eines geschickten Musikers-ist. Bei den Ganguella habe
ich sehr geschickte Marimba Spieler angetroffen*).
Ich horchte eine geraume Zeit den Künstlern zu,
die ihre Kunstfertigkeit auf jede mögliche Weise zu pror
duciren suchten; endlich kehrte ich ihnen den Rücken
und setzte meinen Weg fort. Aber die Embendu folgten
m i r auf dem Fusse nach, denn sie konnten vor unserer Ankunft
im Lager nicht hoffen, den Branntwein zubekommen.
Wir masehirten noch eine Stunde,; dann stiegen
wir einen steilen Abhang hinab und kamen so vollständig
aus dem Gebirgspass heraus. Indem wir den dort vorbei-
fliessenden Bach passirten, kamen wir auf eine mit
schöner grüner Vegetation geschmückte Ebene, die von
grossen Waldungen umringt war. An den Seiten der
Bergzüge, welche die Ebene einschlossen, sah man mehrere
Ortschaften, die wie Adlernester gebaut waren,
und die der Gegend einen romantischen Kärakter verliehen.
Jenseits des dichten Bambusrohr-Haines war
schon das Brausen des Karavanen-Lagers zu hören, und
zwischen 3 und 4 Uhr nach Mittag erreichte auch ich
mein neues Nachtlager. Ich war überrascht von dem
Anblick der guten Ordnung und der bisher noch nicht
wahrgenommenen Art und Weise, womit die Karavane
sieh hier lagerte und einriehtete9). Das ganze Lager
war in zwei Abtheilungen getheilt, welche ein dazwischen
vorbeifliessender Bach von einander trennte.
Der Kissongo hatte bereits mit Hülfe meiner Last-i
träger für mich eine Hütte zurechtgemacht; Sobald er
mich erblickte, kam er mir entgegen und führte mich
*} T am s’ Beschreibung des Marimba passt eherauf ■ das Instrument,
welches Magyar' V i s s a n d s e h i nönht und weder unten beschreibt-
b m sB 'm ) fü f f f iW Anmerk. des Uebers.
zur Hütte;!Sie war, etwa, 3 Klafter hoch und mass auch
im Durchmesser gegen 8 Klafter; sie gewann um so
mehr meine Zufriedenheit, als ich darin auch schon meine
Schlafstätte, bereitet fand. Diese war atif folgende Weise
hergerichtet irr-iden Fussboden waren niedrige , gegabelte'
Holzpfosten eingeschlagen, auf diesen lagen querüber*
wohlbehaueüe Aeste, und ' darüber war eine tüchtige
Streu von getrocknetem Grase gebreitet. Ich begab
mich-sogleich zur Ruhe, und so vergass ich bald die
Mühseligkeit, welche ich auf dem achtstündigen Fuss-
marsche ausgestanden hätte; denn nur selten konnte ich
mich in der Tipoia tragen lassen.
¡Von hieraus nach,dem Innern zu befolgen die Ka-
ravanen eine ganz andere Anordnung , als bis hieher.
Diese .Art und Weise des Reisens ist sehr zweckmässig,
und die Kimbunda befolgen: sie fast immer und überall.
Deshalb will ich sie, hier näher beschreiben.
Gegen Abend traten Murssa, der Karavanenhäupt-
lingt mein Kissongo und Einige der angesehenem Ka-
ravanenmitglieder in meine'Hütte. Mürssa erklärte nun,
dass er bei.der Anwesenheit eines Weissen aus Europa
(Kiudele tya Po tu): nicht mehr als Chef der Karavane
vor den verschiedenen Fürsten , durch deren Ländergebiet
unser W eg uns führen werde, erscheinen dürferdeshalb
überträgt er mir seine Würde mit der einstimmigen
Einwilligung der Aeltesten (Sekulu).; doch, wolle er im
Falle, der Noth mich, mit seinen Rathschlägen unterstützen.;
Nur mit. dieser Bedingung nahm ich die mir
angebotene Würde, an. . i
Am folgenden Tage war die Karavane mit dem Einkauf
der Lebensmittei. und mit ändern Vorbereitungen
beschäftigt. Gegen 8 Uhr morgens versammelten sich
Magyar’s Reisen in Südafrika. 5