er schon vier Tagemärsche von seinem Ursprünge bei
der Ortschaft Heke schiffbar wird; auf seinem fernem,
immer nördlich gerichteten Laufe nimmt er auf: den von
Osten kommenden K u y o , weiter unten den von Westen
kommenden Ko k ema und diesem fast gegenüber den
K u i v a ; dann biegt er etwas nach Westen ab und vereinigt
sieh mit dem von Nordosten kommenden Lu a n da
; weiterhin wendet er sich ganz nach Westen, durchschneidet
die Massongo Länder, vereinigt sich mit den
von Süden kommenden Ku n y i n g a und K u t. 4 1 u und
mit dem von Norden kommenden Lomb e , spaltet sich
dann in zwei Arme und bildet mehrere, beträchtlich
lange Inseln, wie die Inseln Kissanga und Kinalonga;
dann, vereinigt er sich wieder und bricht durch die .von
Norden nach Süden streichenden felsigen Gebirgsketten,
indem er die sich, 12 Meilen weit erstreckenden Stromschnellen
und Katarakten bildet.. Nachdem er von der
letzten, etwa 30 Puss hohen Felswand heruntergestürzt
ist, wird er sogleich bei dem portugiesischen Präsidium
Cambambe wieder schiffbar, nimmt noch den von Norden
kommenden L u k 41 a auf und wälzt seine,¡Gewässer
einerseits zwischen den portugiesischen Besitzungen,
andrerseits zwischen,Libolio und Kissama weiter und
mündet endlich unter 9° 11' in’s Atlantische Meer fff).
KISSENDI ODER MASSONGO.
Es wird im Norden und Osten vom Koanza, im
Süden von Bihe, im Westen von Andulo und Bailundo
begrenzt. Der Flächeninhalt beträgt etwa 300 Quadratmeilen
, die Einwohnerzahl 100,000 Seelen ,, von denen
die Hälfte zu den Kimbundaw, die andere Hälfte zu den
Massongo-Stämmen gehört. Die Massongo unterscheiden
sich durch ihre Sprache , nicht aber durch ihre Sitten
und Gebräuche von den Kimbunda. Das Land besteht
aus schön gewellten Ebenen, auf welchen weit ausge^
breitete Waldungen mit noch grössern Grasflächen ab-
wechseln; Es gibt auf allen Seiten viele fliessende Gewässer;
die grössten sind: der Ku n y i n g a , der aus
dem südwestlich gelegenen Andulo kömmt und mit vielen
Krümmungen das Land durchzieht, um sich in den
Koanza zu ergiesseu; der Dj äni ba , der von Osten
nach Nordwesten fliesst und in den Kunyinga mündet.
Das Klima ist gemässigt und gesund. Produkte sind :
viel Maniok, Massango» und- Massambäla, ferner viel
Wachs, welches die Einwohner nach Pungo Andongo
bringen, um dort europäische Waaren dafür einzutau-
schen. Unter den Hausthieren gibt es mehr Schafe als
Rinder. Drei, von einander unabhängige, nicht sèhr
mächtige Häuptlinge beherrschen das Land. Die Einwohner
» sowohl die eigentlichen Kimbunda als auch
die Massongo sind diebische ., halsstarrige und in abscheulichem
Aberglauben befangene Menschen, doch
sind sie dem Handel ergeben, und man triifft sie oft auch
in den weit im Osten liegenden Ländern Kibokue und
Lutschdsi, wo sie Wachs auf kaufen.
Im westlichen Theile des Landes liegt der Distrikt
Ki s s e n d i , mit etwa 400 Ortschaften, deren Bewohner
zü dem Kimbunda Volke gehören und dem Fürsten von
Bihé tributpflichtig sind. Die Hauptortschaft ist Ki s sen
d i , am Flüsschen gleichen Namens, auf einer Ebene,
Sitz des Häuptlings, mit 2500 ackerbauenden und handeltreibenden
Einwohnern.