Landes gemäss zu leben, dieselben in Ehren zu halten
und ein friedliches und ruhiges Leben zu führen. Zur
Unterstützung meiner Bitte schickte ich ihm folgende
europäische Artikel von guter Qualität als Mulambo :
250 Ellen verschiedene Zeuge; 2 Fässchen Branntwein
(100 Halbe), 2 Fässchen Pulver (40 Pfund), 300 Flintensteine,
V* Ries >^pijgr r j^linteiy; einen krummen
Säbel und zwei feine rothe Wolldecken.
Meine' Leute kehrten schon am fünften Tage zurück,
begleitet von mehreren Böten' des Fürsten, die1 d&r
Sitte görnäss am Jängo warteten,1.j)is ich zu lhneii kam.
Nach den üblichen' Begriissungen theilte mir einer von
ihnen folgenden Bescheid des Fürsten mit: „Kayäya-
Kayängula, Fürst des tapfern Volkes von Bihe entbietet
dir-; weisSerMärai^meinen 4lrusd!und'lässt dl/durch
uns kündf!gebeni;‘»dafesfseKi döfe'ldbiiierseatsi^ihBr gesendete
Mulambo * mit bbsowierbr! Zufriedenheit^¡etüpiferigenthäbe ;
doch, mit mach igrösserdr 'Zufriedenheit vernahrü'efl ¡die
Kund«;;dass, du die; Absicht habest,3dieh im ^ohnosse
seines Velkes anzuteifedelny hiezu ertheilt * er' dir 'nicht
nur teine vollkommene Erlaubniss\ sondern'galöbt^dir
auch, indem er daS fih ihn gesetzte Zutrauen gteh&r igi fZh
würdigen wünschet, dich und alle deine Hhusgehössen
vor jeder Unbill; schtttzeh zu WMlen und verblirgi ¡dir
jetzt find für die Zukunft seine unbedingte Unterstützung
und Freundschaft. Du.¡magst diNalso nkfeb Beli&benc'Ume
Gegendiaüssuchen, wondu dein Libätaiohne Hinderniss
erbauen könnest, uneDalies Land, wefchek im Umkreisie
deiner Wohnung noch -nicht in Besitz genommen ist, und
welches* du'ih Besitz nehmen wirst ,i widdiedein und fdei-
ner Nachkbmmen > Eigänthiim i bleiben: Nur wenn > dein
Haus ■ errichtet Und auch deinen Sonstigen dringenden
Geschäfte besorgt sein werden, wird es deine Pflicht
sein ( den Fürsten in seiner Residenz aufz «suchen und
ihm deinen Iluldigungshesuch (Paschoula) ‘ abzustatten.
,,Kamuri yo tu bändseha“ (wir haben nichts möhr zu
sagen); mit diesen Worten schloss e r seinen Vortrag. '
Ich bewirthete die fürstlichen Boten mit Sp'eise und
Trank, gab jedem ein G6schenk und entliess sie dann.
Am folgenden Tage machte ich in Begleitung meines
Kissongo und einiger* mit Fliriten bewaffneter Männer
einen Ausflug in die Umgegend, um mir eine passende
Wohnstätte zu suchen. ' ' v ■
Das Thal, in welchem das Dorf meines Kissongo
liegt, wird, ¡wie1 ich bereits erwähnt habe , 'vom Kuitu
durchströmt, J der hier von Westen nach Osten fliesst;
auf beiden Seiten des Thaies, die sanft artsteigen, liegen
mehrere Ortschaften, und hinter denselben sind die Hii-
gelreihen mit Wäldern bedeckt. Ich machte meinen Ausflug
an der südlichen Seite' des Flusses, am Saume des
damit parallel laufenden Waldes. Die den schön geschlängelten
Kuitu einfassenden, gewellten Wiesen erschienen
in reizender Gestalt und dehnten sich bogenförmig
bis züm Rande des in grösserer Entfernung dunkelndem
W aldes aus. Das mit gelben ,i rothen und weis-
sen Blumen gestiekte Laubwerk der verschiedenen
Waldbäume bildete einen herrlichen Kontrast mit dem
lebhaften Grün der Grasflächen. Im’ Walde traf ich auf
ausgerodete Stellen und angebaute Felder, deren Fruchtbarkeit
der üppige Stand des Mais, Maniok und Tabaks
und der Bohnert1 Sattsam bewies. Die Natur hat diesen
Böden, der aus einem Gemisch von Sand und theils
rötMicher,ntheils schwarzer Thönerde besteht, überall
mit einer reichen Vegetation geschmückt; wohin sich