seinen daheim bleibenden Bekannten Waaren in Komis-
sion und bekömmt dann einen bestimmten Antheil von
dem erzielten Gewinn. Dieses Geschäft ist das einträglichste
und nimmt deshalb die erste Stelle ein.
DieKimbunda zeichnen sich im Allgemeinen vor
allen ändern Schwarzen durch einen schönen und hohen'
Wuchs und durch regelmässige Gesichtszüge a u s ; klafterhohe
Männer sind gar keine Seltenheit unter ihnen.
Die breite Brust und breiten Schultern , die festen und
vollen Muskeln verrathen eine grosse Kraft des Körpers;
die;Gesichtszüge sind scharf ausgeprägt, das
Jochbein tritt meistens stark hervor, verursacht aber
keine auffallende Unsymmetrie; das Auge ist bald klein
und feurig, bald gross, rund und sanft glänzend,1%
manchmal findet man unter ihnen auch ganz blaue Augen,
die aber zum schwarzen Antlitz nicht gut stehen, und
deshalb als ein Gebrechen gelten und nicht beliebt
sind 9). Die Nase ist meistens kurz, dick, platt und hat
aufgestülpte Flügel; bei manchen sieht man aber auch
gerade, schöne und symmetrische Nasen l0). Die Lippen
sind'gewöhnlich dick und aufgeworfen; doch haben diejenigen,
die edlere Nasen haben, gewöhnlich auch feinere
und schön geschnittene Lippen. Die Stirn ist meistens
hoch, doch selten breit, und verengt sich gegen
den Scheitel hin. Das Haupthaar ist stark gekräuselt,
wollig, dicht, und wächst kaum länger als eine Spanne 14>.
Die Gesichtsfarbe ist glänzend schwarz, geht aber bei
manchen mehr oder weniger inßussbraun, bei einzelnen
sogar in Gelb über. Der Bartwuchs ist gewöhnlich unregelmässig
und schütter; desto dichter sind die Augenbrauen,
die mit einer schönen Rundung, das Auge beschatten.
Sie sind keine Freunde des Bartes und noch
weniger des Schnurbartes, und rasiren ihn sorgfältig ab.
Die Männer salben das Haar in reichlichem Maasse mit
Oel und flechten es in dünne Flechten, die frei vom
Haupte herabhängen, die Weiber hingegen flechten es
auf mannigfaltige Weise zusammen und schmücken das
Haargeflecht mit bunten Glasperlen. Die Krieger und
andere Jünglinge, die den Putz lieben, zeichnen sich
durch das bereits erwähnte Epunta-Gefleeht aus, welches
dem Kamme eines Dragonerheimos ähnlich ist.
Alle haben auffallend schöne, wohl geordnete, schnee-
weisse Zähne, die gewöhnlich bis in’s hohe Alter unversehrt
und gesund bleiben.
Viri apud cunctas fere gentes Africae habent ni-
mium excultas et prägrandes partes genitales, pubes
vero tarn viri quam et mulieres partim abrasas, partim
üaturaliter crescentes gerere consveverunt.
Von Zeit zu Zeit pflegen sie den ganzen Leib vom
Kopf bis zu den Füssen mit Oel oder anderm Fett zu
salben, wodurch die grobe Haut geschmeidiger; elastischer
und glänzender wird12). Die Männer tätowiren
keinen Theil des Körpers; die Frauen hingegen machen
an mehreren Stellen des Körpers auffallende Einschnitte,
die meistens irgend eine Blume darstellen. Je grösser
und auffälliger diese schmerzliche Tätöwirung erscheint,
desto höher wird sie geachtet. Die Einschnitte werden
mit einem Scharfen Messer gemacht, die blutenden Wunden
werden mit dem Staube einer Pflanze bestreut,
worauf sie zuheilen,, so dass die Narben auf der Haut
dicke Wulste bilden. Die Kimbunda Weiber pflegen
nicht diese Theile des Körpers, welche unbedeckt bleiben,
nemlich das Gesicht oder die Arme zu tätowiren,
sondern diejenigen, welche die Natur zu verhüllen ge