kleinern uud grössern Haufen a n ; die einzelnen A b te ilungen
begeben sieb, mit ihren Waaren sogleich zu ihren
Bekannten, um sich daselbst einzuquartieren. Diejenigen,
welche Waaren zum Verkauf gebracht haben, kleiden
sich nach Vermögen in neue Stoffe, und bringen die ersten
drei Tage nach ihrer Ankunft blos mit Essen und Trinken
zu. Hierauf beginnt der Tauschhandel (Dyipindi),
welcher sechs Tage nach einander dauert; endlich werden
die eingetauschten Waaren verpackt und zwischen
den Lastträgern vertheilt.
Es werden viele und verschiedenartige Waaren in’s
Innere Afrika’s transportirt; daher erfordert das gehörige
Verpacken derselben, damit sie nicht während der
langen Reise in Folge des Regens oder anderer Umstände
beschädigt oder ganz verdorben werden, sowie auch
die richtige Verteilung unter den Lastträgern eine
grosse Geschicklichkeit und Routine. Denn wenn man
den Lastträgern eine zu grosse Last auf bürdet, so kann
es leicht geschehen, dass sie unter der grossen Last zusammenbrechen
und dieselbe mitten in der Einöde liegen
lassen. Ein Lastträger von Bihe wird gewöhnlich mit
einer Last von 64 Pfund beladen, und ausserdem muss
er auch seine Nahrungsmittel, Waffen, Kochgeschirre
und die Schlafmatte tragen, so dass die gesammte Last
90 bis 95 Pfund beträgt.
Jeder Lastträger (Gämba) hat ein dünnes Seil (Mu-
kolo) aus dem Bast des Imbundero Baumes (Adansonia
digitata), und zwei, anderthalb Klafter lange,, leichte und
glatte Stangen (Mängo) aus einem starken Holze. Der
ihm zum, Tragen übergebene Ballen, welche Waaren er
auch immer enthalten möge, wird zwischen die zwei
Stangen eingezwängt, und zwar so, dass er auf einem
Drittheil der Stangen zu ruhen komme, die ändern zwei
Drittheile aber leer bleiben. Die Stangen werden vorne
fest zusammengebunden, hinten aber sind sie an den
Waarenpack befestigt. Diese Vorrichtung zum Trägen
macht es dem Lastträger möglich auszuruhen, ohne die
Last niederlegen zu müssen, denn er braucht nur die
Enden der zwei Stangen an einen Baum oder an einen
ändern höhern Gegenstand anzulehnen, und kann dann
ohne Anstrengung die Bürde wieder auf die Schulter
nehmen.
Wenn aber eine solche Waare transportirt werden
soll, die schwerer ist als das angegebene Gewicht und
nicht getheilt werden kann, so wird sie an längere
Stangen befestigt und von zwei Menschen getragen, die
um die Hälfte mehr Lohn erhalten, weil das Zusammentragen
in den dicht bewachsenen Waldungen und auf
den engen Pfaden sehr schwierig und ermüdend ist.
Beim V erpacken und V ertheilen der W aaren werden
vor Allem die Zeuge verpackt. Von den in dem hiesigen
Binnenhandel bekannten, grösstentheils baumwollenen
Zeugen von verschiedener Farbe und Qualität werden
gewöhnlich 25 Stücke auf einen Lastträger gerechnet;
dieser legt sie zusammen, wickelt sie zuerst in Wachsleinwand,
dann hüllt er sie noch in eine dicke Decke,
die er zusammennähf. Ein solcher Pack hat die Gestalt
eines länglichen Würfels und wird Kupa genannt. Diejenigen,
welche solche Packe von Stoffen, d. h. würfelförmige
Kupä tragen, erhalten einen höheren Lohn. Dieser
besteht von Benguela bis Bihe,'eine Strecke von
30 bis 42 Tagereisen, gewöhnlich aus folgenden Waaren
: 10 Ellen Zuarte (dunkelblaues Baumwollzeug) J
10 Ellen Pintado (ein weisser geblümter Stoff); 10