diese Gegend war nicht so anmuthig wie die von Dyin-
dumbu.
- Nach einem Marsche von mehreren Stunden über-1
schritten wir einen tiefen und überbrückten Back, dann
setzten wir unsern Weg in der Nähe der Berge zu unserer
Rechten fort, aufeinem stark gewellten, aus schwarzer
Thonerde bestehenden Boden, theils durch niedriges
Carasco Gehölz, theils durch ausgedehnte Strecken,
welche wieder mit den lästigen Ongote Wurzeln bedeckt
waren. Dann Hessen wir das Gebirg; zu unserer Rechten
liegen und kamen auf grösstentheils überschwemmte
Wiesen; endlich gelangten wir auf eine höher gelegene
Ebene, in welcher die bevölkerte Ortschaft Sc h a kam-
b ö r a liegt; in der Nähe fliesst der Fluss gleichen Namens
in südnördlicher Richtung. Dieser Fluss entspringt
auf den Gebirgen Hambo’s und vereinigt sich in Bai*
lundo mit dem Keve. Wir übersetzten den Schakambera
auf der Vorgefundenen, gut gebauten Brücke, und jenseits
des Flusses bezogen wir unser Kilombo, das in der
Nähe mehrerer Dörfer aufgeschlagen war.
Kaum hatten wir uns gelagert, als aus den benach-i
x barten Ortschaften viele Männer und Weiber mit Lebensmitteln
herbeiströmten, so dass unser Kilombo bald
mehr einem Marktplatz als einem Lager ermüdeter Rei-
senden glich. Die hiesigen Frauen waren viel schöner,
munterer und freundlicher als ich es bisher auf unserer
Reise gefunden hatte; deshalb gelang es ihnen auf gute
Art, einen grösseren Kaufpreis für ihre Waaren von den
hungrigen Reisenden zu erpressen.
Gegen Abend bemerkte ich, dass unsere Leute die
Umzäunung, des Kilombo besser befestigten , als sie es
sonst gewohnt sind; dies befremdete mich aber nicht,
dèhp'ïcb wusste, dass matt in der Näfie ^bewohnter Ort-
schaftefl mehr auf Seiher Hüt sein müsse,. als in den un-
bewohnten Einöden.‘Abends trat wdeder ein starker. Regen
einj icp vërsanknaldThemen tiefen Schlaf und ver-'!
gass meine Sor^eii,
" ' 4 . 'FepTÜa.r, Des Morgens wuid,e ich durch lautes
Mucnen und Klagen aufgeweckt. Als icli aus der
SChinge hinaustrat', fand .ich meinen Kissongo in einem
sehr niedefgeschrâgerién tfäifrigenKustand. Auf die Fra-,
ge, ’was* lh'm fehle,' erzählte er rinr stammelnd, dass in .
der verflossenen Nacht die Räuber vbnmeinemEigen-
thüm ‘ zwei FassBranntwein und drei Fass Pulver gel
stöhlen haben., Diese Nachficht war mir wahrlich nicht
wilikommèn , und besonders die gestohlenen 60 Pfund
Piilver waren fur mich ein sehr empfindlicher Verlust.
Dêshalb begann ich dèn KisSongowegen seiner Ünacht-
samkeit tüchtig auszuschelteri ; da horte ich von einer
anderen Ôeitecdes;Kolônîbo 'die schmerzlichsten Klagen,
ausstossen: „Ame pdtluka, kapätluka moipel (Ich bin
ve^bfènV/wàlfrRch.Vvérldrënl.’ Bei diesen Wehklagen
könnte ich mich nicht des Lachens erwehren, denn ,rSQ-
latiipi est miseris sociös habuisse malbrum*'. Nicht ich '
allein hafte einen Verlöst zu beklagen, sondern mehr als
zehn Stimmen jammerten, auf einmal', und im Ganzen
fehlten 'etwa 20 ' grössere und kleinere Ballen. Es ist
nicht schwer zu errathen, wie es den schlauen DieÖeö
gelingen konnte, ho, viele Waäreri zu entwenden.
. Die Kunde, von der Annäherung der grossen Kara-
vänen eilt denselben immer voraus und überflügelt sie
auf ihrer Route gewöhnlich puf drei bis vier Tage., In
den bevÖnferten Gegenden rüstet man sich also schon
im Voraus zu ihrem Empfange und erwartet sie mit den