Grates mit den umliegenden Anhöhen verknüpft; und
auf diesem Gfate kann man leicht bis auf den Gipfel
gelangen. Unterhalb des Gipfels breitet sich gen Osten
ein geräumiges Plateau aus, welches von Westen nicht
sichtbar ist, und auf^diöSem Plateau liegt die Ortschaft
Dj ämb a , die gegen' 200 Häuser zählt Die Bewohner
dieser Ortschaft haben einen kühnen und räuberischen
Sinn, und obgleich sie an den Grenzen von Bailundo,
Hambo und Sambos wohnen, so huldigen sie doch keinem
von den Fürsten dieser Länder, sondern haben einen
eigenen, selbstgewählten Häuptling, und schliessen sich
im Kriege, so wie die italienischen Condottieri des Mittelalters,
demjenigen an, der sie am besten besoldet.
Die Karavanen unterlassen es nicht,"die Freundschaft
des Häuptlings eines solchen zum Raube immer
aufgelegten Völkehens mit Geschenken zu erlangen und
zu bewahren. Auch ich schickte also dem Häuptling von
Djämba ein Geschenk von 50 Ellen Zeugen , 10 Pfund
Pulver, 10 Flaschen Branntwein, 100 Feuersteinen, 300
Bogen Papier und einer Flinte.
Gegen Mittag, da sich der Himmel etwas aufhei-
terte, kamen mehrere Leute von Djämba in unser Lager,
indem sie zum Theil Lebensmittel brachten. Sie hatten
einen auffallend hohen und schönen Körperwuchs und
weite Kleider von bunten Zeugen. Sie waren mit langen
Flinten, Assagaien und Streitkolben bewaffnet, was ihnen
ein kriegerisches Aussehen verlieh. Ich fand immer,
dass in Süd-Afrika die Bergbewohner einen sehr schönen
Wuchs haben. Das Betragen der Djämbaer war viel"
kühner, ich könnte sagen, ausgelassener, als das jener
Leute, denen ich bisher auf unserer Reise begegnet war;
ohne alle Förmlichkeiten und ohne um Erlaubniss zu
bitten, schritten sie gerade durch das Kilombo auf meine
Schinge zu , und kamen herein, so viel ihrer nur Platz
darin fanden, was mir, der ich im Bette lag, genug lästig
war. Ich konnte mich nur mit einigen Geschenken von
ihnen befreien.
Unter ändern kam ein nach Art der Djämbaer
gekleidetes Individuum an die Thür meiner Schinge,
blieb dort stehen und bat in portugiesischer Sprache um
Erlaubniss, eintreten zu dürfen. Nach der üblichen Be-
griissung erzählte er mir, dass er jetzt ein im Dienste
des djämbaer Häuptlings, Kaindangongo, stehender Waffenmann
(Mukuendye), vor mehreren Jahren aber der
Sklave eines Weissen gewesen sei, der sich lange Zeit
in dieser Gegend aufgehalten, und den er Talama-houssi,
(d. h. wüthender Löwe) nannte.
Noch in Benguela wurde mir erzählt, dass vor etwa
16 Jahren ein gewisser Joäo Cota, ein aus Brasilien
nach Benguela verbannter Mineiro, nach einem Iängern
Aufenthalt daselbst, mit verschiedenen europäischen
Waaren sich in das Gebirgsland von Hambov begeben
habe. Hier verweilte er lange Zeit'; dann erschien er
wieder in'der Stadt, aber scheinbar ohne Waaren und
nur von zahlreichen Sklaven begleitet. Dennoch führte
er in der Stadt ein sehr grosses Leben, verlor sehr viel
im Kartenspiel und zahlte seine Schulden mit Goldstaub.
Endlich wurde er der Schwelgereien itnd Ausschweifungen
überdrüssig, kaufte mit seinem Goldstaube Waaren
zusammen und begab sich wieder in’s Innere. Hier aber
trieb er, wie nun mein djämbaer Besuch erzählte, keinen
Handel, sondern beschäftigte sich mit Goldwäschen. Er
übte furchtbare Grausamkeiten an den Eingebomen aus,
aber dann gab er reichliche Geldbussen von den mitge