verkaufen sie in den europäischen Faktoreien, welche
längs der Küste an unfruchtbaren Stellen angelegt sind.
Die zahlreichen Rinderheerden, die an den Ufern der
genannten Flüsse weiden, ergänzen den Reichthum der
Mundombe.
In den benachbarten Bergen kommen Kupfer, Salpeter
und Schwefel vor, aber diese Schätze liegen noch
immer unbenutzt, und bei der herrschenden Schlaffheit
denkt Niemand an die Ausbeutung derselben. In der
Mitte der dürren und kahlen Hochebene, welche die
fruchtbare Gegend von dem Gebiete der Stadt trennt,
befindet sich am Fusse eines pyramidalen Granitherges
die K ip up a genannte, warme Schwefelquelle, und dies
ist auf der ganzen Fläche, welche einen Umfang von
mehreren Meilen hat , die einzige Quelle. Drei Meilen
von derselben entfernt, am Ufer des Meeres, liegen die
Salzseen (salinas), welche ohne jede künstliche Behandlung
eine unerschöpfliche Menge reinen Kochsalzes liefern.
Diese Seen sind im Besitze der Regierung, welche
sie dem Meistbietenden gewöhnlich auf drei Jahre in
Pacht gibt.
Der Distrikt wird von einem Fort mit einigen Kanonen
und einer Besatzung von 20 Mann, die unter dem
Befehl eines Lieutenants stehen, beschützt; im Falle
eines feindlichen Angriffes kann in sehr kurzer Zeit
eine Bürger-Miliz der Eingebornen von 1500 Mann unter
Waffen gebracht werden. Das Klima dieses fruchtbaren
Landstriches ist ebenfalls sehr ungesund; die
denselben einschliessenden hohen Gebirge halten die
Seebrise ab und verursachen dadurch eine unerträgliche
Hitze, welche in dem wasserreichen Thal verschiedene
gefährliche Epidemien erzeugt, namentlich die Ruhr und
den Scharbock und die daraus entstehenden ändern
Krankheiten, welche das Leben gefährden.
Die Mundombe wohnen der Meeresküste entlang
von dem Fluss Katumbela südwärts bis znmKapNegro,
auf einem Flächenraum von beinahe vier Breitegraden
zerstreut. Zu diesem Volk-sstamme gehören auch die
Mukobalo, Mukuando, Mukuissen und Mukurokko6). Als
Eigenthümer des Distrikts Benguela haben sie lange
gekämpft und blutige Schlachten geliefert^ mit den Portugiesen,
die ihr Land besetzten, und erst im Jahre 1847
wurden sie vollständig unterworfen, mit Ausnahme der
Nomadenhorden im Gebirge, die noch immer ganz unabhängig
sind. Die Portugiesen konnten die fortwährenden
Angriffe der hartnäckigen und heimtückischen Volks-
stämme nicht länger dulden , und während eines gut geleiteten
Feldzuges tödteten sie in einigen Monaten mehrere
ihrer Kriegshäuptlinge (Hämba). So gelang es ihnen
endlich diese Volksstämme zu unterwerfen, die jetzt
durch die in verschiedenen Entfernungen angelegten militärischen
Ansiedlungen und Forts in vollständiger Ruhe
gehalten werden.
Ein Theil dieser Völkerschaften führt ein nomadisches
Leben; diese haben keinen Landbau und ziehen
mit ihren zahlreichen Rinderheerden vön einem Orte zum
ändern, Ein anderer Theil beschäftigt sich mit Ackerbau;
diese haben feste Wohnsitze und erzeugen besonders
viel Maniok, etwas Mais und Bohnen. Der Anbau
des Manioks und die Bereitung des Maniokmehles geschieht
auf folgende Weise :
Zuerst wird der Boden mit der Hacke etwas auf-
gelöckert , dann machen sie eine im Durchmesser etwa
drei Spannen grosse, rundliche Grube mit sanft geneigten
o Magyar’s Reisen in Südafrika. u