Leng os (d. h. roth und weiss gestreifte Tiichel); ,10 Ellen
Fazenda da ley (gewürfelter Wollenzeug); 4 Ellen
Garraz (gestärkter weisser Wollenstoff); 2 Flaschen
Branntwein und gewöhnlich noch 6 Ellen Stoffe zum
Einkauf der Lebensmittel.
Diejenigen, welche die verschiedenen Porzellan-
und Glaswaaren tragen, erhalten denselben Lohn wie
die Kupaträger.
Zur zweiten Klasse gehören diejenigen, welche
Branntwein, Schiesspulver und Waffen tragen. Der
Branntwein wird in länglichen kleinen Fässern, von
etwa 50 Halben, getragen; auch- das Pulver wird
in Fässern getragen, welche etwa 20 Pfund fassen-
Drei solche Fässer bilden eine Last Von den Flinten
werden achte als eine Last zusammengebunden. Die
Glasperlen, Kupferringe, Schellen-, u. s. w. werden abgewogen
und nach dem oben angegebenen Gewicht vertheilt.
Zur dritten und-letzten Klasse gehören diejenigen,
welche. Salz tragen, denn dieses hat einen geringen
Werth und erfordert wenig Sorgfalt., Die Salzträger erhalten
als Lohn gewöhnlich nur die Hälfte von dem,
was die Kupaträger bekommen. Gewisse Lasten z. B.
das in Patronen vertheilte Pulver, das Reisegepäck und
die Nahrungsmittel werden immer von den eigenen Sklaven
getragen, und nur wenn der Reisende keine eigene
Sklaven hat, werden sie den Lastträgern übergeben.
Ich wollte die gute Gelegenheit benutze», und sobald
die Karavane angekommen war, besuchte ich den
Chef derselben, (Söm’ Ambäkka). Dieser nahm mich mit
Freuden als Reisegefährten an ; denn , wie ich mich
später aus eigener Erfahrung überzeugen konnte, die im
Innern wohnenden Völker haben mehr Respekt und
Furcht vor einer Karavane, welche in ihrem Gefolge
einen Europäer hat. Ergab mir alsogleicb die nöthigen
Instruktionen bezüglich der mitzunehmenden Waaren,
wie ich sie zu verpacken und zu vertheilen habe, und
versprach mir zuverlässige und erprobte Träger zu verschaffen.
Wer in Gesellschaft der Karavanen reisen will,
muss auch eigene Diener haben, ; denn die gedungenen
Lastträger wollen einige Dienstleistungen um. keinen
Preis erfüllen.8) Die Dienerschaft (Kikumba) besteht
grösstentheils aus gekauften Sklaven; aber ausser
diesen ist es unumgänglich nöthig, wenigstens zwei freie
und von den Eingebornen geachtete Individuen, unter
einer bestimmten Benennung, in Dienst zu nehmen, oder
besser gesagt, zu adoptiren. Diese machen wegen der
grossen Vortheile, welche mit ihrer Stellung verbunden
sind, das Schicksal des Fremdlings zu dem ihrigen
und sind immer, in jeder Angelegenheit und Gefahr, seine
treuen Gehülfen. Unter diesen besonders engagirten
Individuen nimmt, kraft seiner wichtigen Rolle, derKis-
songo (Haushofmeister, Leibwächter) die erste Stelle
ein; diezweite gebührt dem Kalei, das heisst Dolmetsch.
Von dqr Treue und Geschicklichkeit des Kissongo
hängen die persönliche Sicherheit, das Gut und Leben
des Fremdlings ab, so lange er unter diesen Wilden reiset;
deshalb ist auch seine Aufnahme mit feierlichen
Zeremonien verbunden. Der Reisende stellt an denjenigen,
den man idm wegen seiner verständigen und guten
Aufführung zum Kissongo empfohlen hat, in Gegenwart
der bei dieser Gelegenheit versammelten Verwandten
und Angehörigen mit lauter Stimme drei Mal die Frage:
Ob er desWeissen(Kindele) Kissongo werden, ihm treu