Bailundo aber zur
Linken liegen. Deshalb schlugen wir bei unserm frühzeitigen
Aufbruch eine etwas nach Nordosten gewendete
Richtung ein. Zuerst marschirten wir auf einem
felsigen Boden; dann aber kamen wir auf eine Formation,
die aus schwarzer Erde und Sand bestand. Wir
schritten rasch vorwärts und hatten um 10 Uhr schon
das Stufenland des Djämbagebirges erreicht, welches
unter dieser Breite von den westlichen Küsten landeinwärts
die dritte und höchste Terrasse in Südafrika bildet.