Gewöhnlich werden nur die Aeste von den Bäumen abgehauen
und rings um die Stämme zusammengehäuft,
um sie, nachdem sie während der trockenen Jahreszeit
ausgetrocknet sind, anzuzünden. Das Feuer tödtet die
Bäume a b ; die verdorrten Stämme werden aber nicht
umgehauen, sondern bleiben dort stehen, bis sie vom
Winde umgeworfen werden.
Der Mais wird auf folgende Weise angebaut. Im
Beginne der Begenperiode, Ende September oder Anfangs
Oktober wird das Erdreich kaum drei Zoll tief mit
der Hacke aufgelockert, dann macht man, wie es bei uns
in den Weingärten geschieht, in regelmässigen Abständen
von einem Schritte, beiläufig zwei Spannen hohe
kleine Hügel und streut das Samenkorn in die Vertiefung,
die man in den Hügeln mit dem Fusse macht. Die
Zwischenräume besäet man mit Bohnen oder Kiirbissa-
men. Der Mais wird zwei Mal um würfelt und beginnt
schon im März zu reifen, wird aber gewöhnlich erst im
Juni eingeerntet, worauf dann die Stengel auf dem Felde
angezündet und verbrannt werden.
Ueber den Anbau und die Behandlung des Manioks
habe ich schon an einer ändern Stelle gesprochen, hier
bemerke ich nur noch, dass der Maniok auf kaltem und
lehmigem Boden viel langsamer reift und im Allgemeinen
nicht so süss ist, als derjenige, welcher auf dem
heissen und sandigen Boden an den Meeresküsten gezogen
wird. Wahrscheinlich ist dies die Ursache, dass die
Kimhunda viel weniger Maniok anbauen als Mais 25), da
hingegen die jenseits des Koanza nur drei Tagemärsche
von Bihe entfernten, so wie auch die, weiter östlich im
Innern wohnenden Völker sehr wenig Mais und ausserordentlich
viel Maniok erzeugen. Jenseits des Koanza
sind im Allgemeinen die sandigen Landstriche vorherrschend,
und der Maniok wird daselbst in einem Jahre
vollständig reif.
Der Tabak wird ebenfalls im Beginne der Regenzeit
angepflanzt. Die einzelnen Pflanzen werden, so wie
bei uns, in gehörigen Abständen eingesetzt. Die Tabakpflanzen
werden mehrmals umwürfelt, und im Februar
beginnen schon einzelne Blätter gelb zu werden. Diese
Blätter werden nun äbgelöst; man hängt sie aber nicht
an Schnüren auf, wie bei uns, sondern hüllt sie in frische
Baumblätter ein und lässt sie so an einem beschatteten
Orte reifen. Vier Tage lang bleiben die Blätter eingehüllt
liegen ; dann werden sie jeden Tag ein Mal gewendet,
um diejenigen, die bereits reif sind, herauszunehmen.
Die gereiften Blätter befreit man von der mittlern dicken
Ader und dreht sie zu etwa zwei Zoll dicken und zehn
Klafter langen Stricken (minda) zusammen. Diese Stricke
werden dann zu Knäueln zusammengewunden, die man
aber alle 24 Stunden ein Mal auflöst, um mit der Hand
aus dem ganzen Geflechte den herausschwitzenden Saft
auszudrücken. Dies wird so lange wiederholt, bis endlich
der Saft gänzlich ausgedrückt ist; dann werden die
Tabakrollen an einen schattigen Ort gebracht, wo sie
liegen bleiben, bis der Tabak völlig ausgegohren ist.
Die kleinen und zerfetzten Tabaksblätter werden
in einem grossen hölzernen Mörser, und zwar während
sie noch feucht sind, zerstossen und aus dieser zerstos-
senen Masse apfelgrosse Kugeln (Bunge) gemacht, die
man an einem schattigen und luftigen Orte trocknen
lässt. Diese Tabak-Kugeln werden grösstentheils in’s
Ausland verführt.