Unterhalt der übrigen unverheirateten Sklaven. Hiezu
kömmt noch die Fechsung der von den eigenen Sklavi-
nen bestellten Felder, welche alle Bedürfnisse des
Herrn deckt.
Nachdem ich also meine häuslichen Angelegenheiten
geordnet hatte, machte ich dem Landesfürsten meinen
Huldigungsbesuch (Paschoulä). Am 4. April brach
ich in Begleitung mehrerer meiner Leute und mit verschiedenen
Geschenken auf nach der Residenz.
Nachdem wir den Wald hinter den Ortschaften von
Maschischi passirt hatten, schritten wir eine gute Strecke
zwischen Feldern vorwärts, bis wir den T s c h a y o n g o
Bach übersetzten und das am jenseitigen Ufer nicht
weit von’ demselben gelegene Dorf K äm b o r o k u t u
erreichten. Viele von den Einwohnern kamen uns entgegen
und brächten uns in netten Kalabassen (GaUdya)
das erfrischende Kimbombo. Oft nannten sie meinen
Namen und bezeugten unaufhörlich ihre Freude darüber,
dass ich mich in ihrer Nachbarschaft angesiedelt
habe, und versprachen mich, als gute Nachbarn, nach
Kräften zu unterstützen. Ich erwiederte ihre Freund*-
schaft mit Dank und einigen Perlenschnüren und setzte
meinen Weg fort.
Mehrere Stunden lang marschirten wir in einer
gewellten Gegend,' wo schöne, hohe Waldungen mit
Grasflächen abwechselten; dann stiessen wir wieder auf
angebaute Felder und jenseits derselben lag O iy a: Die
Einwohner dieser Ortschaft waren sainmt ihrem Sekulu
auf die Jagd gegangen; deshalb marschirten wir weiter,
passirten einen Urwald und kamen gegen Abend nach
Pomenge . Hier wurden wir vom Sekulu sehr freundlich
empfangen und mit Wildpret und Kimbombo reichlieh
bewirthet. Ich schlief im besten Hause des Ortes.
Am ändern Morgen brachen wir frühzeitig auf, und kamen
auf eine ausgedehnte und Sumpfige Grasfläche, die
von niedrigem und kärglichem Waldwuchs begrenzt
wurde. Diese- Gegend war durchaus nicht so anmuthig,
wie die, welche wir gestern durchzogen hatten. Mit
grösser Verwunderung sah ich, dass, die Umgegend der
Hauptstadt des Landes, je mehr wir uns derselben näherten
, desto. Unbewohnter und unkultivirter erschien;
während des fünfstündigen Marsches trafen wir nur sehr
selten einen Menschen )auf dem Wege, und in der ganzen
öden Gegend erblickten wir nur einige Incendera-
gruppen, welche die Stelle einer Ortschaft anzeigten.
Nachher konnte ich mir die Sache wohl erklären, warum
die Umgegend der Hauptstadt so öde und verlassen erscheint.
Je entfernter die Bewohner des Landes, vom
Sitze des barbarischen und willkührlichen Fü rsten wohnen
, desto gesicherter ist ihr Gut und Blut. Denn die
Fürsten dieser Völker, anstatt mit ihrer Macht die Un-
terthanen zu schützen, pflegen dieselben vielmehr niederzutreten
, und ,vor ihrer unverchämten und unersättlichen
Habgier ist kein Gut gesichert, das sie mit ihren
Händen erreichen können. Das Landvolk kann sich also
nur in einer gewissen Entfernung vom Fürsten einiger
Sicherheit und einiges Schutzes vor seiner drückenden
Tyrannei erfreuen.
Die Incenderagruppen, die wir schon von weitem
gesehen hatten, konnten wir erst nach Mittag gegen 3
Uhr erreichen; in ihrem Schatten breiten sich die rohrgedeckten
Hütten von P e t a 1 a - M o n g o 1 o aus. Hier
hielten wir Nachtquartier, obgleich K om b ä l a - a n -
BihO, die Residenzstadt des Landes, nur etwa 3 Stunden