unsere Leute waren dies Mal schon vorsichtiger, aber
mit einem guten MesSer konnten die Bfricke i^ehr’ leicht'
zerschnitten werden'; viel zWeekihäsSij^Cr- war es also,
dass die Wächter* noch vor Einbruch der Nacht die fremden
Gläste mit derben Sbhinjpfwörfern aus tdein KiloUibo’
auswiesen und dann die Eingänge sorgfältig versperrteji.
Jetzt hörte ich auch zum ersten Mal die oft1 Wiederholten
,‘,Helo“-Rufe de*' Nachtwächter, womit Sie^o^wecli-
selseitig zur Wachsamkeit ermunterten. Aber damit inan
diese nützlichen Vorkehrungen treffe,' musste erst die*
Lehre der nächtlichen Diebe von SchakambCra erfoigen.
Bei dieser Gelegenheit machte'ich auch die EiÄ-u n g ,
dass, die Kimbunda-^ölker auf der Reise mehr Furcht
vor den verschmitzten Dieben a ls jvor den Wegelage-!
lern und Räubern haben, denn am Abend* nach der
Kriegserklärung der Böten Kindändschrs zeigte man
durchaus nicht dieSen Eifer in der' Erfüllung'^ei)ier
Pflicht.
5. F e b r u a r . Einer alten Sitte gemäss pflegen die
Karävanen von Bihe'an diesem Orte den' Lastträgern
die Hälfte ihres Söldes zu entrichten **), so wie auch den
Enschälo Wen ihnen gebührenden Ochsen zu geben. Denn
hier ist beiläufig die Mitte des Weges von Benguela
nach Bihe: Von hieraus gen Osten braucht man nur noch
das Djamba Gebirg zu erklimmen fjeüsetfs desselben
breitet sich eine'Ununterbrochene, flache Hochebene aus
und der Weg geht fortwährend auf einein geradeii; s/eih-
losen Böden dahin. Deshalb sind von hieraus bis Bihe diq
Reise uhd der Transport dör Waarbn mit viel' weniger
Schwierigkeiten verknüpft , und auch die Sterblichkeit
unter den Leuten der Raravane ist viel geringer ''), als
von Benguela bis hieher. Der erwähnten Zahlungen und'
anderer Geschäfte halber hielt die Raravane hier zwei
Rasttage.
Gewöhnlich pflegen nur die kleinern Soba ihre Boten
in’s Lager der durchreisenden Raravane abzuschicken,
um die ihnen zukommende Kibända zu übernehmen^ die
mächtigeren Fürsten erwarten e s :, dass die Raravane
selbst ihnen die Kibanda, als Zeichen der Huldigung, in
ihre Residenz zusende. Der Fürst von Hambo nimmt
seinem Range nach und besonders in Folge desümstaii-
des, dass er der Beherrscher eines kriegerischen Volkes
ist, die erste Stelle ein unter den'Häuptlingen, durch
deren Gebiet die Route der Raravane von Bihe geht
folglich erhält er eine viel grössere Abgabe. Ich schickte
ihm namentlich folgende Waaren als Kibanda : 150
Ellen verschiedene Zeuge, 1 Fass Branntwein, 2 ‘Fass
Pulver, 2 Schiessgewehre!, 400 Feuersteine, 300 Bogen
Papier, und endlich eine Wolldecke. Diese Kibanda
überbrachte ihm eine aus den vornehmem Mitgliedern
der Raravane und namentlich auch aus meinem Kisson-
go bestehende Botschaft, welche sich in seine Residenzstadt,
nemlich nach Kombäla an Hambo, begab.
Ich war den ganzen Tag beschäftigt und konnte
nicht einmal ausruhen; denn die Rasttage waren im*
Allgemeinen für mich lästiger, als die Tage, an welchen
wir marschirten. m
Das Thermometer zeigte um Mittag 20® R., fiel
aber während des bald darauf sich einstellenden Regengusses
bis auf 20°.
Am folgenden Nachmittag kam unsere Botschaft
zurück. Der Fürst war mit der Abgabe sehr zufrieden
und dankte dafür nieht nur mit Worten, sondern schickte
auch für die Raravane einen Ochsen und für mich